Balkanhilfe „Junge Leute helfen“ mit Spendenrekord - Wöchentliche Hilfstransporte

Die Balkanhilfe „Junge Leute helfen“, ein Netzwerk von kirchlichen Gruppen aus 140 Pfarreien zwischen Inn und Salzach, hat in 2024 über 490.000 Euro gesammelt. Enorm sind auch über 23.000 Hilfspakete, welche von der Bevölkerung gespendet wurden. Diese wurden zudem mit circa 632 Paletten Lebensmittel auf 50 Sattelzügen mit einem Ladegewicht von insgesamt 616.000 Kilo in die Krisenregionen der Länder Kosovo, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Kroatien und Slowakei überbracht. Dort leiden besonders ältere Menschen bittere Not.

„Es ist optimal gelaufen, zumal bei bestem Wetter die Stimmung unter den Helfern an den Sammeltagen  ausnahmslos hervorragend gewesen ist. Die erschütternden Bittbriefe von den Caritasstationen der sechs Krisenländer und die Macht der Herzen unserer Spender motivieren uns immer mehr“, berichtet Pfarrer Ludwig Westermeier als geistlicher Leiter des Vereins. „Jedes liebevoll gepackte Paket ist ein Sieg der Liebe und erreicht direkt die Ärmsten.“

Die zunehmende Not kennt er aus den Erfahrungen seiner regelmäßigen Balkanreisen mit der Jugend bestens: Es fehlen Heizmaterial, Hygieneartikel und dringend benötigte Medikamente. Und diese Not spiegelt sich besonders in den knappen teuren Grundnahrungsmitteln wider. Kranke Menschen, Rentner und Familien sind besonders betroffen angesichts enormer Arbeitslosigkeit und Renten von meist nur 200 Euro monatlich.

Großen Dank erfahren die Helfer deshalb für etwa eine Million überbrachter Mahlzeiten, insbesondere in vier Armenküchen in Zagreb, Sarajevo, Rreshen und Pristina mit täglich über 1.500 Bedürftigen. Regelmäßig erfolgt die Verteilung durch acht Caritas-Zentralen in den sechs Ländern und deren weitverzweigtem Netz an Pfarr-Caritasstellen.

Täglich erreichen diese vor Ort konkrete Hilfsgesuche von bedürftigen Familien, welchen mit den Hilfsgütern aus dem Chiemgau nun weiterhin wieder geholfen werden kann. In Krankenhäusern, Alten- und Waisenheimen kommen diese Hilfsgüter zudem den sozial Schwachen zugute. Der beliebteste Spendenzweck  ist das Projekt „der gute Hirte“: Hier wurden über 20.000 Euro konkret für zahlreiche Kühe, Schafe, Schweine und Gewächshäuser gespendet, welche vor Ort erworben werden.

25.000 Euro wurden für die Ausbildung an 23 Studenten überwiesen, zu denen regelmäßig ein enger Kontakt besteht. Auf Bitte der Schwestern von Rreshen in den Bergen Albaniens wurde mit 5.000 Euro beispielsweise ein Haus einer notleidenden Familie renoviert. Diese Nachhaltigkeitsprojekte tragen die größten Früchte, geben die meiste Hoffnung und zeigen die größte Nähe, so die Organisatoren.

Diese Nähe und die geringen Kosten durch rein ehrenamtliches Engagement seien die Stärken dieser von der Jugend getragenen Hilfsaktion, so der Bereichsverantwortliche Rupert Zeltsperger.

Ermöglicht wurde dieser Erfolg durch hunderte von Helfern aus verschiedensten katholischen Gruppen wie Landjugend, Katholische Frauengemeinschaften und Frauenbund, Kolpingfamilien, KAB, KJG, Burschenvereine, Ministranten, Pfadfinder, Landvolk sowie den Pfarrgemeinderäten aus 140 Pfarreien. Erstmals haben sich auch die Pfarreien Alzgern, Aschau am Inn, Irschenberg, Waldkraiburg und Weyarn beteiligt.

Viel ehrenamtliches Engagement Jugendlicher und „Junggebliebener“ war dazu notwendig. Die Firma Erdbau „Martin Maier GmbH“ stellte in Großbergham bei Obing ihre neue große Gewerbehalle zur Verfügung und allein dort nahmen 250 Jugendliche über 23.000 Bananenkisten aus den Pfarreien entgegen, verluden diese auf die ersten Sattelzüge oder stapelten diese auf Paletten für weitere Transporte.

Anschließend verbrachten diese jungen Helfer ein ganzes Wochenende zusammen, um sich auch thematisch und mit Gebet damit auseinander zu setzen und ihre Gemeinschaft zu stärken. Geschätzt 7.500 Einzelspenden gingen auf dem Spendenkonto und in den Sparschweinen an den Sammelpunkten ein. Viele Einzelaktionen wie Klopfersingen, Sternsinger, Adventsmärkte oder Punschverkauf waren auch dieses Mal erfolgreich. Auch viele Kindergärten und Schulen haben sich beteiligt. Benefizkonzerte wie ein Gospel-Abend in Kolbermoor oder auch die regelmäßigen Sammlungen im Senioren-Selberdingerheim in Nußdorf bei Traunstein trugen zum Spitzenergebnis bei.

Zudem wurden über 1.000 Lebensmittelpakete von Spenderfamilien liebevoll gepackt, welche besonders begehrt sind, da diese ein frohes Weihnachten in viele arme Häuser brachten. Der Anstieg der Spenden um 5,6 Prozent war höher als der allgemeine Trend von etwa drei Prozent, so Vorstand Hubert Zeltsperger.

Mit der Versorgung von Ukraine-Flüchtlingen in der Slowakei stehe man im kommenden Jahr aber auch wieder vor wachsenden Herausforderungen, zumal man auf einen Frieden und damit besseren Zugang zu den zerstörten Kriegsgebieten Charkiw und der dortigen Caritasorganisation hoffe.

Lobenswert sind viele Firm- und Landjugendgruppen aus der Region sowie ein treues „Rentnerteam“ um Lagerleiter Sepp Mittermaier, die wöchentlich etwa 10 bis 15 Tonnen Hilfsgüter ganzjährig verladen und auf den Weg bringen werden. Besonderer Dank gilt der Gemeinde Kienberg und ihrem Gemeinderat, denn ohne die Bereitstellung einer alten Salzhalle wäre dieses Hilfswerk logistisch nicht möglich. Wesentlich sind auch die direkten Lebensmittelspenden von Firmen, die über das Jahr summiert über 350 Paletten aus ihrem Sortiment beitrugen.

Dort sind die großzügigen Spenden von Firmen wie Adelholzener und Dr. Oetker hervorzuheben, welche oft ganze Sattelzüge an Spendenware zur Verfügung stellen. Ein Herzlicher Dank gebührt allen fleißigen Helfern und Spendern. Weitere Informationen sind bei Vereinsvorstand Hubert Zeltsperger von „Junge Leute helfen“ unter 08624/1833 sowie auf der Internetseite www.junge-leute-helfen.de erhältlich. Wer noch spenden möchte, kann auf das Konto DE60701695240000317381 von „Junge Leute helfen“ einzahlen.

Die Helfer

Folgende Gruppen und Vereine engagieren sich in der gemeinsamen Hilfsaktion „Junge Leute helfen“:
Die Land- und Pfarrjugendgruppen von Ainring, Altenmarkt, Amerang, Anger, Aschau am Inn, Asten, Au bei Bad Feilnbach, Babensham, Bergen, Bernau, Bischofswiesen, Brannenburg/Degerndorf, Bad Feilnbach, Dorfen, Eiselfing, Emertsham, Engelsberg, Evenhausen, Feichten, Frasdorf, Freilassing, Haiming, Fridolfing, Gars, Garching, St. Georgen, Griesstätt, Großhöhenrain, Halsbach, Höslwang, Isen, Kastl, Kienberg, Kirchanschöring, Kirchweidach, Kraiburg, Marktl, Mehring, Obing, Petting, Pfaffing, Pittenhart, Raubling, Rabenden, Riedering, Rimsting, Rohrdorf, Söchtenau, Samerberg, Soyen, Stephanskirchen, Tyrlaching, Waldkraiburg, St. Wolfgang, Taufkirchen, Tacherting, Tattenhausen, Tüßling, Schnaitsee, Harpfing und Unterneukirchen. Die Frauengemeinschaften bzw. Frauenbund aus Grassau, Kolbermoor, Oberwössen, Otting, Palling, Ruhpolding, Tettenhausen/Taching, Trostberg und Vachendorf, die Katholische Männerkongregation Albaching, das Landvolk aus Rechtmehring, Palling und Rott am Inn, der Pfarr-Caritasverein Kirchweidach, die Kolpingfamilien aus Inzell, Traunreut, Bad Reichenhall und Waging, die katholischen Burschenvereine Halfing, Laufen, Tuntenhausen, Truchtlaching-Ising, Surheim und Saaldorf, die Grundschule von Bayerisch Gmain, die Pfarreien von Aschau im Chiemgau, Bad Aibling, Bad Endorf, Berchtesgaden, Bergen, Chieming, Edling, Eggstätt, Emmerting, Gollenshausen/Gstadt, Grabenstätt/Erlstätt, Haag, Heiligkreuz, Irschenberg, Ising, Kammer, Kay/Tittmoning, Kiefersfelden, Leobendorf, Lindach, Marquartstein, Neubeuern, Nussdorf im Chiemgau und am Inn, Oberaudorf, Oberfeldkirchen, Ostermünchen, Palling/Freutsmoos, Peterskirchen, Piding, Prien, Prutting, Ramsau, Reit im Winkl, Reischach, Schleching, Schneizlreuth, Schönau, Schwabering, Schwarzau, Seeon, Seebruck, Siegsdorf, Surberg, Teisendorf, Teising, Tengling/Törring, Traunstein, Traunwalchen, Übersee, Unterwössen, Vogtareuth, Weyarn und Wasserburg. Besonders zu danken ist der Gemeinde Kienberg, dem Landwirt Thomas Kapsner, dem Erdbauunternehmen Martin Maier aus Obing und dem Bauunternehmen Diensthuber Kienberg, die Hallen, Stapler und Fahrzeuge bei Bedarf bereitstellen und selbst mitarbeiten.

Die Spender

Folgende Firmen haben weit mehr als 150 Tonnen Hilfsgüter aus ihrem Sortiment gespendet:
Adelholzener Alpenquelle GmbH Siegsdorf, , Wilhelm Diemer GmbH Traunstein, Lebensmittelhersteller Dr. Oetker Bielefeld, Spedition Eberl Traunstein und Wilhelm Gronbach GmbH Wasserburg.