Runder Tisch der freien Wähler zu Biberschäden nur ein erster Schritt 

Kürzlich luden der Landtagsabgeordnete Josef Lausch gemeinsam mit dem stellvertretenden Landrat Sepp Hofer (beide Freie Wähler) zu  einem runden Tisch in sein Bürgerbüro ein. Thema war die überbordende Biberpopulation im Landkreis Rosenheim. Gekommen waren Behördenvertreter der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde (UNB) und ein Geschäftsführer eines Wasser- und Bodenverbandes aus der Region. Anlass für diesen gemeinsamen Termin waren die Zuschriften von fast vierzig Bürger und Bürgerinnen, Institutionen und sogar einer Landkreisgemeinde, die sich auf einen öffentlichen Aufruf hin  wegen  Problemen mit Bibern gemeldet hatten.

Nach Klärung des rechtlichen Rahmens des Themas zu Beginn des Gesprächsrunde stellte eine Mitarbeiterin des Abgeordnetenbüros anonymisiert die einzelnen Fälle vor, über die dann intensiv diskutiert wurde. Darunter waren auch sehr dringliche Fälle, wie zum Biespiel nasse Keller durch erhöhten Grundwasserstand nach Staudammbau, oder sogar ein gefährdeter Hochwasserschutz.

Die Vertreter der UNB stellten sich der Kritik, wiesen aber auf den Mangel an ehrenamtlichen Biberbeauftragten hin, was zu deutlichen Verzögerungen bei der Bearbeitung der einzelnen Fälle führe. Auch mangelnde Schulungsmöglichkeiten für Biberbeauftragte und die nur geringe Aufwandsentschädigung wurde von Seiten der Behörde kritisiert.

Sepp Hofer wies deutlich darauf hin, dass niemand den Biber ausrotten wolle, aber ein Tier ohne natürlichen Feind sich nicht unreguliert ausbreiten dürfe. Auch Lausch betonte, dass der Biber ein schützenswertes Lebewesen sei, wo aber privates Eigentum oder auch die Biodiversität wie zum Beispiel im Feilnbacher Weitmoos gefährdet sei, müsse eingegriffen werden. Auch die zu geringen Entschädigungen nach Biberschäden wurden thematisiert.

Nach gut zwei Stunden sachlicher Diskussion drängten die beiden Politiker auf die nochmalige Überprüfung der gemeldeten Härtefälle. Außerdem möchte MdL Lausch darauf hinwirken, dass sich besonders aus dem Umfeld der Landwirtschaft mehr Personen bereit erklären ehrenamtliche Biberbeauftragte zu werden. Dann könnten auch die Wartezeiten bei auftretenden Problemen verkürzt werden, um illegale Entnahmen zu vermeiden.

Die  Freien Wähler werden im April zu einer öffentlichen Infoveranstaltung zur Biberproblematik mit Fachleuten, Behörden und der Möglichkeit zu einem Austausch einladen.  Mit dem Schlusswort: „Wir werden weiter am Ball bleiben“, bedankte sich stellvertretender Landrat Sepp Hofer bei den Gästen und beschloss den Runden Tisch.