Februar zeigt: Wirtschaftlich so herausfordernde Zeit auf dem Arbeitsmarkt in der Region spürbar
Auf dem Arbeitsmarkt auch in der Region herrscht eine wirtschaftlich herausfordernde Zeit. Wie um diese Jahreszeit üblich, haben die ersten Betriebe aus den Berufsgruppen Hoch- und Tiefbau Mitarbeitende, die sie über die Wintermonate freigestellt hatten, zurückgeholt. Trotzdem ist im Landkreis Rosenheim die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent zum Vormonat gleich geblieben. Und vor einem Jahr lag sie um 0,3 Prozent niedriger.
Die Zahl der arbeitslosen Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt aktuell 5.036. Hier sind 3.112 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 15 mehr als im Vormonat.
Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim sind 1.924 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden registriert, 32 weniger als im Januar. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.970 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 3.051 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Die Arbeitslosigkeit im gesamten Bezirk im Februar ist ebenso fast gleich hoch wie im Januar – knapp 100 auf 10.840 Personen weniger. Die Arbeitslosenquote liegt auch hier unverändert bei 3,4 Prozent.
Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, Dr. Nicole Cujai, hierzu optimistisch: „Die Bewegungszahlen, dahinter stehen die Menschen, die sich bei der Agentur für Arbeit oder den Jobcentern neu oder erneut melden oder abmelden, zeigen im Februar einen positiven Trend. Die Zahl der Zugänge lag mit 2.800 unter dem Wert von Januar und die der Abmeldungen mit knapp 2.900 über dem Wert des Vormonats.“
Die Agenturleiterin nimmt den Bericht für den Monat Februar zum Anlass, um einen Blick auf die Arbeitsmarktsituation der Menschen zu werfen, die von der Ukraine schutzsuchend in die Region seit drei Jahren geflüchtet und in den Jobcentern gemeldet sind. „Wir unterstützen diese Menschen dabei, ihren beruflichen Weg in Deutschland zu finden. Zu Bewerberinnen und Bewerbern, die über einen entsprechenden Arbeitsmarktzugang verfügen, bleiben unsere Jobcenter nach Abschluss des
Sprach- und Integrationskurses in intensivem Kontakt, um sie bei der Arbeitssuche und Arbeitsaufnahme zu unterstützen. Gleichzeitig stehen wir in engem Austausch zu Arbeitgebern und beraten diese zu möglichen Unterstützungsleistungen, damit ein langfristiges, stabiles Ausbildungs- und Arbeitsverhältnis gelingt. Und wir haben in unserer Region schon unterschiedliche, positive Integrationen in Arbeit – und das auf verschiedenen Qualifikations-Niveaus. Vom Helfer, der Helferin bis zu einer Tätigkeit auf höherem qualifiziertem Niveau.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit ukrainischer Staatsangehörigkeit steigt kontinuierlich an und lag in unserem Agenturbezirk im August – das sind die aktuellsten vor liegenden Werte – bei knapp 1.120“, erklärte Dr. Cujai. Im Februar waren hier aber 1.150 – oder 11,9 Prozent – mehr Menschen arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr …
Zahl der registrierten Stellenangebote mit 3.760 um 1.000 unter dem Vorjahreswert
Die Arbeitslosenzahl ist bei den jungen Frauen und Männern unter 25 Jahren zuletzt um 50 auf 960 Personen gestiegen.
Dr. Cujai nennt möglich Gründe dafür: „Einige junge Menschen haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und suchen nun ihre erste Anstellung als Fachkraft. Aber es gibt auch Auszubildende, bei denen es aufgrund des ersten Zwischenzeugnisses oder weil der Ausbildungsberuf oder -betrieb nicht richtig passen, zu einer Neu- und Umorientierung kommt und die sich deshalb bei uns melden. Zudem sind junge Menschen auf uns zugekommen, die die Berufs- oder Fachoberschule zum Halbjahr beendet haben,“ so Dr. Cujai.
Sie wendet sich direkt an rbeitgeber und sagt: „Geben Sie den frisch ausgelernten
Fachkräften und den jungen Menschen, die einen (neuen) Ausbildungsbetrieb suchen,
eine Chance. Sie sichern sich so die Fachkräfte von Morgen! Wir unterstützen Sie hier gerne,
damit die jungen Menschen richtig in Ihrem Betrieb ankommen. Rufen Sie die Kolleginnen und
Kollegen vom Arbeitgeberservice unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 20 an
und lassen Sie sich hierzu beraten.“
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt
Viele Betriebe suchen nach wie vor junge Menschen, die im Herbst eine Ausbildung bei ihnen beginnen. Im Februar waren knapp 2.850 offene Ausbildungsplätze gemeldet. Die meisten Angebote gab es in den Berufen Kaufmann Einzelhandel (267), Verkäufer (256), Handelsfachwirt (Ausbildung (123), Kaufmann Büromanagement (87), Industriemechaniker (85) oder Koch (82).
Aber auch für Industrie- und Bankkaufleute sowie für Medizinische Fachangestellte und Elektroniker Betriebstechnik, in den Bereichen Informatik, Verwaltung und in vielen anderen Berufsgruppen waren Angebote registriert.
Die Bundesagentur für Arbeit stellt das Thema betriebliche Ausbildung im Rahmen der Woche der Ausbildung vom 24. bis 28. März besonders in den Fokus.
Informationen unter
http://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen.
Die Berufsberater sind in der Woche an den Schulen präsent und bieten in der Agentur für Arbeit speziell für die, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, eine Informationsveranstaltung an.
Für Eltern bietet die Agentur für Arbeit Rosenheim im Anschluss an die Woche am 2. April ab 18 Uhr (Dauer ca. 1 Stunde) im Berufsinformationszentrum (BiZ) eine Informationsveranstaltung unter dem Motto „Wie kann ich mein Kind bei der Berufswahl begleiten?“ an.
Die Kinder sind zu der Veranstaltung ebenfalls eingeladen.
Weitere Informationen – auch zur Anmeldung – stehen unter
https://web.arbeitsagentur.de/portal/metasuche/suche/veranstaltungen/10000-2001476264-V.
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:
Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat:
5,6 Prozent; Februar 2024: 5,0 Prozent). Derzeit sind 2.081 Bürgerinnen und Bürger ohne
Arbeit. Bei den Kundinnen und Kunden, die nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III durch die
Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, stieg die Arbeitslosenzahl um 9 auf 1.099
Betroffene. Für 982 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 4 weniger als im Januar, ist
das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.338 erwerbs
fähige Leistungsberechtigte, die in 1.800 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beträgt die Arbeitslosenquote 2,5 Prozent (Vormo
nat: 2,7 Prozent; Februar 2024: 2,4 Prozent). Das entspricht 1.832 beschäftigungslosen Bür
gerinnen und Bürgern. Davon sind 1.045 Männer und Frauen, 61 weniger als vor einem Monat,
in den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 787 Betroffene, 51 weniger
als im Januar, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt
betreut das Jobcenter 2.404 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.815 sogenannten
Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.890 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was
einer Quote von 3,3 Prozent (Vormonat: 3,3 Prozent; Februar 2024: 3,0 Prozent) entspricht.
Davon sind 1.297 arbeitslose Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Holzkirchen ge
meldet, 26 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen
und -Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler
Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 593 Menschen arbeitslos ge
meldet, drei mehr als im Januar. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.305 erwerbsfähige Leis
tungsberechtigte, die in 1.039 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
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