Umdenken gefordert: Über die Petition „Rettet die Kampenwand“ an den Landtag

Den Naturraum Kampenwand schützen, einen Massenansturm vermeiden, keine Subventionsmittel für Natur-Zerstörung und Abholzung von Wäldern, keine weitere Flächenversiegelung durch den Neubau von Parkplätzen: Die Petition der Bürgerinitiative „Rettet die Kampenwand“ mit ihren Sprechern Wera Rall und Prof. Dr. Peter Weimann aus dem Chiemgau an den Landtag – sie setzt sich für eine Neubewertung der Fördergelder zum Ausbau der Kampenwand Seilbahn ein. 7550 Unterschriften sind erreicht bislang.

Die Petition argumentiert, dass die knappen Haushaltsmittel nicht für ein aus der Zeit gefallenes Projekt verwendet werden sollten, welches hauptsächlich der Gastronomie am Berg Vorteile verschaffe. Der Betreiber plane die Kampenwand als Ganz-Jahres-Eventlocation mit Sonderfahrten (nahezu ausschließlich bis auf an zwei Tagen) für die Sonnenalm-Gäste zu nutzen.

Geburtstage, Hochzeiten und Tagungen aber könnten auch im Tal gefeiert werden, ohne den Steuerzahler zusätzlich zu belasten. Leider sei der Betreiber
nicht dialogbereit und verschließe sich alternativen Lösungen. Zudem würden Naturschutzverbände Rechtsverstöße und negative Umweltauswirkungen des
geplanten Bauvorhabens aufwerfen. Die Petition fordere eine gründliche Prüfung und eine gerechte Verwendung der Steuergelder im Sinne der Allgemeinheit, so die Initiatoren.

Die historische Kampenwandbahn soll gegen eine gesichtslose Acht-Kabinenbahn mit 4,5-facher Kapazität (von 450 Personen pro Stunde auf 2040 Personen pro Stunde), mit 18 nach außen klappbaren Erlebniskabinen und 54 Standardkabinen, sechs zusätzlichen Stützen und großen neuen Berg- und Talstationen ersetzt werden. 

Die Naturschützer verärgert:

Mountainbikes würden die Wanderwege und die Natur beherrschen, Fledermausquartiere verloren gehen. Wertvoller Natur- und Schutzwald solle zudem deshalb gerodet werden, ein Eingriff in der Wasserhaushalt finde statt.

Die Seilbahn stelle laut Gutachten einen nicht unerheblichen Eingriff in Natur- und Landschaft sowohl Land- und auch Forstwirtschaft dar. Und dies in Zeiten von extremen Starkregen und massiven Klimaveränderungen.

Über 200 Nächte bis in die frühen Morgenstunden seien geplant. Die Kampenwand werde noch mehr zum Massentourismus und Eventberg. Müsse das sein? Wer profitiere? Wer habe das Nachsehen?

Die Antwort sei: Die Natur, die Tiere und Erholungssuchende, die Ruhe suchen.

Manche Tourismusorte hätten dies bereits erkannt und bieten nichts an: Keinen Lärm, keine Abgabe, keine Lichtverschmutzung. Die neue und wertschöpfende Art der Erholung. Leider gehe Aschau den entgegengesetzten Weg: Mehr Lärm, mehr Abgase, mehr Lichtverschmutzung, mehr Menschen.

Kontakt: rettetdiekampenwand@gmail.com

Die Petition gegen den Ausbau der Kampenwandbahn:

Bislang sagen schon Tausende Bürger aus dem Chiemgau NEIN zum geplanten Ausbau der Kampenwand.

https://weact.campact.de/petitions/rettet-die-kampenwand