Balance zwischen Klamauk und anspruchsvollem Kabarett

Noch einmal präsentierte der Wasserburger Theatermacher, Schauspieler und Kabarettist Jörg Herwegh sein Ein-Mann-Kabarett „Der Deppenflüsterer“ im vollbesetzten Wasserburger Gimplkeller. Dabei bekam das Publikum vieles geboten, nur eines nicht: „einen Deppen“.

Herwegh brillierte in seiner unnachahmlichen Kombination aus skurrilem Slapstick und Kabarett, wie es treffender das Leben auch nicht schreiben könnte. In seiner zweistündigen One-Man-Show trafen skurrile Szenen aus Herweghs vermeintlichem Alltag in Wasserburg auf aktuelle politische Entwicklungen und zeitgeschichtliche Ereignisse. Durchblicker, Checker und titelgebende Deppen begegneten nicht nur einander, sondern auch dem gut gelaunten Publikum; und ein gestresster, von Verlustängsten geplagter Ehemann seiner besten – oder besser gesagt: seiner millionstbesten – Ehefrau.

Trotz dieser Turbulenzen, die Herwegh allein und ohne technische Verstärkung auf die Bühne im Gimplkeller brachte, war das nicht immer zum Lachen, was wohl auch den aktuellen Bezügen zur Zeitgeschichte geschuldet war. Der Theatermann aus Wasserburg verstand es aber vortrefflich, einen ausgewogenen Auftritt ohne Längen hinzulegen, der jederzeit die Balance zwischen Klamauk und anspruchsvollem Kabarett hielt. Das Publikum dankte es ihm mit langem Applaus.
 
Text und Fotos: M. Wagner