Geschäftsleiter stellt Personalsituation der Gemeinde Haag vor

Auf Antrag aus dem Gemeinderat und um einem „Verwaltungsstau“ entgegenzuwirken, hat sich Geschäftsleiter Manfred Mörwald mit der Personalsituation der Gemeinde Haag befasst. Die Ergebnisse stellte er in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vor.

Derzeit seien 16,9 Stellen besetzt, im Stellenplan seien allerdings 18,4 Stellen ausgewiesen. Das liege daran, das die Besetzung einer Stelle in der Bauverwaltung noch ausstehe. „Damit sind wir relativ nah am Soll“, so der Geschäftsleiter. Sowohl die Stellen als auch die finanzielle Situation dieser „weichen nicht weit vom Durchschnitt ab und sind angemessen und verhältnismäßig“, erklärte er weiter.

Mit Blick auf die Mitarbeiter, die in den kommenden Jahre in den Ruhestand gehen, sowie den erhöhte Anspruch der Arbeitnehmer auf Work-Life-Balance, gebe es einige Ideen zur weiteren Vorgehensweise. So solle beispielsweise frühzeitig nach Ersatz für ausscheidende Mitarbeiter gesucht werden und es solle mehr Teilzeitstellen geben. „Wir haben das Problem, Fachpersonal zu bekommen“, bedauerte Mörwald und auch Bürgermeisterin Sissi Schätz betonte, manche Stellen müssten mehrfach ausgeschrieben werden, weil es keine Bewerber gebe.

Die laufende Verwaltung sei gut aufgestellt, allerdings habe es gerade im Finanzbereich eine erhöhte Fluktuation gegeben und das Bauamt brauche dringend Unterstützung bei den umfangreichen Aufgaben. „Die Besetzung der Stelle muss angegangen werden“, stellte der Geschäftsleiter klar.

„Verwaltungsstau“ hat mehrere Ursachen

Nach den Ausführungen betonte Siegfried Maier (SPD): „Der Auftrag war, zu prüfen, was notwendig ist – nicht, was angemessen ist.“ Er kritisierte die abstrakten Vergleichswerte, anhand derer die Auswertung vorgenommen wurde. Die Zahlen mit den Empfehlungen für Gemeinden in ähnlicher Größe stammten teilweise aus 2008 und 2016. „Heute ist die Verwaltung mit ganz anderen Aufgaben betraut, allein in der Technik.“

Grund für den Antrag auf das Prüfen der Personalsituation sei gewesen, dass eine zeitnahe Abarbeitung der Beschlüsse aus dem Gemeinderat derzeit nur schwer möglich ist. „Wieviel investieren Kommunen in ähnlicher Größe?“, fragte Klaus Breitreiner (CSU) deshalb, denn „dass wir mit dem Personal im Schnitt liegen, funktioniert nur, wenn das auch bei den Investitionen der Fall ist“. Er schlug vor, gegebenenfalls das Investitionsprogramm zu prüfen. „Es bringt nichts, wenn wir uns viel vornehmen, das wir nicht schaffen können.“

Bürgermeisterin Schätz erklärte, dass die Höhe der Investitionssumme nicht immer einen hohen Aufwand bedeute, etwa beim Kauf eines Grundstücks. Andererseits habe die Gemeinde mit der Turn- und Sporthalle ein Millionenprojekt gestemmt. Auch das Entscheidungsgremium sowie externe Faktoren bestimmen über die Möglichkeit der Umsetzung, erklärte sie.

Ob mehr Stellen nötig sind, müsse bei der nächsten Aufstellung des Stellenplans entschieden werden. Weiter wolle die Rathaus-Chefin für einen Vergleichswert in den umliegenden Gemeinden anfragen, welchen Vermögenshaushalt diese haben.