Altersbedingte Rodung notwendig – Naturschützer sehen Zerstörung von Lebensraum

Spaziergängern, die entlang des kleinen Bachs, vom Penzinger See nach Bärnham gehen, fallen die großen Weidenbäume sofort ins Auge. Seit kurzem sind einige von ihnen mit einem großen roten Kreuz markiert. Wir haben nachgefragt, was es mit dieser Kennzeichnung auf sich hat.

In einer schriftlichen Stellungnahme erklärt Babenshams Bürgermeister Josef Huber, dass die gekennzeichneten Weiden zur Fällung bestimmt sind. „Das Lebensalter von Weiden ist bekanntlich begrenzt und da immer mehr, auch große, Äste abbrechen, müssen diese Fällungen durchgeführt werden“, so Huber.

Durch die abbrechenden Äste seien vor allem die auf dem beliebten Spazierweg befindlichen Personen gefährdet. Bereits vor zwei Jahren begannen die ersten Fällungen. Ersatzpflanzungen wurden und werden selbstverständlich vorgenommen.

Max Finster, der Vorsitzende des Bund Naturschutz Wasserburg und Umgebung, findet es bedauerlich, dass vor Fällung der Bäume nicht erst ein Baumgutachter herangezogen wurde. Bei Weiden könne sehr gut ein Rückschnitt gemacht oder wenigstens der Stamm belassen werden.

„Die Bäume sind so prägend für die Landschaft und vor allem der Lebensraum von Spechten, Fledermäusen und Singvögeln“, berichtet Finster. Dieser Lebensraum werde nun zerstört. Die Nachpflanzung sei natürlich positiv, dennoch dauere es Jahre bis Jahrzehnte, bis die Bäume wieder so groß seien. „Mein Wunsch wäre es gewesen, dass man sich im Vorfeld an die untere Naturschutzbehörde und den Bund Naturschutz gewandt hätte“, erklärt Max Finster abschließend.

TG/ Fotos: SC