Vorsitzender Andreas Bensegger: „Arbeitslosigkeit in der Region wird weiter zunehmen"
Die IHK mit Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, an der Spitze ist auch in der Region besorgt: Zu Beginn des neuen Jahres stecke die Wirtschaft in Südost-Oberbayern weiterhin in der Stagnation fest. Zwar sei die Stimmung bei den heimischen Unternehmen nicht mehr ganz so trüb wie noch im vergangenen Herbst, dennoch liege der regionale IHK-Konjunkturindex trotz eines Anstiegs von 97 auf 102 Punkte weiterhin deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 115 Punkten.
Fehlende Nachfrage, hohe Arbeitskosten sowie schwierige, wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen würden die Unternehmen nach wie vor stark belasten.
Die Geschäftslage sei weiterhin vom Durchschnitt der vergangenen Jahre entfernt:
31 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage als gut,
21 Prozent zeigen sich unzufrieden.
Hauptursache für die unterdurchschnittliche Lage sei die schwache Nachfrage, die 62 Prozent der Unternehmen beklagen würden. Zudem würden hohe Preise
bei Energie (57 Prozent) sowie bei Rohstoffen und Waren (53 Prozent) belasten, so die IHK heute.
Unter Personalmangel würden außerdem 52 Prozent der Betriebe leiden – jeder Zweite.
Die Geschäftserwartungen liegen weiter unter dem langjährigen Schnitt: 16 Prozent rechnen mit einer Belebung der Geschäfte, 22 Prozent hingegen mit einer Verschlechterung.
In der Industrie und im Baugewerbe sei die Talsohle erkennbar: Die Erwartungen würden sich nicht weiter verschlechtern, heißt es.
Für die kommenden Monate sehen die Betriebe nach wie vor hohe Risiken in der Inlandsnachfrage (62 Prozent) und zunehmend auch in den Arbeitskosten, die sich
mit 61 Prozent auf den zweiten Platz im Risikoranking schieben. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werten 60 Prozent der Unternehmen in
Südostoberbayern als Geschäftsrisiko. Seltener als zuletzt, aber immer noch von rund jedem zweiten Unternehmen, werden der Arbeitskräftemangel sowie die
Energie- und Rohstoffpreise genannt.
Die anhaltende Nachfrageschwäche, hohe Arbeitskosten und wirtschaftspolitische Unsicherheit belasten auch die Beschäftigungspläne der Unternehmen. Nur acht
Prozent planen einen Personalaufbau, 20 Prozent wollen Stellen streichen.
Die Arbeitslosigkeit in der Region werde weiter zunehmen.
Auch die Investitionsabsichten seien schwach. Mehr Betriebe wollen Investitionen zurückfahren (25 Prozent), ausweiten wollen ihre Investitionen nur 21 Prozent. Die Investitionsflaute in der Region halte damit an.
„Leider befinden wir uns weiterhin in der Stagnation – eine Trendwende bleibt aus“, erklärt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim. „Der Gegenwind aus Bürokratie, hoher Kosten und fehlender Nachfrage hat nicht an Kraft verloren. Deswegen setzen wir alles auf die neue Bundesregierung. Neben einer schnellen Regierungsbildung erwarten wir, dass die Parteien die Wirtschaftspolitik auf das eine entscheidende Ziel ausrichten, nämlich ein höheres Wirtschafswachstum.“
Bensegger macht deutlich: „Die positive Botschaft ist, dass die richtigen Hebel deutliche Wachstumsimpulse setzen können. Es braucht weniger Steuer- und
Abgabenbelastungen bei Beschäftigten und Unternehmen sowie einen starken, noch mehr integrierten EU-Binnenmarkt. Zudem ist ein radikaler Bürokratie-Abbau das Gebot der Stunde.“
Der IHK-Vorsitzende verweist auf eine ifo-Studie im Auftrag der IHK für München und Oberbayern, wonach allein ein Abbau der Bürokratieflut pro Jahr bis zu 146 Milliarden Euro zusätzliche Wirtschaftsleistung in Deutschland bringen würde.
Die IHK hatte für ihren Konjunkturbericht Anfang bis Mitte Januar zahlreiche Unternehmen in den Landkreisen Berchtesgadener Land, Altötting, Mühldorf,
Traunstein sowie in Stadt und Landkreis Rosenheim befragt. Dreimal im Jahr wird der IHK-Konjunkturbericht veröffentlicht.
Auch wenn es der eine oder andere nicht mehr hören (oder lesen) mag:
Um das Ruder wieder herumzureißen, sind gravierende Veränderungen nötig.
Es ist unabdingbar, dass wir wieder fleißiger werden müssen, wenn ein Wohlstandsverlust vermieden werden soll.
Deutschland und damit auch Europa sind neuerdings auch nicht mehr „Amerikas good friends“.
Somit begründet auch dies die Notwendigkeit, Themen wie „gendern“ oder freie Bestimmung des Geschlechtes bereits im zarten Alter von 14 Jahren ohne Zustimmung der Eltern zu verabschieden, bzw. diesen Themen eine eher untergeordnete Bedeutung beizumessen.
Es gäbe noch viele weitere Handlungsfelder, für mich bleibt es dabei: Wir werden uns anstrengen müssen, um Verwerfungen in verschiedenen Bereichen abzumildern.
Ein Beispiel: Die gesetzlichen Krankenkassen mussten die Beiträge deutlich erhöhen, doch es reicht nicht, es fehlen Milliarden!
Warum ist das so?
Die gesetzliche Kasse bekommt z.B. für einen Bürgergeldbezieher einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 100 €.
Wie es der Teufel will, sind jedoch die Ausgaben der Krankenkasse im Schnitt erheblich höher.
Die Differenz trägt letztendlich der arbeitende Steuerzahler.
Selbstverständlich sollen diejenigen, die aufgrund einer schweren Erkrankung oder Behinderung nicht mehr am Erwerbsleben teilnehmen können, unterstützt werden (ich würde diesen Menschen sogar höhere Beträge geben, als die derzeitigen Regelsätze).
Dies heißt aber anders herum: Die, die in der Lage sind, etwas beizutragen, sollen dies bitteschön auch tun.
Im Ergebnis wird nur diese „kleine Veränderung“ dazu beitragen, dass es wieder aufwärts geht.
Die Alternative wäre, unseren Lebensstandard herunterzufahren, mit allen damit verbundenen Konsequenzen, die vermutlich die wenigsten wollen …