Gestern bei der Polizei: Mann hat für 26-Jährigen eigens Geld aus Österreich geholt
Die Fahrt auf der Staatsstraße von Kufstein nach Kiefersfelden in den Landkreis Rosenheim hätte einen türkischen Staatsangehörigen gestern beinahe ins Gefängnis gebracht. Der Beifahrer eines Wagens mit österreichischem Kennzeichen hatte in Deutschland seit mehreren Jahren erhebliche Justizschulden. Da er im Rahmen der Grenzkontrolle den geforderten Betrag in Höhe von 4.800 Euro nicht bezahlen konnte, wurde er von der Bundespolizei verhaftet.
Zu seinem Glück hat sein Chef, der am Steuer des Autos saß, dann die Rückreise nach Österreich angetreten, um das Geld zu holen.
Bei der Überprüfung der Personalien des Mitfahrers hatte sich herausgestellt, dass das Amtsgericht Rosenheim bereits 2022 gegen den 26-Jährigen einen Strafbefehl wegen Urkundenfälschung erlassen hatte. Demnach musste der junge Mann eine Geldstrafe von 4.800 Euro sowie Verfahrenskosten von etwa 300 Euro bezahlen. Dieser Forderung war er allerdings bislang nicht nachgekommen. Als ihn die Bundespolizisten am Ortsrand von Kiefersfelden damit konfrontierten, blieb ihm nichts übrig, als einzuräumen, dass er nicht über die festgesetzte Summe verfüge.
Die Beamten eröffneten ihm, dass er unter diesen Voraussetzungen laut gerichtlicher Anordnung ersatzweise für zweieinhalb Monate ins Gefängnis müsse und nahmen ihn fest.
Daraufhin schaltete sich der Pkw-Fahrer ein. Es handelte sich um den Chef des Verhafteten.
Dieser erklärte sich bereit, wieder nach Österreich zurück zu fahren und mit dem erforderlichen Geld zurück zu kommen.
Wie angekündigt, legte er seinem Angestellten dann bei der Polizei in Rosenheim den vierstelligen Betrag aus. Somit blieb dem Beschäftigten der Gang ins Gefängnis erspart und der Arbeitgeber kann weiterhin die Arbeitskraft seines Mitarbeiters umfassend nutzen.
Schaufenster

So einen Chef kann sich jeder Arbeitnehmer nur wünschen
So einen Arbeitnehmer kann sich jeder Chef nur wünschen
Vielleicht ist der Chef ein gleich gesinnter Mensch,
Oder er ist auf seinen Mitarbeiter dringend angewiesen