Versehentliche „Fehlleitung" gestern zur Halle am Eckfeld vom Landratsamt bestätigt - UPDATE

Von Irritationen bei den Anwohnern in Rott und von behördlichen Missverständnissen war gestern die Zuteilung der geflüchteten Menschen begleitet, die schließlich – wie berichtet – per Bus zur Turnhalle nach Raubling gebracht wurden.

Auf Anfrage der Wasserburger Stimme bestätigte der Pressesprecher des Landratsamtes – Michael Fischer – heute, dass tatsächlich ein Teil der neu angekommenen Flüchtlinge erst nach Rott gebracht worden waren zur Mittagszeit. Sozusagen irrtümlich.

Der Bus sei gestern erst nach Raubling zur Turnhalle gefahren, so Fischer, wo einige Personen ausgestiegen und untergebracht worden seien. Die anderen seien nach Rott gefahren worden – Anwohner berichteten der Wasserburger Stimme gegenüber von zwei Kleinbussen mit etwa neun und zwölf bis 15 Personen, die sich für etwa zwei Stunden in der Gewerbehalle am Eckfeld in Rott aufgehalten haben.

Das Landratsamt bestätigte durch Michael Fischer, dass die Flüchtlinge dort ein Mittagessen erhalten haben.

Von einem großen Bus seien die Personen dann jedoch wieder abgeholt worden am Mittag – so schilderten es auch die Anwohner. Laut Landratsamt nur deshalb, nachdem dem Rotter Bürgermeister Daniel Wendrock das Ergebnis des zweiten Gutachtens zur Quecksilber-Belastung in der Gewerbehalle (wir berichteten) noch nicht vorgelegen habe (Stand gestern).

Ob das Gutachten-Ergebnis gestern bereits dem Landratsamt vorlag oder nicht, bestätigte Michael Fischer nicht – er verneinte es aber auch nicht gegenüber der Wasserburger Stimme.

All diese Informationen habe das Landratsamt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung seiner offiziellen Pressemitteilung am gestrigen Mittag zur Situation der Unterbringung der neu angekommenen Flüchtlinge (wir berichteten) noch nicht gehabt, so Fischer auf die Nachfrage der Wasserburger Stimme, warum das nicht genau so kommuniziert worden sei vom Landratsamt.

Das versehentliche „Fehlleiten“ des Busses/der Kleinbusse nach Rott sei da noch nicht bekannt gewesen im Hause.

Ob es sich um Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine handelte, bestätigte das Landratsamt nicht. Woher die Zuordnung der Geflüchteten von der Regierung kam, wisse er ebenso nicht, so der Pressesprecher heute.

Der Rhythmus der Flüchtlings-Zuteilung für den Landkreis sei ein 14-tägiger bislang, sagte Fischer abschließend auf Nachfrage.

UPDATE 11.30 Uhr:

Wie der Rotter Bürgermeister Daniel Wendrock auf Anfrage der Wasserburger Stimme mitteilt, habe er gestern noch am späten Abend das Ergebnis des zweiten Gutachtens zur Quecksilber-Belastung in der Gewerbehalle am Eckfeld 10 von Landrat Otto Lederer per Mail erhalten.

Nach Aussage Lederers bestätige dieses zweite Gutachten das Ergebnis des ersten, so Wendrock. Somit sei die Halle in Rott – laut Landratsamt – nun mit ankommenden Flüchtlingen als Erstankunfts-Einrichtung belegbar.

Möglichst zeitnah möchte Bürgermeister Wendrock für die Rotter Bürger eine Info-Veranstaltung dazu mit Vertretern des Landratsamtes, der Polizei sowie auch der Caritas, die offenbar die soziale Betreuung der Ankommenden übernehmen soll, veranstalten – wenn möglich noch vor den Sommer-Schulferien.

In der Halle am Eckfeld seien im ersten Stockwerk aktuell etwa bis 50 bis 60 Betten aufgestellt – sechs Betten in einem Zimmer. Die Küche sei im Erdgeschoß eingerichtet mit einem Speisesaal, sagte Wendrock heute zu einer internen Besichtigung der Wohnsituation in der Halle am vergangenen Dienstag mit Vertretern des Landratsamtes (wir berichteten). Die Security sei ebenso vor Ort gewesen.

Laut Landratsamt, so Wendrock, würden der Gemeinde Rott stets die zugeteilten Flüchtlinge namentlich mitgeteilt.

Hintergrund-Info:

Die Zahl der neu gestellten Asylanträge in Bayern ist in den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 erneut deutlich zurückgegangen. Von Januar bis Mai wurden laut Innenministerium 5.845 Asylanträge gestellt – etwa halb so viele wie im Vorjahr.

Gleichzeitig stieg die Zahl der freiwilligen Ausreisen und Rückführungen auf insgesamt 7.780, was einem Plus von 14 Prozent gegenüber den ersten fünf Monaten 2024 entspricht. Für den Monat Juni liegen noch keine vollständigen Zahlen vor.
 
Damit haben erstmals mehr ausreisepflichtige Personen das Land verlassen, als neue Flüchtlinge gekommen seien.

 

 

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