Verkehrsunfallbilanz des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd in Rosenheim
Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd veröffentlicht seine Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024. Der Zuständigkeitsbereich umfasst dabei die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die neun Landkreise Rosenheim, Miesbach, Berchtesgadener Land, Traunstein, Altötting, Mühldorf, Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen. Zusätzlich sind im Bereich der Landkreise Starnberg, Erding und München sowie der Landeshauptstadt München knapp 60 Autobahnkilometer als Übertragungsbereich zu betreuen. Insgesamt summiert sich das Straßennetz auf eine Länge von 16.400 Kilometer. Mit insgesamt 36.502 polizeilich registrierten Verkehrsunfällen ist 2024 ein Rückgang um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festzustellen. Da bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden ein leichter quantitativer Anstieg zu verzeichnen war, ergibt sich dieser Rückgang nur durch die Reduzierung von Verkehrsunfällen mit Sachschäden.
Mit 80 Verkehrstoten kamen 2024 im Straßenverkehr drei Menschen mehr ums Leben als im Vorjahr. Überhöhte beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit war für mehr als ein Drittel der Verkehrstoten verantwortlich.
Bei der Zahl der getöteten Senioren ist eine deutliche Zunahme festzustellen. Auch Motorradfahrer zählen mit 19 Toten zur Hauptrisikogruppe.
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Sachschaden, bei denen die Unfallursache mit einer Bußgeldanzeige geahndet wurde, verringerte sich um 0,34 Prozent. Ebenso die Anzahl sogenannter Kleinunfälle inklusive Wildtierunfällen. Die Unfallfluchten erhöhten sich um 1,1 Prozent auf 7.727 Unfälle.
Verkehrsunfälle mit Personenschaden
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden nahm um 0,5 Prozent auf 5.899 zu. Verletzt wurden dabei 7.399 Personen. 80 Personen kamen 2024 ums Leben.
Hauptunfallursachen
Insbesondere bei den tödlichen Unfällen spielte überhöhte beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit die größte Rolle. 28 Personen und damit mehr als ein Drittel der Verkehrstoten, verloren im Straßenverkehr ihr Leben, weil zu schnell gefahren wurde. Raser waren zudem für 1.335 zum Teil schwerverletzte Verkehrsteilnehmer verantwortlich.
Bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Bereich Alkohol am Steuer waren 571 Unfälle zu verzeichnen. Die Alkoholbeeinflussung gehört auch nach wie vor zu den Hauptursachen bei schweren Unfällen mit Verletzten oder Getöteten. Sechs Personen starben und 360 erlitten Verletzungen, weil betrunkene Fahrer am Steuer saßen.
Hauptrisikogruppen
Die Zahl der getöteten Radfahrer ist leicht von 14 auf zwölf gefallen. Gleichzeitig ist die Zahl der verletzten Radfahrer auf 2.255 gestiegen Die Anzahl der Radfahrer, die an einem Unfall beteiligt waren, erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls.
Deutlich gestiegen ist bei dieser Hauptrisikogruppe die Zahl von beteiligten Pedelecs allgemein sowie der bei Unfällen mit Beteiligung von Pedelecs verletzten Personen. Die Zahl der Getöteten verringerte sich auf fünf.
Bei der Beteiligung von Fußgängern an Verkehrsunfällen war ein leichter Anstieg von 428 auf 467 zu registrieren. Zudem wurden mehrere Personen bei dieser Unfallart verletzt . Die Zahl der getöteten Fußgänger nahm sehr stark zu, von zwei auf zehn.
Zu den Hauptrisikogruppen zählen auch Motorradfahrer. 1.065 Motorradfahrer waren in einen Verkehrsunfall verwickelt. Dabei wurden 891 Fahrer beziehungsweise Mitfahrer verletzt. Getötet wurden hier 19 Personen, fünf weniger als im Vorjahr. Hauptunfallursache in diesem Bereich ist nach wie vor nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit.
Die Zahl der Schulwegunfälle ist mit 58 Fällen im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Die Anzahl der dabei verletzten Schüler reduzierte sich. Auf dem Schulweg ist im letzten Jahr kein Kind tödlich verunglückt.
Bei den unfallbeteiligten Senioren (65 Jahre und älter) stellt die Polizei eine negative Entwicklung bei der Gesamtunfallzahl und bei den verletzten Senioren fest. Ein starker Anstieg ist bei der Zahl der getöteten Senioren festzustellen, sie stieg von 22 auf 36.
Bei der Risiko-Zielgruppe der jungen Erwachsenen (18-24 Jahre) ist die Gesamtunfallzahl und die Anzahl der Verletzten gefallen. Mit sechs Getöteten ist die Zahl unverändert.
Verkehrssicherheit
In Anlehnung an das durch das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration initiierte Verkehrssicherheitsprogramm 2030 „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ wird das Polizeipräsidium Oberbayern Süd stets daran arbeiten, die Verkehrssicherheit noch weiter zu erhöhen, die Zahl der Getöteten und Verletzten so weit wie möglich zu reduzieren sowie besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer besser zu schützen. Die polizeilichen Schwerpunkte liegen daher auch künftig in den Bereichen Verkehrsprävention (Seniorenkurse, Verkehrsunterrichte, Motorradpräventionsveranstaltungen) und Verkehrsüberwachung (Beteiligung an europäischen und bundesweiten Kontrollaktionen sowie eigene Kontrollen und Schwerpunkte).
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