Yume Hanusch und Stefan Unterhuber gaben in Edling ein Konzert: Standing Ovations der Lohn
Das erste Kammerkonzert im Jahr 2025 im Krippnerhaus in Edling wurde eine unglaubliche Premiere: Standing Ovations des Publikums zeugten von der Begeisterung im Saal. Erstmals gab es ein Konzert, das mitten in der Faschingszeit präsentiert wurde – von heiter bis melancholisch und dabei absolut meisterhaft. Denn als Klavier-Duo waren die Pianisten Stefan Unterhuber aus Grassau und Yume Hanusch aus Edling zu hören, die in dieser Formation zuletzt vor neun Jahren hier zu Gast waren.
Fotos: Renate Drax
Der instrumentale Fokus lag diesmal ausschließlich auf dem Klavier. Es erklangen Werke für Klavier zu zwei und vier Händen – teils auch an zwei Klavieren.
Großartige Begleitung fürs Publikum: Als Moderatoren-Duo führten Vater und Sohn – Dr. Peter und Rafael Hanusch aus Edling – mit kurzweiligen Werk-Einführungen durch den Abend. Die zeitliche Einordnung und die Blicke auf die Gefühlswelten der Komponisten machten den Zuhörern das Verstehen der dann folgenden Musik somit viel leichter.
Wenn Zwei sich eine Tastatur teilen – direkt, energetisch, von eleganter Zurückhaltung bis hin zu einem starken, eindringlichen Zugriff: Das Programm entführte in die unterschiedlichsten Stimmungswelten. Vom Barock bis zur Moderne.
So wurden zum Beispiel virtuose, vierhändige Variationswerke von Mozart und Mendelssohn vorgestellt sowie auch die berühmte Fantasie von Franz Schubert.
Hier waren die beiden Künstler eine perfekte Symbiose bei intensiven, musikalischen Momenten – um sich dann, bei forscherer Gangart, wieder zu trennen.
Dieses Stück verströmte buchstäblich die „heitere Schwermut“ der letzten Werke Schuberts. Es mutete erstaunlich und ergreifend an, wie sich beide Pianisten Seite an Seite in diese Fantasie förmlich hineinlebten und Schuberts sehnsüchtige, Abschied nehmende Wehmut nachempfanden.
Mit ihrem feinfühlig verzögertem Anschlag und den wohl gestalteten Längen verliehen sie diesem Werk genau den musikalischen Ausdruck, der den späten Schubert kennzeichnet: Ein Schweben zwischen den Stimmungen ohne gefühliges Selbstmitleid.
Ein Verstehen auch parallel an zwei Klavieren …
Humorvolle Werke fehlten an dem Abend auch nicht – es ist ja Faschingszeit – wie etwa die mitreißende „Scaramouche“-Suite von Darius Milhaud bewies, die feurige, lateinamerikanische Rhythmen über zwei Klaviere in den Saal verteilte.
Yume Hanusch wechselte dabei im Programm auch noch von der einfühlsamen Klavier-Partnerin im nächsten Moment zur großartigen Solistin – dabei alles auswendig spielend, versteht sich: Neben der „Widmung“ von Franz Liszt aus Robert Schumanns „Myrthen“ brachte sie das Publikum ganz besonders auch bei Chopins „Scherzo No. 1″ zum Jubeln.
Aus zwei individuellen Künstlern entstand auf der Bühne in Edling ein großes, gemeinsames Ganzes. Individuelle Virtuosität gepaart mit einem gemeinsamen Musikverständnis. Das wurde spürbar an diesem Abend.
Die Zugabe der beiden kongenialen Interpreten: Mozarts bekanntes „Rondo Alla Turca“, besser bekannt als „Türkischer Marsch“. Es ist der dritte Satz seiner Klaviersonate Nr. 11 in A-Dur. Stefan Unterhuber (mit Mozart-Perücke) und Yume Hanusch spielten dabei fröhlich manches Mal auch überkreuz.
Chapeau und ein Dankeschön für diese Stunden des Genusses. Standing Ovations als verdienter Lohn.
RD
Das Konzert war wieder ein Genuss. Ich war begeistert, so wie alle anderen Besucher.
Yume und Stefan sind wahre Meister auf dem Klavier 🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗
Freue mich schon auf die noch kommenden Darbietungen bei Klassik im Krippnerhaus.
Vielen Dank für die schöne Rückmeldung und die lieben Worte!! Das freut uns wirklich sehr 🥰🙏