Einfach so helfen: Helga Prüller heute unser Beispiel fürs Ehrenamt in der Stiftung Attl

Das strahlende Lächeln einer stillen Heldin: So manche freiwilligen Helferinnen und Helfer sind in den Wohngruppen und bei Freizeit-Aktivitäten im Einsatz für die Menschen in der Stiftung Attl und leisten eine wertvolle Unterstützung. Einfach so: Sie verschenken Zeit und Aufmerksamkeit für den Einzelnen und ermöglichen Unternehmungen und Erlebnisse, die sonst gar nicht möglich wären.

Ein leuchtendes Beispiel ist hier Helga Prüller (Foto), die seit 18 Jahren regelmäßig in die Stiftung Attl kommt.

Ein großes Hallo schlägt Helga Prüller jedes Mal entgegen, wenn sie alle 14 Tage die Markusgruppe der Stiftung Attl besucht. Denn dann kommt Tante Helga, wie sie liebevoll genannt wird und bringt selbstgebackenen Kuchen mit. Und Zeit, die sie auf alle in der Gruppe gleichermaßen verteilt.

„Mein Cousin Wilfried zog 2005 mit damals 62 Jahren in die Einrichtung, nachdem seine Mutter gestorben war. Wir sind zusammen aufgewachsen und er war wie ein Bruder für mich“, erinnert sie sich. Deswegen hatte sie zunächst Bedenken, ob sich Wilfried in seiner neuen Wohngruppe gut einleben würde. „Bis dahin lebte er nur daheim. Aber er hat sich schnell zurechtgefunden und auch die vielen Angebote genossen.“

Denn Ausflüge konnte seine Mutter zuletzt kaum mehr mit ihm unternehmen und Kontakt zu Gleichaltrigen hatte er überwiegend nur innerhalb der Familie. Aus den anfänglichen Kontrollbesuchen von Helga Prüller wurden schließlich regelmäßige Termine, die sie nach dem Tod ihres Cousins 2013 fortsetzte.

„Nach zwei bis drei Jahren brachte ich nicht nur Wilfried Kuchen mit, sondern habe für alle gebacken. Mir waren die Bewohnerinnen und Bewohner der Markusgruppe ans Herz gewachsen. Deswegen kam ich auch noch dorthin, nachdem Wilfried dort gar nicht mehr wohnte.“

Vor allem bringt Helga Prüller Zeit mit.

Tante Helga: „In der Regel unternimmt jeder Bewohner allein etwas mit seinen Gästen. Einige auf der Gruppe erhalten aber nur sehr selten oder gar keinen Besuch, – weil die Angehörigen schon zu alt sind, weit weg wohnen oder verstorben sind. Wenn ich komme, bin ich für alle da.“

Welchen Kuchen sie backe, das sei egal. Hauptsache, er sei selbst gemacht. Wobei ihre Biskuitrouladen besonders gut ankämen, schmunzelt sie.

Die Markusgruppe gebe ihr viel positive Energie zurück, sagt sie. Als zweite Familie sei sie ihr mittlerweile ans Herz gewachsen. Vor allem schätzt die 76-Jährige, dass sie auch mal zu einem Ausflug eingeladen werde oder an Festen teilnehme. „Ich habe so viele nette Menschen kennengelernt und Sachen ausprobiert, die ich allein nie gemacht hätte. Auch ich genieße die Zeit in Attl.“

So besuchte sie zum Beispiel mit einer Bewohnerin ein Konzert von Hansi Hinterseer in Rosenheim oder begleitete die Gruppe zum Zirkus Krone.

Dabei betont Helga Prüller, dass sie das Ehrenamt nicht deswegen mache, weil sie sich einsam fühle. „Ich bin zwar verwitwet, habe aber noch ein enges Verhältnis zu meiner Tochter und zu meinem Enkel und ich habe einen großen Bekanntenkreis.“ Ihr mache es einfach Freude, in die Einrichtung zu kommen.

Derzeit finden Interessierte auf der Homepage der Stiftung Attl sechs Ausschreibungen für freiwillige Helfer im Ehrenamt.

Es sind Personen gefragt, die für Spaziergänge zur Verfügung stehen oder die hin und wieder einen Ausflug mit einem Betreuten unternehmen.

Auch freuen sich Bewohnerinnen und Bewohner über einen Besuch, die sonst keinen familiären Anschluss mehr haben.

Außerdem sucht zudem die Volkstanzgruppe nach Unterstützern.  

Kontakt Ehrenamtliche in der Stiftung Attl: Sabine Mayerhofer

Telefon 08071 102 101

E-Mail: sabine.mayerhofer@stiftung.attl.de

oder stiftung.attl.de/ehrenamtliches-engagement

bs

Foto: Stiftung Attl