Experte Michael Pröttel am 7. Februar bei der DAV-Sektion Wasserburg zu Gast

Der DAV Wasserburg modernisiert seine Vereinsabende. Unter dem neuen Motto: DAV-Wasserburg-Sektionstreff startet man am Mittwoch, 7. Februar, um 19 Uhr beim Huberwirt. Als Vortagenden konnte die Sektion mit Michael Pröttel einen absoluten Alpinexperten gewinnen. Der Vortrag mit dem Titel „Potzblitz, oder wie man das Bergwetter im Griff hat“, dreht sich um ein hochinteressantes und immer aktuelles Thema.

Nach wilden Jugendjahren heuert der Geograf und Musiker Pröttel bei einem Bergsteiger-Magazin an. Heute gilt der Alpinjournalist und Buchautor aus Wörthsee landesweit als versierter Experte.

Michael Pröttel will in seinen Vorträgen seinen Zuhörern einen Nutzwert erschließen, wie er sagt. Für Pröttel ist das eine Selbstverständlichkeit. Er gehört zu den Menschen, die Wert auf Umweltschutz legen, sanften Tourismus und Respekt vor der Natur. Die Liebe und die Leidenschaft dafür habe er immer schon gehegt, erzählt er denn auch. Dass er sich jedoch irgendwann ganz auf das Thema Berge verlegen würde, hätte er sich früher wohl nicht vorstellen können. Weder sein Vater, der Film- und Fernsehregisseur Dieter Pröttel (unter anderem Die Rudi-Carell-Show, Verstehen Sie Spaß oder „Die Supernasen“ mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger), noch seine Mutter, die Buchautorin Birte Pröttel, seien viel mit ihm, seinem Zwillingsbruder Florian und seinem zweieinhalb Jahre älteren Bruder Philipp in die Berge gegangen. Und die Brüder beschäftigten sich miteinander vor allem mit Musik: Sie gründeten 1979 zusammen mit dem Schauspieler Jürgen Tonkel mit „A + P“ eine der ersten deutschen Punkbands, später folgte noch „Bokassa’s Fridge“. Mehrere Alben wurden damals produziert, die Musiker gaben Konzerte im ganzen Land und sogar in der Schweiz. Manchmal treten sie auch heute noch zusammen auf, erzählt Pröttel, der dabei den Bassisten gibt.

Wilde Zeiten müssen das damals teilweise gewesen sein, ohne die Pröttel wohl aber auch nicht geworden wäre, was er heute ist. Eine Zeitlang lebte Pröttel in der sogenannten „Hafenstraßen-WG“ an der Starnberger Promenade. Einer seiner Mitbewohner, der heutige Rechtsanwalt Florian Haas, habe ihn dann mal zum Klettern mitgenommen: „Von einem Null-Alpinisten bin ich dann schlagartig zu einem 100-Prozent-Alpinisten geworden.“ Zum Klettern gesellten sich Skitouren und Hochtouren. Nach seinem Diplom in Geografie wollte er zunächst noch promovieren, „aber ich bekam keine Stelle, angeblich, weil ich mich zu wenig in der Fachschaft engagiert hatte.“ Kurzerhand bewarb er sich dann als „Redaktionsassistent“ bei einem Bergsteiger-Magazin.