Milchviehstall der Familie Bauer mit Bestnote bewertet - Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit

Der Betrieb von Franz Bauer (2. von rechts) bei Samerberg im Landkreis zeigt beispielgebend, wie Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft der Region gelebt und optimiert wird und optimiert werden kann. Dieser hat im letzten Jahr zum ersten Mal beim „Klima-Check“ der Landesanstalt für Landwirtschaft teilgenommen und mit „sehr gut“ abgeschnitten.

Um die Emissionen im Bereich Milchkuh zu ermitteln, werden unter anderem die Produktionsleistungen der 25 Kühe, die Futtermittel und deren Ursprung in ein Programm zum Klima-Check eingepflegt. Auch wichtig für die Erhebung ist die anfallende Gülle, der Verbrauch von fossilen Rohstoffen, Wasser, Strom und Mineraldünger. Diese Faktoren werden im Klima-Check nach Treibhaus-Emissionen bewertet und mit ökonomischen Faktoren gewichtet.

Im Milchviehstall der Familie Bauer (von links) Hubert Bauer, Dr. Georg Kasberger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim sowie Betriebsleiter Franz Bauer und Maria Bunjewatz, ebenfalls vom Amt in Rosenheim.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. So schlägt sich die Samerberger Milchkuh von Franz Bauer im bayernweiten Vergleich und auch im internationalen Vergleich sehr gut.

„Wir haben nichts geändert oder auf ein bestimmtes Ergebnis hingearbeitet. Es zeigt einfach, dass wir schon immer in Generationen denken“, so Hubert Bauer, der Vater des Betriebsleiters.

Das Futter der Milchkühe muss kaum zugekauft oder gar importiert werden. Im Sommer sind die Tiere auf der Weide und auch im Winter stammt die Futterration zu 95 Prozent von den hofeigenen Grünlandflächen. Diese Flächen könnten nicht besser genutzt werden als durch die Kuh. Sie wandelt das für Menschen nicht verwertbare Gras in Milch und Fleisch um. Diese Umwandlung ist bei der Zweinutzungsrasse Fleckvieh, wie sie Franz Bauer hält, im ausgewogenen Verhältnis. Das bedeutet auch, dass weibliche und männliche Tiere eine gute Klima-Bilanz erzielen können.

Eine weitere Besonderheit am Betrieb betrifft die Düngung der Flächen. Hier kommt das zweite Standbein von Bauer zum Einsatz: Die Legehennen-Haltung mit Direktvermarktung. Der von den Legehennen anfallende Mist wird zusammen mit der Rindergülle auf die Flächen gebracht und liefert so wertvolle Nährstoffe an die genutzten Flächen zurück.

Als Franz Bauer nach künftigen Plänen für den Betrieb gefragt wird, meinte er: „Den Strom selbst zu erzeugen, das könnte eine künftige Investition sein.“