Am Samstag bei den Theatertagen: „Der Gott des Gemetzels" in bairischer Sprache
Eine Woche lang Kultur pur täglich: Noch bis zum kommenden Sonntag dauern die 19. Wasserburger Theatertage – wie berichtet. Die Inszenierung am Samstag-Abend um 20 Uhr kommt daher wie ein kleines Theaterwunder – ausgezeichnet mit dem Innovationspreis Volkskultur der Landeshauptstadt München: „Der Gott des Gemetzels“, die schwarze Komödie von Roman Polański aus dem Jahr 2011, kommt hier als Schauspiel in bairischer Sprache von der Haager „Theaterlust“ auf die Wasserburger Bühne.
Das Stück basiert wie der Film einst auf dem preisgekrönten Theaterstück „Der Gott des Gemetzels“ der französischen Dramatikerin Yasmina Reza.
Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly spielten auf der Kino-Leinwand die Elternpaare, deren Aussprache ins Gegenteil umschlägt …
Am Samstag in Wasserburg spielen: Sebastian Edtbauer • Cornelia von Fürstenberg • Ina Meling • Matthias Ransberger.
Regie: Johannes Rieder
Darum geht’s:
Der Sohn von Alex und Annette Huber hat dem Sohn von Micha und Veronika Rey zwei Vorderzähne ausgeschlagen. Also beschließen die beiden Ehepaare, sich zu treffen und sich gütlich zu einigen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Was als versöhnliche Übereinkunft bei Clafoutis und Espresso beginnt, eskaliert zur verbalen Schlammschlacht, bei der alle Masken des zivilisierten Bürgertums fallen.
Mit der bairischen Übersetzung des Stückes (die einzige von der Autorin gestattete Dialektfassung überhaupt) stoßen zwei Theaterkulturen aufeinander:
Das zeitgenössische Sprechtheater hat ein tête à tête mit dem Volkstheater.
Der Dialekt ist so genau und intelligent, dass die Figuren nie in die Nähe des Lederhosen-Klischees rücken, sondern sich irgendwo zwischen Paris und Wasserburg treffen: Bayern ist Paris und Paris ist Bayern.
Das Schmale, Hintergründige und Boshafte bleibt in der bairischen Übersetzung vollständig erhalten. Die Rauheit der bairischen Sprache verleiht den Figuren jedoch eine Wirkung, der man sich kaum entziehen kann.
Hier gibt’s die Tickets:
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