Fünf CSU-Ortsverbände diskutierten die Zukunft von Handwerk und Mittelstand

Es ging um die Zukunft für das Handwerk und den Mittelstand: Die CSU-Ortsverbände aus Edling, Rott, Pfaffing, Ramerberg und Albaching hatten jetzt ihre Mitglieder und Unternehmer sowie interessierte Bürger zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion zum Wirt nach Zellerreit eingeladen.

Referent war Andreas Berndl (im Bild hinten links weißes Hemd), Experte für Unternehmensnachfolge bei der Oakstreet GmbH, wo er verantwortlich ist für die faire Bewertung von mittelständischen Unternehmen.

Das Handwerk und der Mittelstand sind unbestritten das Rückgrat der regionalen Wirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze, sorgen für Wohlstand und prägen das Leben in den Gemeinden maßgeblich. Aber so manche Familien- und Kleinunternehmen sehen sich aktuell einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber. Hierzu zählen bürokratische Hürden, Steuerbelastungen und nicht zuletzt die schwierige Suche nach geeigneten Nachfolgern. Diese Faktoren können die langfristige Nachhaltigkeit dieser Unternehmen bedrohen.

Viele Familienbetriebe stünden vor der Herausforderung, geeignete Nachfolger zu finden und den Übergang nahtlos zu gestalten, so Andreas Berndl. Er betonte, wie wichtig es sei, frühzeitig mit der Planung zu beginnen und die notwendigen Schritte zu strukturieren.

Mit statistischen Daten untermauerte er, die Bedeutung der reibungslosen Übergabe von Familienunternehmen an die nächste Generation nicht zu unterschätzen. So seien in Deutschland etwa 90 Prozent der Unternehmen in Familienhand, dieser hohe Anteil verdeutliche sich auch durch die starke Präsenz und den Einfluss von Familienunternehmen vor Ort.

Treiber für die wirtschaftliche Entwicklung

Diese Unternehmen seien nicht nur wichtige Arbeitgeber, sondern auch Innovations-Motoren und Treiber für die wirtschaftliche Entwicklung. Familienunternehmen seien für 56 Prozent der Gesamtbeschäftigten in Deutschland verantwortlich und ganze 37 Prozent des Gesamtumsatzes in Deutschland würden von Familienunternehmen erwirtschaftet, so der Experte.

Dies unterstreiche ihre Rolle als wichtige, wirtschaftliche Akteure und den Beitrag zur Steigerung des Bruttoinlandsprodukts.

Die Herausforderung der Unternehmensnachfolge werde in den kommenden Jahren noch dringlicher. Bis zum Jahr 2026 stünden etwa eine Million Familienunternehmen zur Übergabe an.

Diese Zahl verdeutliche die Notwendigkeit, effektive Mechanismen und Unterstützungssysteme für die Nachfolge-Regelung zu schaffen, um die Kontinuität und das Wachstum dieser Unternehmen sicherzustellen.

Die CSU-Kandidaten zur Wahl stellten sich den Anwesenden zudem vor: Die Zukunft der Region hänge eng mit der Zukunft des Handwerks und des Mittelstands zusammen – man müsse die Unternehmen entlasten und ihnen bei der Nachfolgesuche zur Seite stehen, um sicherzustellen, dass sie auch in den kommenden Generationen erfolgreich seien, betonte Sebastian Friesinger aus Albaching, Kandidat für den Landtag.

Matthias Eggerl aus Rott, Kandidat der CSU für den Bezirkstag, gab den Gästen einen kurzen Einblick in die Relevanz des Themas einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge. Als jemand, der in gleich zwei familieneigenen Betrieben tätig sei, wisse er aus eigener Erfahrung, dass die Zukunft der Wirtschaft stark von der erfolgreichen Übergabe und Weiterführung von Familienunternehmen abhänge. Es sei von entscheidender Bedeutung, frühzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese Übergänge reibungslos zu gestalten.

Beide stellten sich dann noch den Fragen der Anwesenden.

Es bedürfe dringend einer Entlastung für die regionalen Betriebe, um deren langfristige Existenz zu sichern. Dazu wurden konkrete Maßnahmen diskutiert. Von Seiten der anwesenden Gäste wurde mehrfach betont, dass das Ansehen des Handwerks in der Gesellschaft gezielt gefördert werden sollte.

Informations-Kampagnen und Initiativen könnten probate Mittel sein, um die Bedeutung des Handwerks für die Wirtschaft und die Gesellschaft hervorzuheben. Zudem müssten Schulen vor Ort wieder stärker eingebunden werden.

Schüler sollten frühzeitig für die vielfältigen Karriere-Möglichkeiten im Handwerk sensibilisiert werden.

Weitere Forderungen waren neben

der Vereinfachung von bürokratischen Prozessen

auch die Reduzierung der Steuerbelastung für kleine und mittelständische Unternehmen,

die Steuerfreiheit von Überstunden und

ein möglichst hoher Freibetrag bei einer Arbeit in der Rente.

Insgesamt müsse Arbeit attraktiv sein und sich lohnen, weshalb der Abstand zwischen Lohnerwerb und Bürgergeld vergrößert werden müsse.

Dem Arbeits- und Fachkräftemangel heiße es, dadurch gezielt entgegenzuwirken.

Die ortsübergreifende Veranstaltung erwies sich als eine geeignete Plattform, zusammen mit den Unternehmen über die Zukunft für das Handwerk und den Mittelstand vor Ort zu sprechen.

Die fünf beteiligten CSU-Ortsverbände sind entschlossen, weiterhin dieses Thema zu verfolgen und an Lösungen zu arbeiten. Die Diskussionen und Ideen, die auf dieser Veranstaltung gesammelt wurden, sollen nun in die ortspolitische Arbeit einfließen.

Die CSU-Ortsverbände setzen sich dafür weiter ein, dass die Interessen der regionalen Betriebe und ihrer Nachfolger gehört und umgesetzt werden, um eine die Wirtschaft und eine lebendige Gemeinschaft zu gewährleisten.

gb