Ein Gespräch mit dem TSV-Vorsitzenden über die Kritik am Sportreferenten der Stadt bei der jüngsten Stadtratssitzung

Hohe Wellen schlug der Jahresbericht des Wasserburger Sportreferenten in der jüngsten Sitzung des Stadtrates. Darin hatte Markus Bauer unter anderem einen neuen Sportplatz für die Fußballer angemahnt. Die Trainingsmöglichkeiten in der Stadt seien für die Nachwuchs- und Herrenmannschaften einfach zu gering. Von seinen Stadtratskollegen Werner Gartner (SPD) sowie Josef Baumann (Freie Wähler Reitmehring) war er dafür kritisiert worden (wir berichteten). Beide hielten Bauer vor, er lege seinen Fokus zu sehr auf den Fußball. Was Bauer vehement zurückwies. Die Wasserburger Stimme hat in dieser Sache mal nachgefragt – und zwar beim Vorsitzenden des TSV, Bastian Wernthaler.

 

Hallo Herr Wernthaler, sieht der Gesamtverein das Wirken des Sportreferenten ähnlich einseitig in Richtung Fußball gelagert wie Gartner und Baumann?

Ich persönlich war nicht bei der Stadtratssitzung. Wenn in dieser der Eindruck entstehen konnte, der Sportreferent interessiere sich nur für Fußball, dann ist dieser absolut falsch. Markus Bauer ist für den gesamten Wasserburger Sport da. Er ist großer Fan der Basketballerinnen und der Fußballer, ist aber auch immer wieder bei anderen Sportarten wie der Leichtathletik anwesend. Ich weiß, dass der Sportreferent mit allen Wasserburger Sportvereinen in engem Kontakt steht.

Wenn es um Bedarfe wie Gerätschaften, Sportgeräte oder Ähnliches geht, hat Bauer stets ein offenes Ohr. Zuletzt setzte er sich sehr für den Bau von All-Wetter-Tennisplätzen ein, welche der Verein mit großer Unterstützung der Stadt gerade baut. Jedes Jahr übermittelt er der Stadt eine Bedarfsliste alles Wasserburger Sportvereine.

2. Setzen sich die Stadt/der Sportreferent allgemein ausreichend für den Wasserburger Sport und insbesondere für den Nachwuchs ein? 

Die Zusammenarbeit im ganzen Verein mit der Stadt Wasserburg ist sehr gut. Neben dem Sportreferent sind auch Kämmerer und Bürgermeister immer für uns ansprechbar. Es wird stets versucht, Probleme zu lösen und den Verein zu unterstützen. Alle Wasserburger Sportvereine sind sehr dankbar, dass die Sportfördermittel dauerhaft erhöht wurden.

 

3. Was sind die vordringlichsten Projekte, die in Sachen Sport/Breitensport von der Stadt in Angriff genommen werden müssten?

Eindeutig der Bau eines neuen Kunstrasenplatzes. Markus Bauer hat dieses dringende Bedürfnis in den Mittelpunkt gestellt, weil der Vorstand des Vereins dies als den ersten Bedarf des Vereins ansieht. Die Fußballabteilung erhält (wie viele andere Abteilungen auch) enormen Zulauf von Kindern. Wir wollen, dass alle Kinder Sport treiben können. Die Plätze der Stadt sind teilweise in schlechtem Zustand. Das ist nicht die Schuld der Stadt oder des Vereins. Die Plätze sind schlicht vollkommen überlastet. Ein Kunstrasenplatz würde hier Abhilfe schaffen, da er auch im Winter bei geeigneter Witterung gut bespielt werden kann und viel belastbarer ist als ein Rasenplatz.

Auch unsere anderen Abteilungen und viele Wasserburger Vereine würden von einem Kunstrasenplatz profitieren. Das Rasenfeld am Badria stünde anderen Abteilungen und Vereinen mehr zur Verfügung. Im Winter würden Zeiten in den Hallen frei, weil Fußball auch draußen gespielt werden könnte. Man sieht, dass Sportreferent und Vereinsvorstand eben nicht nur Fußball, sondern alle Sportlerinnen und Sportler im Blick haben.

Wichtig ist dabei zu erwähnen, dass moderne Kunstrasenplätze die Umwelt nicht mehr belasten als Rasenplätze und die Kosten für einen Kunstrasenplatz mittelfristig geringer sind als für einen Rasenplatz.

Dem Verein ist bewusst, dass ein solches Projekt enormer städtischer Mittel bedarf und die Stadt gerade bei den derzeitigen kommunalen Kassenlagen genau abwägen muss, für was Geld ausgegeben werden kann und soll. Eine Stadt kann aber kaum besser Geld aufwenden als in die Bewegung von Kindern. Dies zahlt sich um ein Vielfaches aus, wenn man Folgekosten für die Gesellschaft betrachtet, weil Kinder sich zu wenig bewegen und die Werte des Sports und der Gemeinschaft in einem Verein nicht kennen lernen.

Wir sind in ständigen Gesprächen mit der Stadt über den Kunstrasenplatz. Ich bin mir sicher, dass dort verstanden wurde, wie dringlich der Bedarf ist. Es ist sicherlich so, dass es uns als Verein hier manchmal bei allem Verständnis für sorgsame Planung zu langsam vorangeht. Ich bin aber überzeugt, dass das Projekt nun so schnell wie möglich verwirklicht werden kann. Die Fußballabteilung steht hier für jegliche Hilfestellung zur Verfügung.