Wie die größten Basketball-Standorte der Region ein Bundesliga-Team formten

Wie sie gut tun, diese Jubel-Bilder als Team. Erstmals seit sieben Jahren gibt es wieder eine Basketball-Nachwuchs-Mannschaft aus der Heimat in der Bundesliga – damals als Rosenheim/Wasserburg, jetzt als SG Inn-Mangfall Baskets mit Spielerinnen aus Wasserburg, Rott, Rosenheim und Aibling.

Und mit den Coaches Navina Pertz und Peter Bauer: Wie kurz berichtet, gelang in der zweiten Qualifikationsrunde dieser Meilenstein. 

In den nächsten Wochen geht es nun an die Detailplanung für die kommende Saison. Unterstützt werden die Mädels dabei von COROX by Hans Friedl aus Edling und dem Mannschaftsarzt Dr. Schüler, der die medizinische Betreuung übernimmt. 

Die Spielberichte

Am Leistungsstützpunkt im hessischen Grünberg standen die Duelle mit der Berliner Basketball Allianz Süd-Südwest (b.a.s.s.) und der Kooperation aus Marburg und Grünberg auf dem Programm.

Den Auftakt machten erst mal diese beiden Kontrahenten untereinander: Dabei gelang den Mädels aus der Hauptstadt eine famose Partie und eine wahre Machtdemonstration. Mit 49 Punkten Vorsprung setzten sie sich gegen die Gastgeberinnen durch (36:85).

Die Anspannung bei den Inn-Mangfall Basketballerinnen war spürbar, jedoch hatten sie einen klaren Spielplan. Mit hoher Intensität wollten sie die Berlinerinnen nicht ins Spiel kommen lassen. Aufbauspielerin Lisa Voss hatte dabei die ehrenvolle Aufgabe die beste Spielerin der Gegner – Nala Koletzki – über das gesamte Spielfeld zu verteidigen und ihr keinen Platz zu geben. 

Und der Plan ging auf, Koletzki sah in den Anfangsminuten keinen Ball und die oberbayerischen Mädels zogen mit hohem Tempo und einem 15:0-Lauf davon, 22:6 führten sie nach dem ersten Viertel. 

Im zweiten Viertel fingen sich die Berlinerinnen und konnten mit bissiger Verteidigung das Tempo aus dem Spiel nehmen.

Leider verletzte sich Sara Cirkic zwei Minuten vor der Halbzeit und konnte nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen.

In die Pause ging es mit einer 36:21-Führung.

Trotz der komfortablen Führung wollten die Mädels nicht nachlassen und nach der Pause den Sack zumachen. Doch der Ball wollte nicht in den Korb, acht Fehlwürfe und neun Turnover machten den Plan zunichte. Da aber auch Berlin den Ball nicht versenken konnte, schafften sie nicht den Rückstand aufzuholen (44:31).

Im Schlussabschnitt machte sich die Nervosität bemerkbar und Berlin kam Korb um Korb wieder ins Spiel. Mit ihrer aggressiven Verteidigung störten sie den Aufbau der Inn-Mangfaller erheblich.

Die letzten Minuten glichen einem wahren Krimi. Beide Teams zeigten Nerven an der Freiwurflinie und konnten die Würfe nicht verwandeln. Sieben Sekunden vor dem Ende ging Berlin erstmals in dieser Partie in Führung, anschließend verfehlt der letzte Wurf für die Spielgemeinschaft den Korb und das Spiel ist aus.

Tränen und Enttäuschung machten sich breit, wie apathisch lagen die Mädels am Boden – während Berlin die Qualifikation feiern konnte. Manchmal liegt Glück und Enttäuschung nur einen Wurf auseinander. 

Schnell kamen Erinnerungen an die letztjährige Qualifikation in Ulm wieder hoch. Damals verlor man mit der Schlusssirene mit einem Punkt und musste das Ziel Bundesliga äußerst knapp aufgeben. 

Doch diesmal hatte man es noch selber in der Hand – ein Sieg gegen die Gastgeberinnen und man wäre sicher dabei. 

Doch dieses Vorhaben glich einer Mammutaufgabe.

Die Trainer Pertz und Bauer mussten Aufbauarbeit leisten, um die Mädels nochmal fokussiert zurück zubringen:

Während Marburg/Grünberg Morgenluft witterte und lautstark und euphorisch ihr Warm-Up abspulte, hingen auf der Gegenseite die Köpfe sehr tief. 

Das änderte sich zunächst auch nicht mit Spielbeginn.

Mit 5:0 starteten sie in die Partie, ehe Ira Weymar der erste Korb für die Gäste gelang. Nach dem ersten Abschnitt konnten sich die Hessinnen mit 19:12 in Front bringen. In der Viertelpause zündeten die Mädels dann erneut das Feuer an, welches sie in der bisherigen Qualifikation an den Tag legten. Sie wollten keine Heimfahrt mit leeren Händen, so zäh und ernüchternd wäre die 500 Kilometer lange Strecke nach Hause bei einer Niederlage geworden.

Und so begannen sie das zweite Viertel, die Gäste mussten miterleben wie die quirligen Spielerinnen mit vollem Tempo das Spiel drehten. Nach einem 18:7-Viertel gingen sie mit vier Punkten Vorsprung in die Halbzeit (26:30).

Nach der Pause entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe.

Und die Bank mehr und mehr in Hochanspannung …

Auf Marburgs Seite nutzte Hanna Adaszewska ihre Größe clever und machte die Abschlüsse für die Gäste schwer. Und auf der Gegenseite hielt ein Team – getragen von einer lauten Bank – dagegen.

Vier Minuten vor dem Ende nahm SG-Trainerin Navina Pertz bei 45:45 Gleichstand eine Auszeit.

Und die Mädels pushten sich gegenseitig so sehr, dass die Trainer nicht viel sagen mussten. Aus dieser Auszeit starteten sie einen 13:0-Lauf und brachten sich auf die Siegerstraße.

Am Ende setzten sie sich mit 62:52 durch. 

Mit der Schlusssirene startete der kollektive Jubelmarathon – Nachwuchsbundesliga in der Region!

Mit vereinten Kräften haben die Vereine gemeinsam etwas erreicht, was es in dieser Form noch nie gab. Die größten Basketball-Standorte der Region wollen gemeinsam den Damen-Basketball voranbringen. 

Es spielten: Ira Weymar, Sonja Fuhrmann, Florentine Kronast, Hannah März, Lisa Voss, Alessia Pop, Arlett Herter, Ella Lampl, Matilda Michel, Sara Cirkic, Success Ilenikhena.

bau

 

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