Landesligist Wasserburg am Samstag-Nachmittag in Geretsried auf Kunstrasen  

Die Vögel zwitschern, die Natur grünt, selbst die unebensten Fußballfelder nähern sich dem Idealzustand – und der TuS Geretsried trägt sein Heimspiel gegen den TSV 1880 Wasserburg auf Kunstrasen aus. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, aber es zeigt: Auch in der 6. Liga Deutschlands wird mit allen Mitteln gearbeitet, um womöglich einen kleinen Vorteil zu erlangen. Wasserburgs Trainer Florian Heller kommentiert das Ganze lakonisch: „Wir spielen auch auf roter Erde, wenn es sein muss.“

Die Innstädter, die ihrerseits seit Jahren auf einen eigenen Kunstrasen hoffen, mussten das Hinspiel auch verlegen. Aufgrund der Unbespielbarkeit der Altstadt wurde Anfang September die Partie im Badria-Stadion – auf Rasen, wohlgemerkt – ausgetragen. Damals entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, bei dem die Löwen letztendlich mit 3:2 die Oberhand behielten. Wasserburg ist allerdings gewarnt, denn Geretsried hat mit Belmin Idrizovic, Fabijan Podunavac und Srdan Ivkovic einen Angriff, der in der Landesliga herausragt. Der mit Regionalligaerfahrung ausgestattete Idrizovic hat eine unglaubliche Dynamik, Podunavac ist ein gefährlicher Dribbler und Ivkovic’ 19 Tore in 22 Spielen sprechen für sich. Der 31-jährige Kroate ist ein Stürmer, der mit Haken und Ösen kämpft, ergo alles Erlaubte und Unerlaubte ins Spiel einbringt. Diese Offensivpower muss die Wasserburger Hintermannschaft eindampfen.

Dies gelingt nur, wenn die ganze Mannschaft wie zuletzt im Heimspiel gegen Feldmoching aggressiv und laufstark auftritt. Nach zwei verhaltenen und damit auch erfolglosen Spielen zeigte Wasserburg beim 3:0 in der Vorwoche das, was sie im bisherigen Saisonverlauf ausgezeichnet hat. Nachdem gegen Feldmoching mit Manuel Kerschbaum und zweimal Leon Simeth die Achter die Tore markierten, wird es nun Zeit, dass sich auch die Stürmer in diesem Kalenderjahr auf dem Spielberichtsbogen eintragen. Janik Vieregg wäre dafür prädestiniert, nach langer Verletzungspause führen ihn die Löwen nun aber erst ebenso wie Bruno Ferreira Goncalves wieder langsam und behutsam heran. Fehlen wird weiterhin Robin Ungerath, der sich bei seinem Comeback verletzt hatte. Entsprechend sind vorne vor allem Michael Barthuber, Luca Wagner, Marinus Jackl und Daniel Yordanov in der Verantwortung, die Last des Toreschießens zu schultern und das Stürmerduell für sich zu entscheiden. Sie werden auf dem Kunstrasen Mittel und Wege finden müssen. Es geht schließlich um drei Punkte in der Landesliga Südost.

JAH