Gospel-Train feiert 45. Geburtstag mit fulminantem Konzert


Wo steht man an seinem 45. Geburtstag? Alle, die beim Jubiläumskonzert des Gospel-Train am Gymnasium Gars dabei waren sind einer Meinung mit Sängerin und Moderatorin Maria Stöckl, die gleich zu Anfang feststellte: „Mitten im Leben!“ Lebendiger als der Gospel-Train, das geht eigentlich gar nicht. Das liegt sicher auch daran, dass dieser ganz besondere Chor Wandel und Kontinuität auf spezielle Weise verbindet. Das spiegelt sich im Programm:

Man begann mit einem Lied des Chorgründers Manfred Eisele und bot gleich darauf eines des derzeitigen Chorleiters Tobias Schmidhuber, der auch eines der jüngsten Mitglieder des Chors ist. Solistin Gabi Loidl ist als einzige seit 45 Jahren dabei; für die jüngsten Sängerinnen, die selbst noch zur Schule gehen, war es das erste Konzert. Entsprechend gab es eine enorme Bandbreite von Emotionen und musikalischen Facetten, wobei allen Beteiligten die schiere Freude an der Musik vom ersten Ton anzusehen und anzuhören war.

Gospel steht für Lebendigkeit und Lebensfreude, aber im Gospel-Train ist er verbunden mit außergewöhnlicher Musikalität und Präzision. Das wird von allen Sängerinnen und Sängern des Chors gelebt, stellvertretend seien hier die großartigen Solistinnen Gabi Loidl, Kathrin Nagy, Kathrin Zosseder, Sabine Kobel, Beate Wagner-Bundschu, Stefanie Häckl und Susi Binsteiner genannt.  Dabei trieb die Band den Chor ebenfalls zu immer neuen Höchstleistungen: An den Blasinstrumenten Marina Lechner, Steffi Wembacher, Ludwig Lamprecht und Manfred Peteranderl, am Bass Stefan Christofori, am Schlagzeug Sigi Niedermeier und an den Tasten Christoph Heilmeier und Michael Gäßl. Letzterer hatte natürlich auch noch einen ganz besonderen Auftritt, schließlich war er zwanzig Jahre lang der Leiter des Chors.

Diese Aufgabe musste er natürlich auch im Jubiläumskonzert noch einmal übernehmen; er dirigierte die afrikanischen Lieder, die ihm besonders am Herzen liegen. Leider konnte der vor einigen Jahren verstorbene Gründungs-Chorleiter Manfred Eisele nicht mehr dabei sein. Trotz vieler schöner Erinnerungen, von denen Maria Stöckl eindrücklich und humorvoll erzählte, gab es deshalb viel Wehmut unter den Konzertbesuchern, die in dem Lied „Sometimes I feel like a motherless child“ wunderbar in Töne gefasst wurde.

Später überwogen wieder Freude und Dankbarkeit. Die Moderatorin dankte den Technikern Michael Härtl und Robert Bräu und dem langjährigen Vorstand Roman Lanzl. Vor dem fulminanten Finale erinnerte sie aber auch daran, dass die Gospelmusik ihre Freude einem tiefen Gottvertrauen verdankt. In diesem Sinne wird es sicher noch oft ein „Revival“ geben, so der Titel des Schlusslieds mit einem umwerfenden Duett von Kathrin Nagy und Susi Binsteiner. Aber natürlich war damit noch lange nicht Schluss, denn das restlos begeisterte Publikum erkämpfte sich mit stehendem Applaus noch zahlreiche Zugaben.

Wer sdieses Konzert verpasste oder wem die Zugaben immer noch nicht genügt haben, dem sei das nächste Konzert des Gospel-Train in der Theaterfabrik Traunreuth am Samstag, 11. November. empfohlen.

MANUEL HAAS