Bahn entschuldigt sich für Vorfall am Mittwochmorgen - SEV-Fahrer reagierte sehr gereizt

„Zunächst möchten wir uns bei den Fahrgästen für die Unannehmlichkeiten entschuldigen“, betont eine Sprecherin der Bahn. Sie nimmt Bezug auf eine unstimmige Situation am vergangenen Mittwoch, 14. Juni, frühmorgens zur ersten Verbindung um kurz nach 5.30 Uhr nach Rosenheim.

Nach wie vor ist zwischen Wasserburg und Rott ein Schienenersatzverkehr eingesetzt. Die Busse sollen pünktlich vor Abfahrt des Zugs in Rott am Bahnhof ankommen. So sehen es die Planungen und auch der Fahrplan vor.

Am vergangenen Mittwoch in der Früh um halb sechs Uhr allerdings war (wieder einmal) alles anders. Mehrere Fahrgäste hatten es schon prophezeit, als der SEV-Bus zehn Minuten, nach der eigentlichen Abfahrtszeit vom Bahnhof Reitmehring noch immer nicht vor Ort war.

„Den Zug schaffen wir sicher nicht mehr“, zeigten sich betroffene Fahrgäste überzeugt. Der Bus fuhr an, missmutig stiegen die Fahrgäste ein. Eine kurze Diskussion mit dem Fahrer, ob er denn der Bahn Bescheid geben könnte, blieb ergebnislos.

Ruppige Antworten, ein Wortgefecht auf beiden Seiten. Die Fahrt von Reitmehring nach Rott begann mit deutlicher Verspätung.

Angekommen in Rott war der Zug freilich nicht mehr da, fahrplanmäßig fuhr dieser um 5.39 Uhr von Rott weg.

Die Fahrgäste hatten das Nachsehen, versuchten, andere Verkehrsmittel zu organisieren oder mussten eine Stunde warten, um die nächste Verbindung nach Rosenheim zu nutzen.

Ärgerlich für alle, vor allem, weil Termine des Tages, ein pünktlicher Arbeitsbeginn oder die wichtige Ankunft wegen weiterführender Verbindungen dahin waren.

Nun gibt die Bahn den Grund für die Verspätung des Schienenersatzverkehrs bekannt und hofft auf Verständnis der Betroffenen, weisen auch auf deren Fahrgastrechte hin:

„Der SEV-Bus hatte leider wegen einer Kollision mit einem Tier eine deutliche Verspätung. Wir haben die Busfahrer nochmal darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, die Verspätung an die Südostbayernbahn zu melden. Damit im besten Falle der Anschluss funktioniert. Bei Verspätungen oder Anschlussverlusten können die sogenannten Fahrgastrechte geltend gemacht werden, dafür ist eine Seite im Internet eingerichtet“, heißt es von der Sprecherin der Bahn gegenüber der Wasserburger Stimme weiter.

https://www.bahn.de/service/buchung/fahrgastrechte

Den Fahrgästen vom Mittwoch ein kleiner Trost. Denn der Fahrer hat genervt reagiert, als man ihn um Mitteilung an die Bahn bat. Auch die Diskussion, warum das jetzt so gelaufen sei, wurde schnell zum Nervenkrieg. „Raus jetzt, sonst rufe ich die Polizei“, waren die Worte der Unterhaltung zwischen Busfahrer und einem Fahrgast.

Bald wieder vollumfänglich nutzbar

Noch eine Woche lang ist die Kombination aus Schienenersatzverkehr und Bahnverbindung aktiv, dann soll die gesamte Strecke wieder befahrbar sein.

In der jüngsten Verkehrsmeldung der Bahn heißt es, dass ab dem kommenden Freitag 23. Juni, die Baumaßnahmen beendet sein sollen und die Strecke freigegeben werde. (wir berichteten)

Auslöser der Sperrung des Streckenabschnitts Wasserburg – Rott war ein Dammrutsch bei Ramerberg im VergangenenHerbst. Dieser hatte zur Folge, dass auf einer Strecke von fast 80 Metern rund 30.000 Tonnen Unterbau des Bahndamms abgetragen und wieder neu aufgebaut werden mussten.

Die Ursache für den Dammrutsch wird weiterhin untersucht.

Da es aufgrund der Probefahrten zu Betrieb auf den Gleisen kommt, weist die Südostbayernbahn ausdrücklich darauf hin, dass das Betreten von Gleisbereichen, auch wenn die Strecke aktuell gesperrt ist, grundsätzlich verboten sei.