Hochwasser Bilanz für den Landkreis Mühldorf - Dank an alle Einsatzkräfte

Die Wetterlage hat sich entspannt, der Wasserstand am Inn sinkt. In Kraiburg und Mühldorf liegen die Pegel-Stände seit Mittwochmorgen wieder deutlich unterhalb der Meldestufe 1. Heute Morgen hat das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim deshalb die Hochwasserwarnung für den Landkreis Mühldorf aufgehoben. Damit können auch mehrere hundert Einsatzkräfte im Landkreis Mühldorf erstmals seit Tagen wieder durchschnaufen. Den Auftakt für eine Serie zahlreicher Einsätze im Landkreis machte das Unwetter, das in der Nacht von Donnerstag auf Freitag über den Landkreis zog. Laut Kreisbrandinspektion waren insgesamt 26 Feuerwehren im Landkreis im Einsatz, um Straßen von umgeknickten Bäume und umherfliegenden Ästen zu befreien. Innerhalb weniger Stunden verzeichnete die Integrierte Leitstelle Traunstein (ILS) für den Landkreis 46 Einsätze.

Das Sturmtief „Denis“ hatte dann am frühen Samstagabend heftige Regenschauer, starke Winde und Gewitter im Gepäck. Bei der ILS liefen für den Landkreis Mühldorf zwischen 17 und 21 Uhr insgesamt 72 Alarmierungen auf. Straßen wurden überflutet, Keller und Unterführungen liefen voll, bei Oberhofen kappte ein umgestürzter Baum eine Hochspannungsleitung. Die gute Nachricht: Verletzte Personen gab es im Landkreis nicht.

Den beiden Unwettern folgte das Hochwasser am Inn. Anhaltend ergiebiger Regen in der Region sowie eine ähnliche Wetterlage in der Schweiz und in Österreich ließen im Verlauf des Montags (28. August) vor allem den Pegel des Inn deutlich ansteigen. Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim warnte deshalb vor Ausuferungen und Überschwemmungen. Warnungen an die Bevölkerung wurden über alle Kanäle des Landkreises verbreitet. Am Montagnachmittag bildeten Mitglieder der Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landratsamts Mühldorf  eine Koordinierungsgruppe und hielten eine erste Lagebesprechung ab.

In den folgenden Stunden bereiteten sich die Einsatzkräfte im Landkreis auf einen weiter steigenden Pegel am Inn vor. Mit Hilfe der Sandfüllanlage des Katastrophenschutzes wurden in Heldenstein 3.800 Sandsäcke durch die Kreisbrandinspektion und Feuerwehren aus dem Landkreis befüllt, weitere 2.400 Sandsäcke kamen mit Hilfe der Anlage der Feuerwehr Mühldorf hinzu. In Niederndorf errichtete die Feuerwehr Waldkraiburg mit Unterstützung weiterer Feuerwehren vorsorglich einen Sandsackwall.

Für die Feuerwehren, das THW, BRK, Wasserwacht und DLRG waren insgesamt mehrere hundert Ehrenamtliche im Einsatz. Nicht zu vergessen die Beamten der Polizei, die sich zusammen mit den Hilfsorganisationen unter anderem mit einem Mann beschäftigen mussten, der laut Zeugenaussagen mit dem SUP auf dem Inn unterwegs war.

Die stellvertretende Landrätin Ilse Preisinger-Sontag dankt allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihr Engagement: „So turbulent die vergangenen Tage in Sachen Wetter und Hochwasser auch waren, so beruhigend ist es zu wissen, dass wir uns im Landkreis auf unsere Einsatzkräfte zu hundert Prozent verlassen können. Sie opfern weit mehr als nur ihre Freizeit, sondern stellen sich freiwillig körperlichen und psychischen Herausforderungen. Das kann man nicht hoch genug bewerten. Deswegen an dieser Stelle: Allen Helfern ein großes Dankeschön.“