Landesligist Wasserburg schlägt Kastl im Nachholspiel 2:1 und klettert in der Tabelle

Wasserburgs Matthias Rauscher jubelt nach seinem 1:0-Führungstreffer – hier neben Michi Barthuber (rechts), der da noch nicht wusste, dass er den Siegtreffer nur wenig später erzielen wird …

„In der ersten Halbzeit war es ein sehr gutes Spiel. In der zweiten Halbzeit war es ganz schwach von beiden Seiten. Im Endeffekt spielt es aber keine Rolle, denn meine Mannschaft hat ihre Aufgabe erledigt und ist auf den dritten Platz geklettert“, fasste Trainer Florian Heller umkämpfte 90 Minuten gestern in der Wasserburger Altstadt zusammen. Mit 2:1 gewannen die Innstädter – wie bereits kurz berichtet – das Nachholspiel des 11. Spieltags und konnten so im Gesamtklassement der Landesliga um drei Plätze klettern.

Ob er die Zustimmung der Verlegung bereue, wurde Slaven Jokic nach dem Schlusspfiff gefragt und Sportsmann, der er ist, verneinte der Kastl-Trainer: „Uns hat das damals auch gepasst“. So traf Kastl nun statt auf neun spielfähige Löwen auf deren elf, die richtig gut in diesen kalten Dienstagabend starteten und in der Offensive den Gästen sofort einheizten.

Vom Anpfiff weg dominierten die Hausherren und daher war der Führungstreffer durch Matthias Rauscher in der 10. Minute nur die logische Konsequenz einer starken Anfangsphase. Eine Ecke von Leon Simeth brachte Daniel Yordanov am langen Pfosten wieder in die Mitte, wo Rauscher aus drei Metern ungedeckt einschieben konnte.

Kastl zog sich nach dem Rückstand mehr zurück, anstatt selber mehr in die Offensive zu gehen. Paradoxerweise gelang trotz der nun passiveren Spielweise in der 25. Minute der Ausgleich. Michael Renner bugsierte eine flache Hereingabe von der linken Seite mit dem Spitz trocken in die Maschen. 1:1.

Gegen den tief stehenden Gegner ergaben sich im ersten Durchgang dennoch Chancen für die Löwen. Nachdem zwei Tore aufgrund von knappen Abseitsstellungen aberkannt worden waren, blieb bei einem Tiefenlauf von Luca Wagner die Fahne unten. Der Stürmer ließ seinen Gegenspieler mit einem Haken ins Leere laufen, visierte aber nur den Innenpfosten an (37.).

Dafür war wenig später Michael Barthuber nach einer Halbfeldflanke von Johannes Lindner in der Box zur Stelle und köpfte zum 2:1 ein (40.).

Da Kastl nach dem Seitenwechsel weiterhin sehr tief stand, wurde die Begegnung zunächst immer langsamer und bald auch zunehmend zerfahrener. „Es ist sehr unangenehm gegen Kastl zu spielen. Sie spielen zielstrebig und oft hoch nach vorne, das ist nicht einfach zu verteidigen,“ resümierte Heller. Nachdem Yordanov in der 50. Minute aus fünf Metern die Vorentscheidung verpasste, wurde es immer umkämpfter, Kopfbälle und Pressschläge prägten das Geschehen.

„Wir haben das Spiel lange offen gehalten. Vielleicht hätten wir sogar ein Unentschieden verdient gehabt,“ ärgerte sich Jokic. Dass es zu keinem Punktgewinn kam, lag auch daran, dass eine gefährliche Freistoßhereingabe aus dem Halbfeld mit vereinten Kräften von der Wasserburger Torlinie gekratzt wurde (67.) und Lino Volkmer einen Schlenzer von Christian Fischer um den Pfosten lenkte (77.).

Die Löwen leisteten sich zu viele leichte Ballverluste und spielten aussichtsreiche Konter zu unsauber aus, weshalb sie erst in der Nachspielzeit die Gelegenheit hatten, den Sack zuzumachen.

Wasserburgs Joker Jaden Pezo war alleine durch, schoss aber zuerst Schlussmann Andreas Peller an und dann den Abpraller volley über das leere Tor. „Wir wollten gewinnen, das haben wir geschafft“, freute sich Heller über den siebten Sieg in dieser Saison mit nur einem Tor Unterschied.

jah

Foto: TSV Wasserburg / Marinus Savary

Wasserburg: Volkmer, Lindner, Lucas Knauer, Selimovic, Rauscher, Höhensteiger (ab 92. Stephan), Simeth (ab 93. Mikusch), Jackl (ab 89. Vorderwestner), Yordanov (ab 83. Pezo), Barthuber (ab 89. Kollie), Wagner

Tore: 1:0 Matthias Rauscher (10.), 1:1 Michael Renner (25.), 2:1 Michael Barthuber (40.)