Landtagsfraktionen von FREIE WÄHLERN und CSU wollen regionale Belange in Trassenplanung maximal berücksichtigen

Der Brenner-Nordzulauf, der den Brenner-Basistunnel mit dem deutschen Schienennetz verbinden soll, steht im Fokus eines neuen Antrags der Landtagsfraktionen von CSU und Freien Wählern. Am kommenden Dienstag wird der Antrag im Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags behandelt. Ziel der Initiative ist es, die Dimension der Planungen wissenschaftlich überprüfen zu lassen, den Flächenverbrauch möglichst gering zu halten und die Belange der Anwohner stärker zu berücksichtigen.

Die Staatsregierung soll sich dafür einsetzen, dass der Bund und die DB InfraGO AG den Forderungen der regionalen und kommunalen Gremien in ihre Planungen einbeziehen. „Die berechtigten Anliegen der Region sind in den bisherigen Planungen der Deutschen Bahn nicht ausreichend berücksichtigt“, betont Josef Lausch, Landtagsabgeordneter Freie Wähler aus dem Landkreis Rosenheim (Foto).

Er äußerte Bedenken hinsichtlich des tatsächlichen Bedarfs für eine Neubaustrecke: „Solange nicht glasklar nachgewiesen ist, dass tatsächlich Bedarf besteht und der Nutzen die Kosten übersteigt, stößt das Projekt zurecht auf Vorbehalte.“ Dank seines Engagements wird nun eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellt, die auch die bestehende Trasse berücksichtigt.

Lausch wies darauf hin, dass der Südzulauf des Brenner-Basistunnels auf absehbare Zeit noch zweigleisige Abschnitte haben werde, was die Skepsis gegenüber der Neubaustrecke verstärke. Zudem werde die Kapazität der Bestandsstrecke zwischen Grafing und Rosenheim durch die geplante Ausrüstung mit digitaler ETCS-Steuerung bis 2028 sowie durch den Ausbau der Strecke München-Mühldorf-Freilassing (ABS 38) deutlich verbessert.

Der Landtagsabgeordnete betonte, dass die Dimension der Planung auch unter dem Gesichtspunkt des Flächenverbrauchs und der Kosten kritisch zu betrachten sei: „Ich möchte vermeiden, dass für irrsinnig viel Steuergeld eine womöglich überflüssige Trasse durch unsere Heimat gebaut wird.“