Seniorinnen übergaben nach Schockanrufen Bargeld und Schmuck
Am gestrigen Mittwoch wurden nach betrügerischen Anrufen in der Region erneut zwei Seniorinnen Opfer von Betrügern und übergaben Bargeld und Schmuck an unbekannte Abholer. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen und warnt zum wiederholten Male vor den betrügerischen Maschen.
In den vergangenen Tagen kam es erneut zu einer Vielzahl von betrügerischen Anrufen im südlichen Oberbayern, auch im Landkreis Rosenheim. Leider hatten die Betrüger in zwei Fällen erneut „Erfolg“ und brachten zwei Seniorinnen um Bargeld und Schmuck von hohem Wert.
In den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz-Wolfratshausen wurden eine 83-Jährige und eine 88-Jährige telefonisch von Betrügern kontaktiert. In beiden Fällen wurde den Opfern erzählt, Angehörige hätten einen folgenschweren Verkehrsunfall verursacht und müssten nun den Fremdschaden regulieren oder eine Kaution zur Vermeidung einer Inhaftierung beibringen.
Leider hatten die Betrüger mit ihrer perfiden Masche Erfolg: Die 83-jährige Frau aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen übergab am späten Nachmittag an einen Unbekannten Bargeld und Schmuck im Gesamtwert von mehreren Zehntausend Euro. Bereits am Vormittag hatte die 88-Jährige im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen im Hof ihres Wohnanwesens einen mittleren vierstelligen Geldbetrag, ebenfalls an einen unbekannten Mann, übergeben.
Die Ermittlungen in beiden Fällen übernahm die für organisierte Betrugsdelikte zuständige Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben (KPI(Z)) des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.
Die Thematik Enkeltrick und Schockanrufe sind überregional auftretende Phänomene und beschäftigen die Polizei seit Jahren. Die perfiden Maschen der Täter sind dabei flexibel und die Täter agieren jeweils mit verschiedenen Legenden. Die Polizei setzt alles daran, dieses hochkriminelle Phänomen zu bekämpfen und gibt dabei auch Verhaltenstipps, um sich zu schützen: :
- Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertgegenstände an Ihrer Wohnadresse oder im öffentlichen Bereich an Ihnen unbekannte Personen.
- Die Polizei sowie andere Ermittlungsbehörden würden Sie niemals am Telefon zur Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen auffordern.
- Legen Sie sofort auf und kontaktieren Sie den Polizeinotruf „110“.
- Sprechen Sie die Thematik Enkeltrick und Schockanrufe in Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis an und sensibilisieren Sie Ihre „Liebsten“ zur Vorsicht in höchstem Maße.
Unfassbar! Über den nicht vorhandenen Charakter der miesen Täter muss man nicht nachdenken. Aber gibt es denn keine Möglichkeit, um ältere Herrschaften breitflächig zu informieren bzw. zu warnen?
Das mit dem miesen Charakter der Täter muß ich ihnen Recht geben.
Es bräuchte vielmehr Infoveranstaltungen wo die Kinder mit ihren betagten Eltern hingehen können und sich informieren können. Das sollte wie eine Schulung sein.
Die Täter werden immer dreister, sie rüsten immer mehr verbal auf und hier müssten die Informationen vielmehr öffentlich gemacht werden.
Ich denke, dass jede/r schon mal davon gehört hat und sich sagt, mir passiert das nicht. Aber bei einem solchen Schock, der da ausgelöst wird, schaltet oben was aus und man handelt unüberlegt. Schließlich geht’s um die Kinder, die in Gefahr sind. Da ist Geld erstmal nicht so wichtig.
Die beste Strategie ist es, den Telefonbucheintrag zu löschen. Ich hab das bei meinen Eltern gemacht, seither gibt es keinen einzigen Anruf mehr.
Die Kriminalpolizei hat Fachberater, die z.B. bei Seniorennachmittagen Vorträge über Telefonbetrug halten.
Ja, ich weiß, es wird einiges getan, um zu informieren. Aber offenbar werden nicht alle damit erreicht.
Sehr traurig, daß diese miesen Typen immer wieder das Glück haben, auf gutgläubige, erschrockene Menschen zu treffen.
Was diese Verbrecher damit anrichten! Widerlich!
Vielleicht wäre es sinnvoll, dass die Polizei mit Flyern darauf aufmerksam macht. Die Flyer könnten im Rahmen der Briefzustellung kostenlos an die Haushalte verteilt werden.
Gute Idee, über die ich auch schon nachgedacht habe. Wird aber aus Kostengründen nicht gemacht werden. Unverständlicherweise.
Es ist auch unverständlich, wie eine Telefonstube in Istanbul bei einem deutschen Anschluss mit der 110 anrufen kann.