Nicht nur Igel stark bedroht - Dringender Appell heute des Bundes Naturschutz

Es ist Frühling und das Gras wächst wieder. Grund genug für Viele, dem vermeintlichen Wildwuchs mit Mähroboter, Motorsense oder Rasenmäher energisch und oft zu Leibe zu rücken. Dabei gibt es Verluste in der Tierwelt und beim Bund Naturschutz in der ganzen Region gehen bereits erste Meldungen über Opfer ein: „Igel tragen oft schwerste Verletzungen davon, wenn man mit der Motorsense auch noch den letzten Winkel und damit das Igelversteck sauber ausmäht oder wenn sie nachts vom Mähroboter malträtiert werden“, erklärt Eva Grabbe-Tkocz, Leiterin der BN-Geschäftsstelle in Waldkraiburg.

Nächtlicher Mähroboter-Einsatz schreddere auch Molche und Kröten. Blindschleichen würden hingegen eher vormittags zu Tode gemäht, da sie sich dann gelegentlich sonnen, aber nicht schnell genug flüchten könnten.

Auch Insekten fallen nach Angaben des BUND Naturschutz den scharfen Klingen zum Opfer. Viel schlimmer sei es jedoch, dass ihnen der häufige Schnitt den Unterschlupf  nehme und zumindest für Blütenbesucher auch die Nahrungsquelle, da im Zierrasen Blüten Mangelware seien.

Der Bund Naturschutz bittet heute dringend darum, die Mahd zu reduzieren und nie alle Flächen gleichzeitig zu mähen, damit Gänseblümchen und Co. jederzeit den Tisch für Insekten decken. Wo sich Igel und Kröte verstecken können, sollte keinesfalls unbedacht drauflosgemäht werden.

Wer auf seinen Rasenroboter nicht verzichten wolle, sollte ihn keinesfalls nachts umherstreunen lassen und zudem seinen Aktionsradius auf Teile des
Gartens beschränken.

Der Naturschutzverband empfiehlt darüber hinaus auch einen Teil des Rasens in eine Blumenwiese umzuwandeln und Stauden wie Karden, Königskerzen oder Disteln in einem Eck des Gartens zu dulden.

Vielleicht werde man dann vom Anblick einer Igel-Mama belohnt, die mit unverletzten, kleinen Igelchen am Abend in der kleinen Wildnis vor der Haustür auf Nahrungssuche geht …