Bürgermeister Wendrock: Zuteilung der Flüchtlinge steht laut Landratsamt kurz bevor

Jetzt kann es schnell gehen – mit der Eröffnung der Gewerbehalle am Eckfeld 10 in Rott als neue „Erstankunfts-Einrichtung für Flüchtlinge des ganzen Landkreises“. So das Fazit eines Gesprächs im Landratsamt mit Vertretern der Gemeinde Rott in den vergangenen Tagen. Seit nun fast zwei Jahren kämpft die Kommune einschließlich eigens gegründeter Bürgerinitiative dagegen – zuletzt weiterhin vor Gericht.

Aber heute am Spätnachmittag findet zudem nun eine interne Besichtigung der jetzt offenbar fertigen Wohnsituation in der Halle mit Bürgermeister Daniel Wendrock sowie auch Vertretern der Verwaltung – einschließlich der Rotter Feuerwehr – unter der Leitung von Vertretern des Landratsamtes statt.

UPDATE 17.30 Uhr: 

Die Gemeinde Rott wurde vom Landratsamt Rosenheim darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Sammelunterkunft am Eckfeld 10 kurzfristig mit einer geringen Personenzahl“ belegt werde. Dies könne gegebenenfalls bereits am morgigen Mittwoch, 16. Juli, erfolgen, heißt es jetzt aus dem Landratsamt, so der Bürgermeister Daniel Wendrock. Die Gemeinde Rott werde zeitnah eine Bürger-Informationsveranstaltung ansetzen, zu der auch Vertreter des Landratsamtes Rosenheim eingeladen werden.

Über die Klage der Gemeinde Rott gegen die Baugenehmigung und die Beschwerde der Gemeinde gegen die Ablehnung der Anordnung der aufschiebenden Wirkung“  wurde vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof noch nicht entschieden. Weitere Informationen und eine Stellungnahme der Gemeinde hierzu folgen.

Klar sei, so der Geschäftsstellenleiter des Rotter Rathauses, Max Brockhoff, heute am frühen Nachmittag auf Anfrage der Wasserburger Stimme, dass vom Landratsamt die Beschwerde der Gemeinde gegen die Eilantrag-Ablehnung des Gerichts bei der Rotter Klage (wir berichteten) nicht abgewartet werde.

Sobald im Ergebnis „grünes Licht“ zum zweiten geforderten Quecksilber-Gutachten (wir berichteten) da sei, werde „der erste Bus sofort nach Rott fahren“, zitierte Brockhoff die Aussage aus dem Landratsamt.

Das bestätigte heute der Pressesprecher der Behörde in Rosenheim, Michael Fischer, auch gegenüber der Wasserburger Stimme indirekt mit den Worten, man warte mit der Belegung am Eckfeld in Rott nur mehr auf das Ergebnis des zweiten Gutachtens … 

Offen sei demnach der genaue Zeitpunkt.

Und auch die Anzahl der ersten zugeteilten, geflüchteten Menschen.

Brockhoff dazu: Man gehe in Rott von etwa 50 Personen aus – der Stand an Informationen sei der, dass alle zwei Wochen ein Bus nach wie vor zugeteilt werde für den Landkreis Rosenheim, der ein „Unter-Erfüller“ bislang sei in der Flüchtlings-Zuteilung, laut Landratsamt. Deshalb spiele wohl auch das keine Rolle, dass die Zahlen ganz allgemein der geflüchteten Menschen in Deutschland um 50 Prozent zurückgegangen seien heuer bislang, mutmaßte Brockhoff.

Inwieweit die 3.000 Quadratmeter große Gewerbehalle am Eckfeld in Rott nun umbautechnisch fertiggestellt sei – wie sei der Zustand, die Wohnsituation – davon mache man sich als Gemeinde heute ein Bild. Es sei der dringende Rotter Wunsch gewesen – ganz besonders auch im Namen der Feuerwehr, da man aus brandtechnischen Gründen weiterhin Bedenken habe, sagte Brockhoff weiter gegenüber der Wasserburger Stimme.

Nachdem bislang keine Sanitär-Container aufgebaut seien im Außenbereich des Geländes – so wie es im Plan eingezeichnet sei – habe die Gemeinde Rott dazu im Landratsamt bei dem Treffen auch nachgefragt, so Brockhoff. Für die ersten ankommenden Flüchtlinge reiche die Situation in der Halle aus, das sei die Antwort in der Behörde in Rosenheim gewesen.

Um wen es sich handeln werde bei den geflüchteten Menschen – Alleinstehende oder Familien, welche Nationen – auch das sei völlig offen.

Bislang seien in den beiden vom Landkreis belegten Turnhallen in Raubling und Bruckmühl alle Alleinstehenden in einer Halle untergebracht gewesen und in der anderen Halle die Familien. Beides sei möglich in Rott – nur Alleinstehende oder nur Familien.

Feststehe aber offenbar auch im Landratsamt, so Brockhoff weiter, dass die Menschen, die jetzt noch in den Turnhallen untergebracht seien auch dort bleiben würden bis zu ihrer Verteilung in Container oder Wohnungen/Häuser.

Alle neu ankommenden Busse würden aber dann ab sofort nach Rott fahren. 270 Menschen sollen in der Gewerbehalle am Eckfeld maximal Platz finden.

Wie berichtet, wird es in Bruckmühl für den Landkreis eine völlig neu errichtete, große Erstankunfts-Einrichtung in Kürze geben – gebaut von einem Investor. Der Bezug sei wohl Ende des Jahres angedacht, seiner Kenntnis nach so Brockhoff.

Der Wunsch der Gemeinde Rott sei es, so Brockhoff, zwischen Gutachten-Ergebnis und dem ersten ankommenden Bus noch eine Info-Veranstaltung für die Bürger in Rott zu machen – wenn möglich mit der Anwesenheit des Landrats Otto Lederer. Ob das so zeitlich möglich sein werde, sei aber ebenso völlig offen. 

 

 

 

 

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