Der Tag danach: Markus Söder mit großer Sorge um die Demokratie

Ja, es gibt da die Freude bei der CSU am Tag danach über die mit Abstand meisten Stimmen – hier im Archivbild Markus Söder mit den beiden Rosenheimer direkt gewählten Landtags-Kandidaten Sebastian Friesinger (links) und Daniel Artmann –  aber die Wermutstropfen sind dick:

Seine Sorge um den Zustand der Demokratie in Deutschland hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach den Ergebnissen der gestrigen Landtagswahl soeben in seiner Pressekonferenz klar zum Ausdruck gebracht. 

Warum er nicht grinse nach seinen 37 Prozent gestern, sei er gefragt worden – und da habe er geantwortet, dass ihm danach nicht zu Mute sei. Die Demokratie sei am Zerfasern und Zersplittern. Dass in zwei westdeutschen Landtagen – Bayern und Hessen – nun seit gestern die AfD gestärkt einziehe, sei kein gutes Zeichen.

Nach den Erfolgen der Freien Wähler in Bayern hat Markus Söder heute Mittag zudem einen deutlich kritischeren Umgang auch bei den anstehenden Koalitions-Verhandlungen angekündigt. Die CSU wolle „die bisherige bürgerliche Arbeit fortsetzen. Aber Achtung: Seriös.“ So formulierte es der alte und wohl auch neue Ministerpräsident Bayerns.

Er rate allen, auf dem Teppich zu bleiben, keine Selbstüberschätzung zu betreiben – sondern vernünftig zu sein und die Größenverhältnisse zu realisieren.

Die CSU werde ihr Versprechen, Stabilität für Bayern, halten, aber „nicht um jeden Preis“. Er verstehe, dass der eine oder andere unter Strom stehe jetzt nach der Wahl, so Söder. Mit Blick auf die Forderung der Freien Wähler nach einem weiteren Ministerposten im Kabinett mahnte er aber heute Mittag deutlich zur Zurückhaltung.

In spätestens einem Monat müsse der Landtag komplett feststehen, so sei die Zeitspanne zur Regierungsbildung in Bayern.

Rasch wolle man zum Regieren kommen und rasch müsse bundesweit nun eine Lösung zum Hauptthema Migrationspolitik her. Da führe kein Weg mehr vorbei. Man sei bereit, hier mitzuarbeiten – Österreich und Dänemark sollten als Vorbild gelten. Aber der Kanzler Olaf Scholz müsse endlich wieder auftauchen. Er sei förmlich verschwunden zu diesem so brisanten Thema …

Mit Blick auf eine mögliche Parteigründung der bisherigen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht sagte Söder, er befürchte Verhältnisse wie einst in der Weimarer Republik – mit immer radikaleren Parteien, die keine Lösungen anböten, sondern nur Missstände anprangerten.

Wie der AfD-Politiker Björn Höcke etwa über Inklusion von Behinderten gesprochen habe, das erinnere ihn an das Schlimmste, warnte Söder.

Quelle: BR

Archiv-Foto: Gemeinde Rott / Klemmer