Wasserburg: Zur Prüfung der Kosten muss man nur ein Onlineformular ausfüllen
Die Linke Liste Wasserburg (LLW) bietet einen kostenlosen Heizkostencheck für Mieter und Mieterinnen auf ihrer Webseite an. Dort können Mieter, deren Heizkosten über den Vermieter abgerechnet werden, ihre Heizkostenabrechnung auf Fehler überprüfen. Die LLW startet diese Aktion, um Menschen mit falschen und vielfach zu hohen Heizkostenabrechnungen ganz praktisch zu helfen.
Diese Hilfe basiert auf einer bestehenden gesetzlichen Regelung, dass Mieter 15 Prozent ihrer Heiz- und Warmwasserkosten zurückverlangen können, wenn die Abrechnung in den Nebenkosten falsch ist. Die Linke Liste geht davon aus, dass über 20 Prozent der Abrechnungen fehlerhaft und deshalb viel zu teuer für die Mieterinnen und Mieter waren.
Luca Fischer von der LLW: „Wir haben ja schon oft gesagt, dass wir Politik anders verstehen als die anderen Parteien. Wir wollen nicht nur über die Leute reden, sondern ganz aktiv für unsere Leute – die Pflegerinnen und Pfleger, die Arbeiter auf der Baustelle, den alleinerziehenden Müttern, den Rentnerinnen und Rentner die eine viel zu geringe Rente zum Leben haben – da sein. Mit dem Heizkostencheck haben wir jetzt die Möglichkeit den Wasserburgerinnen und Wasserburgern konkret zu helfen, bares Geld von ihren Vermietern zurück zu bekommen. Die Gesetzeslage dazu ist klar: Wenn die Heizkosten falsch abgerechnet werden, haben die Mieterinnen und Mieter pauschal Anrecht auf Rückerstattung von 15 Prozent der Kosten für Heizung und Warmwasser.“
Der Aufwand ist für Mieterinnen und Mieter sehr gering. Zur Prüfung der Heizkosten muss man nur ein Onlineformular, das man über die Webseite (https://linkeliste.noblogs.org/heizkostencheck/)der LLW findet, ausfüllen und die Heizkostenabrechnung hochladen. „Das geht in zwei Minuten und ist super unkompliziert“, so Fischer weiter. „Wir wollen damit möglichst vielen Menschen praktisch helfen, die unter zu
hohen Kosten leiden.“
Ich hab mir das jetzt aus Interesse mal angesehen: nein, die Linke Liste Wasserburg bietet keinen Heizkostencheck an und nein, die LLW prüft offensichtlich entgegen ihrer eigenen Behauptung auch keine Abrechnung. Was die LLW anbietet, ist lediglich ein Link zur Website der Partei „die Linke“, wo eben dies angeboten wird. Das halte ich so auch für weitaus besser, da die Chance, dass bei einer bundeweiten Partei vielleicht jemand mit Sinn und Sachverstand drüber schaut, dann doch größer ist, als wenn man sich auf die fachliche Expertise vom Herrn Fischer verlassen müsste. Ähnliche Angebote gibt es übrigens vom Mieterschutzbund und anderen Organisationen und vielleicht ist man dort in noch besseren Händen, als bei einer Partei.
Was mir beim Lesen auf der Seite der LLW u.a. aufgefallen ist, ist folgender Absatz: „… Für uns Angestellte ist es heutzutage kaum noch möglich selbst etwas anzusparen und viele von uns leben im Dispo.
Und dann kommen noch die Wohnungskonzerne um die Ecke und drücken uns explodierende Nebenkostenabrechnungen rein, was viele von uns finanziell überfordert.“
Da würde mich (bin ebenfalls Mieter und Angestellter) von der Linken Liste dann doch mal eine Antwort interessieren, welche „Wohnungskonzerne“ denn in Wasserburg so um die Ecke kommen?
Alles in allem sicher kein schlechter Ansatz, dass die Leute sich ihre Abrechnungen genauer anschauen (lassen), die großspurigen und leeren Phrasen bei gleichzeitig maximal zur Schau gestellter Ahnungslosigkeit machen die LLW und ihren Vorturner jetzt aber nicht unbedingt zum kommunalpolitischen Hoffnungsträger.
@Ned Flanders, da muss ich dir jetzt leider widersprechen
Zunächst zur Behauptung, die Linke Liste Wasserburg (LLW) biete keinen eigenen Heizkostencheck an: Dies ist nicht falsch, aber auch nicht wirklich zutreffend. Die LLW verweist klar auf das Angebot der Partei Die Linke, was bereits aus dem Bild am Anfang des Artikels hervorgeht. Da die LLW eng mit der Linken zusammenarbeitet, ist es durchaus legitim, dass sie auf diese Möglichkeit hinweist, um betroffenen Mietern eine konkrete Hilfestellung zu bieten. Die Formulierung im Artikel könnte präziser sein, doch der Vorwurf, es handele sich um eine bewusste Täuschung, ist nicht haltbar.
Bezüglich der wirtschaftlichen Situation vieler Menschen in Deutschland spricht Herr Fischer einen wichtigen Punkt an. Laut einer Spiegel-Analyse können 60 % der deutschen Haushalte nicht sparen, und 10,6 % der Erwachsenen sind auf ihren Dispokredit angewiesen. Dies ist also keine übertriebene oder aus der Luft gegriffene Behauptung, sondern eine nachweisbare Realität für viele Menschen. Die Aussage, dass steigende Nebenkosten viele überfordern, ist daher keineswegs polemisch, sondern beschreibt eine faktische Entwicklung.
Auch in Wasserburg gibt es Probleme auf dem Wohnungsmarkt. Häuser und Wohnungen wurden an Investoren verkauft, was in der Regel zu steigenden Mieten führt und den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum erschwert. Dass die LLW in ihrem Artikel nicht explizit bestimmte „Wohnungskonzerne“ nennt, ist nachvollziehbar. Erstens sind es nicht immer große Konzerne, sondern auch private Investoren, die für steigende Kosten sorgen. Zweitens würde eine direkte Konfrontation möglicherweise von der eigentlichen Intention des Artikels ablenken, nämlich möglichst vielen Menschen einen praktischen Lösungsweg aufzuzeigen.
Schließlich drängt sich beim Kommentar der Eindruck auf, dass es weniger um eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Thema geht, sondern eher darum, jede Initiative abzulehnen. Natürlich gibt es weitere Organisationen wie den Mieterschutzbund, die Unterstützung anbieten, aber sollte das nicht gerade als Vorteil betrachtet werden? Jede Möglichkeit, Menschen auf Missstände aufmerksam zu machen und ihnen konkrete Hilfen an die Hand zu geben, sollte begrüßt und nicht reflexartig abgewertet werden.
Insgesamt wird deutlich, dass es hier nicht um großspurige Phrasen oder Ahnungslosigkeit geht, sondern um ein reales Problem, das viele Mieterinnen und Mieter betrifft. Die LLW kann dazu beitragen, dass sich mehr Menschen mit ihrer Heizkostenabrechnung befassen und möglicherweise Geld zurückfordern. Anstatt nur Kritik zu üben, wäre es hilfreicher, solche Angebote zu unterstützen.
Sie stellen hier recht wortreich Dinge klar, die gar nicht behauptet wurden. Weder habe ich behauptet, es handle sich um eine „bewusste Täuschung“, noch, dass die Belastung durch steigende Nebenkosten eine „übertriebene oder aus der Luft gegriffene Behauptung“ wäre.
Nur sollte man schon noch zwischen großen „Wohnungskonzernen“ und z.B. privaten Immobilienbesitzern bzw. einer Wohnungsbaugenossenschaft unterscheiden können, denen ja auch nichts anderes übrig bleibt, als steigende Energiekosten über die NK-Abrechnung an die Mieter weiterzugeben. Nicht jeder Immobilienbesitzer ist damit gleich ein ruchloser Großkapitalist, der das mietende Proletariat gnadenlos ausbeutet.
Darüber hinaus hatte ich ja geschrieben, dass der Ansatz sicher nicht schlecht ist. die an der Wasserburger Realität weit vorbeiführende und unnötig klassenkämpferische Rhetorik finde ich trotzdem wenig hilfreich.
Ich dachte, der Herr Fischer ist bei der SPD? Das sind ja Wasserburger Wechselspiele😳…
Find ich gut 👍
@Wasserburgerin
Lange Geschichte, ich versuche es etwas kürzer :-)
Der LINKEN Vorsitzende Jan van Aken hat im Wahlkampf davon gesprochen, wir sind ein reiches Land und sollten somit jedes Jahr eine Million Flüchtlinge aufnehmen.
Wie dieser Ansturm finanziert werden soll, hat er nicht gesagt.
Vielleicht kann man ja aus den überhöht abgerechneten Nebenkosten einen Fonds speisen, der einen Großteil der Kosten abdeckt.
Das wäre dann endlich mal die eierlegende Wollmilchsau, auf die wir alle so sehnlich warten.
Also ran an die Nebenkostenabrechnung und schnell an die LLW übermitteln :-)