Juni zeigt: Personalverantwortliche agieren bei Neueinstellungen häufig zurückhaltender
Auf dem Arbeitsmarkt in der Region war in den vergangenen Wochen viel Bewegung: 2.350 Frauen und Männer haben sich neu oder erneut bei der Agentur für Arbeit oder den Jobcentern gemeldet. Dem gegenüber haben sich 2.460 Personen abgemeldet, weil sie eine Arbeit gefunden haben oder aus sonstigen Gründen. Insgesamt ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 110 Personen auf 9.740 zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent verringert (Vorjahreswert: 2,7 Prozent).
Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Dr. Nicole Cujai, nimmt den Monatsbericht im Juni zum Anlass, einen Blick auf die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im ersten Halbjahr 2025 zu werfen: „Obwohl die Lage in der Region im deutschlandweiten Vergleich weiterhin gut ist, sehen wir, dass die aktuelle konjunkturelle Situation und die allgemeinen wirtschaftspolitischen Unsicherheiten auch in unserem Agenturbezirk ihre Spuren hinterlassen. Die Personalverantwortlichen von Betrieben agieren bei Neueinstellungen häufig zurückhaltender als in der Vergangenheit und sind teilweise dazu gezwungen, Mitarbeitende freizusetzen. Die Betreffenden tun sich bei der Stellensuche dementsprechend schwerer und brauchen vergleichsweise länger“, sagt Dr. Cujai.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass die Betriebe der Agentur für Arbeit seit Jahresbeginn weniger neu zu besetzende Stellen gemeldet haben (-740) als im ersten Halbjahr 2024. Während im Januar im Jahresvergleich um 16 Prozent weniger Stellenangebote registriert waren, hat die Differenz bis Juni auf knapp 25 Prozent zugenommen. Im Juni waren mit 3.480 um 1.110 weniger Stellenangebote gemeldet als vor einem Jahr. Aufgrund der genannten Gründe waren in allen Monaten des ersten Halbjahres 2025 mehr Bewerber erfasst als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Im Januar lag der Abstand zum Vergleichsmonat des Vorjahres bei 1.120 Personen und im Juni bei 1.060 Frauen und Männern. Insgesamt war im ersten Halbjahr 2025 mehr Bewegung auf dem Arbeitsmarkt als vor einem Jahr: 16.580 Frauen und Männer haben sich neu oder erneut bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter gemeldet und 16.430 Personen haben sich abgemeldet.
Die Agenturleiterin geht in diesem Monat speziell auf die Situation der jungen Frauen und Männer ein, die in den vergangenen Wochen ihre betriebliche Ausbildung ab geschlossen haben oder dies zeitnah tun werden und die nicht bei ihrem Ausbildungsbetrieb eine Arbeit aufnehmen. Sie lädt diese ein, mit ihrer Ansprechperson in der Arbeitsvermittlung über die individuellen beruflichen Perspektiven zu sprechen. „Die Kollegen helfen Ihnen, den passenden Weg zu finden und beraten zu Bewerbung, Stellensuche und Unterstützungsmöglichkeiten, damit Sie schnell eine Beschäftigung nach der Ausbildung finden“, sagt sie und wendet sich an die Personalverantwortlichen von Betrieben: „Kontaktieren Sie Ihren Ansprechpartner beim Arbeitgeberservice oder rufen Sie unsere Kollegen unter der kostenlosen Servicenummer 0800/4 5555 20 an und informieren Sie sich über die vielseitigen Möglichkeiten, wie wir Sie bei Neuanstellungen unterstützen können. So können Unternehmen und Mitarbeitende beispielsweise über eine Probearbeit gemeinsam ausprobieren, wie die Zusammenarbeit klappt. Übrigens gibt es auch während der Ausbildung Hilfsangebote wie die „Assistierte Ausbildung (AsA)“ (https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/ausbilden/assistierte-ausbildungbetriebe). Das Angebot wird individuell auf Ihren Betrieb und Ihre Auszubildenden angepasst und kann fachliche, sprachliche und/oder sozialpädagogische Elemente beinhalten. Kontaktieren Sie uns auch hierzu gerne und lassen Sie sich beraten“, so Dr. Cujai.
Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt
Der Geschäftsführung der Rosenheimer Arbeitsagentur ist die Ausbildung junger Menschen wichtig. Dr. Nicole Cujai sagt hierzu: „Betriebe aus unterschiedlichen Bereichen suchen weiterhin vor allem ausgebildete Fachkräfte. Eine abgeschlossene betriebliche Ausbildung bietet die ideale Grundlage für die spätere berufliche Karriere mit Weiterbildungsmöglichkeiten zum Techniker, zur Meisterin, zum Betriebswirt oder zur Fachwirtin. Die Zukunftsperspektiven in diesen Bereichen sind vielfältig und auch finanziell vielversprechend – auch ohne ein Studium.“ Zwei Monate vor Ausbildungsbeginn sind bei der Agentur für Arbeit noch 700 Jugendliche gemeldet, die eine Ausbildungsstelle suchen (1.360 haben ihren beruflichen Weg bereits gefunden). Dem gegenüber stehen 1.370 unbesetzte Ausbildungsstellen. Zahlreiche Angebote gibt es unter anderem noch in den Berufen Verkäufer (165), Kaufmann Einzelhandel (151), Fachwirt-Handel (Ausbildung) (89), Bankkaufmann (48), Fachkraft Lebensmittelhandwerk Fleischerei (Metzger) (36), Kaufmann Büromanagement (36) und Koch (31). Aber auch in den Berufsgruppen (Zahn)Medizinischer Fachangestellter, Feinwerkmechaniker, Fachkraft Lagerlogistik sowie in weiteren Bereichen sind noch Stellen gemeldet.
Die Agenturleiterin wendet sich direkt an die Jugendlichen, die noch nicht wissen, wie es nach der Schule im Sommer für sie weitergeht, und sagt: „Kontaktiere unsere Berufsberater am besten gleich. Die Kontaktdaten findest Du unter www.arbeitsagentur.de/vorort/rosenheim/ausbildung-und-studium/kontakt-zur-berufs und-studienberatung. Diese unterstützen bei der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz oder nach beruflichen Alternativen. Neben den genannten sind noch in vielen weiteren Berufen Angebote gemeldet. Informiere Dich vorher gerne auch in der Ausbildungsplatzbörse der Bundesagentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de/jobsuche).“ Zudem bieten„#AusbildungKlarmachen“ (https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen) und der „Sommer der Berufsausbildung“ (https://www.aus-und weiterbildungsallianz.de/AAW/Navigation/DE/Home/home.html) Informationen. Bei dem zuletzt genannten Angebot informieren u.a. Ministerien, Behörden wie die Bundesagentur für Arbeit, Wirtschaft und Gewerkschaften zum Thema Ausbildung.
Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:
Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent (Vormonat: 5,1 Prozent; Juni 2024: 4,6 Prozent). Derzeit sind 1.889 Bürger ohne Arbeit. Bei den Kunden, die nach dem SGB III durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, verringerte sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 33 auf 969. Beim Jobcenter wurden 920 Personen nach dem SGB II betreut, 22 weniger als im Mai. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.247 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.743 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 3,0 Prozent (Vormonat: 3,0 Prozent; Juni 2024: 2,6 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.536. Hier sind 2.588 Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 20 weniger als im Vormonat. Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim sind 1.948 arbeitslose SGB II Kundinnen und Kunden registriert, 69 mehr als im Mai. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.914 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.999 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Juni eine Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent auf (Vormonat: 2,4 Prozent; Juni 2024: 2,2 Prozent). Das entspricht 1.719 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 1.011 Männer und Frauen, 16 weniger als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 708 Betroffene, 19 weniger als im Mai, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.346 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.773 sogenannten
Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.597 Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,8 Prozent (Vormonat: 2,9 Prozent; Juni 2024: 2,5 Prozent) entspricht. Davon sind 958 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 58 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld II nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 639 Menschen arbeitslos gemeldet, 17 weniger als im Mai. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.448 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in Bedarfsgemeinschaften leben.
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