Seit 20 Jahren gibt es das Brustzentrum am RoMed-Klinikum Rosenheim

Jubiläum am RoMed-Klinikum in Rosenheim: In diesem Monat blickt das zertifizierte Brustzentrum auf sein 20-jähriges Bestehen zurück. „Für uns ist das ein großartiger Anlass, gemeinsam mit den niedergelassenen, ärztlichen Kolleginnen und Kollegen sowie dem regionalen Fachpublikum auf die Erfolgsgeschichte zurückzublicken und die neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnisse zu präsentieren“, freute sich Privatdozent Dr. Andreas Schnelzer, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, der zum Symposium nach Rosenheim geladen hatte.

In seiner Eröffnungsrede berichtete der Gastgeber über die Entstehung und fortwährende Entwicklung des Zentrums, das mit seiner großen Behandlungsqualität bayernweit bereits 2003 – noch zeitlich vor den Unikliniken in München – als Erstes von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert wurde.

Das Foto oben zeigt die Referenten und Organisatoren von links: Dr. Monika Wolf, Dr. Martina Colleselli, Dr. Sabine Fromm-Haidenberger, Dr. Frank Busse, Dr. Andreas Schnelzer und Prof. Dr. Nadja Harbeck.

Der Schlüssel zum Heilungserfolg

Die Diagnose Brustkrebs trifft inzwischen im Schnitt jede achte Frau. Allein am RoMed-Klinikum werden jährlich rund 300 neu erkrankte Brustkrebs-Patientinnen behandelt. Doch dank stetiger Fortschritte in der Forschung könne der Großteil der Betroffenen heute geheilt werden.

Das Brustzentrum in Rosenheim biete die bestmögliche Diagnostik und neueste Therapien. Der Schlüssel dazu sei die individuelle Behandlung jeder einzelnen Patientin.

In sogenannten Tumorboards arbeiten interdisziplinär sämtliche medizinische und pflegerische Experten – spezialisierte Ärzte, Breast Care Nurses und Psychoonkologen – zusammen.

Deren Empfehlungen werden als Konsens, basierend auf nationalen und internationalen Leitlinien, verfasst. „Jüngste wissenschaftliche Daten belegen, dass Patientinnen, die in zertifizierten Brustzentren behandelt werden, auch signifikant länger leben“, erklärt Dr. Andreas Schnelzer. Zudem wurde nachgewiesen, dass sie weniger Komplikationen erleiden und die Begleit- und Spätfolgen der Erkrankung sowie der Therapie milder ausfallen.

Die Patientensicht zählt – ein wichtiger Gradmesser

Um die Qualität einer Behandlung zu erfassen und die persönlichen Bedürfnisse der Patientin in den Mittelpunkt zu rücken, werden im Brustzentrum am RoMed-Klinikum Rosenheim ergänzend zu den Patienten-Befragungen sogenannte Patient Reported Outcomes (PROs) erhoben.

Da viele in der Praxis angestrebte Resultate, wie Blutwerte keine Information zum Wohlbefinden der Patientin im Alltag enthalten, dokumentiert die Betroffene regelmäßig in einem standardisierten Fragenkatalog ihre subjektiv empfundene Zufriedenheit mit dem Therapieergebnis und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.

Anhand dieser bedeutenden Daten – aus Perspektive der Patientin – entsteht ein neues Maß für den Erfolg einer Behandlung. Die gewonnenen Erkenntnisse legen offen, welche Vorgehensweise den größten Nutzen für die Patientin mit sich bringt und dienen den Ärzten bei der Empfehlung der bestmöglichen Therapie.

Angepasste Therapiestrategien vermindern Nebenwirkungen

Zum weiteren Schwerpunktthema „Therapiedeeskalation“ referierte die international renommierte Brustkrebsexpertin Prof. Dr. Nadia Harbeck. Während in der Vergangenheit Therapien für alle Patientinnen immer aggressiver wurden, um mehr Wirksamkeit zu erreichen, ist man nun darauf bedacht, entsprechend dem individuellen Risiko zu behandeln und erspart den Patientinnen dadurch Nebenwirkungen.

Beim abschließenden Get-together nutzten die Gäste die Gelegenheit zum intensiven Erfahrungsaustausch. „Gemeinsam über die Innovationen in unserem spannenden, interdisziplinären Fachgebiet zu sprechen, war neben dem Rückblick auf das 20-jährige Bestehen des Brustzentrums Rosenheim auf jeden Fall sehr bereichernd“, so eine Teilnehmerin begeistert.

Foto: RoMed-Klinik