Hohe Gewerbesteuereinnahmen von sechs Millionen Euro - Gemeinderat verabschiedet Haushalt 2025
Die Gemeinde Amerang steht finanziell weiterhin auf stabilen Beinen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde der Haushaltsplan für 2025 einstimmig verabschiedet. Mit einem Gesamtvolumen von über 24 Millionen Euro setzt die Gemeinde ihre Investitionsschwerpunkte fort, sieht sich jedoch auch mit einer hohen Kreisumlage konfrontiert.
Rückblickend auf das Jahr 2024 zog Kämmerer Anton Görgmayr eine positive Bilanz. Die Gewerbesteuereinnahmen übertrafen mit sechs Millionen Euro deutlich die geplanten fünf Millionen. Auch die Einkommenssteuerbeteiligung entwickelte sich erfreulich, sodass eine hohe Zuführung in den Vermögenshaushalt in Höhe von 3,2 Millionen Euro erfolgen konnte.
Dies ermöglichte es der Gemeinde, zahlreiche Investitionen voranzutreiben. Besonders der Neubau des Hauses für Kinder und Vereine war ein zentrales Projekt, das auch im kommenden Jahr weitergeführt wird. Daneben wurden verschiedene Straßen- und Erschließungsmaßnahmen in Angriff genommen, darunter die Projekte in Vordermaier Garten und Kammer sowie der Bau einer neuen Abbiegespur.
Trotz der hohen Ausgaben konnte die Gemeinde das Haushaltsjahr mit einem Überschuss von 8,4 Millionen Euro abschließen. Diese Summe wurde der Rücklage zugeführt, die damit auf 8,7 Millionen Euro anwuchs. Die Verschuldung reduzierte sich leicht und lag zum Jahresende bei 4,8 Millionen Euro. Besonders erfreulich war die durchgehende Liquidität der Gemeindekasse, sodass keine Kassenkredite in Anspruch genommen werden mussten.
Bürgermeister Konrad Linner zeigte sich insgesamt zufrieden: „Grundsätzlich können wir wieder feststellen, dass wir planen können, weil die Finanzausstattung der Gemeinde ordentlich ist.“
Für das Jahr 2025 plant die Gemeinde mit einem Gesamtetat von 24,3 Millionen Euro (Vorjahr: 22 Millionen Euro). Der Verwaltungshaushalt steigt um 570.800 Euro auf 12.651.000 Euro, während der Vermögenshaushalt um 15 Prozent auf 11.641.500 Euro anwächst. Trotz stabiler Steuereinnahmen reichen die laufenden Mittel jedoch nicht aus, um alle Investitionen zu finanzieren. Daher wird eine Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage in Höhe von 5,75 Millionen Euro notwendig sein, wodurch diese zum Jahresende 2025 auf rund drei Millionen Euro sinken wird.
Trotzdem bleiben die Investitionen auf einem hohen Niveau. Neben dem Haus für Kinder und Vereine sind weitere Erschließungsmaßnahmen geplant, darunter in Kammer, Vordermaier Garten, Obinger Straße und am Forellenweg Nord. Die Finanzierung erfolgt unter anderem durch Grundstücksverkäufe und Fördermittel.
Die Gewerbesteuer bleibt auch im Jahr 2025 die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde. Sie wird mit fünf Millionen Euro veranschlagt, während die Beteiligung an der Einkommenssteuer bei rund drei Millionen Euro liegt.
Auf der Ausgabenseite machen die bereits genannte Kreisumlage und die Kinderbetreuung erhebliche Anteile aus. Nach Abzug der staatlichen Zuschüsse verbleibt für die Gemeinde ein Eigenanteil von 700.000 Euro für die Kinderbetreuung, während die Kreisumlage trotz gleichbleibendem Umlagesatz um 1,3 Millionen Euro auf 4,5 Millionen Euro steigt. Dies ist eine direkte Folge der hohen Steuerkraft Amerangs im Jahr 2023. „Das ist auch der Grund, warum die Zuführung zum Vermögenshaushalt heuer sehr gering, also eigentlich fast null mit 17.800 Euro ist“, so Anton Görgmayr.
Mit diesen Rahmenbedingungen verabschiedete der Gemeinderat einstimmig die Haushaltssatzung 2025 sowie die Finanzplanung bis 2028.
Auch Bürgermeister Linner zeigte sich abschließend optimistisch, dass Amerang weiterhin solide wirtschaften könne. Zwar stelle die hohe Kreisumlage eine erhebliche Belastung dar, dennoch sei die Gemeinde finanziell gut aufgestellt, um auch künftig wichtige Investitionen zu tätigen. Damit bleibt Amerang trotz Herausforderungen auf einem wirtschaftlich stabilen Kurs.
RB / Foto: Sitzungssaal im Rathaus Amerang (pil).
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