... um 15 Prozent im Juli - Der Monatsbericht der Agentur mit Azubi-Situation
Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote im Juli – wie im Vormonat – bei 3,0 Prozent. Das ist um 0,2 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.612. Hier sind 2.725 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 137 mehr als im Vormonat.
Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim werden nach dem SGB II 1.887 arbeitslose Kunden betreut, 61 weniger als im Juni. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.839 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.943 sogenannten
Bedarfsgemeinschaften leben.
Auf dem Arbeitsmarkt in der Region war in den vergangenen Wochen viel Bewegung:
2.790 Frauen und Männer haben sich neu oder erneut bei der Agentur für Arbeit oder den Jobcentern insgesamt im zuständigen Bereich der Behörde gemeldet. Dem gegenüber standen 2.610 Personen, die sich
abgemeldet haben, weil sie eine Arbeit gefunden haben oder aus sonstigen Gründen. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist im Agenturbezirk
Rosenheim im Juli um 180 Personen auf 9.920 gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt nun für die ganze Agentur-Region 3,1 Prozent.
Die Leiterin, Dr. Nicole Cujai, erklärt zur Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt:
„Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit ist für diese Jahreszeit üblich und unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich weitere junge Menschen nach dem
Abschluss einer betrieblichen Ausbildung oder der Schule über die Sommermonate bei uns melden.
Die Arbeitslosenzahl ist bei der Personengruppe der unter 25-Jährigen in den vergangenen Wochen um 120 (+15,1 Prozent) auf 940 gestiegen“, sagt sie.
Und ihre Hoffnung schickt sie gleich hinterher:
„Einige der jungen Menschen werden sich voraussichtlich in den kommenden Wochen wegen der Aufnahme eines Studiums oder dem Besuch der Fach- oder der Berufsoberschule wieder bei uns abmelden. Bei den frisch ausgelernten Fachkräften, die eine neue Arbeit suchen, ist uns wichtig, diese durch Beratungsgespräche und Stellenangebote gut zu unterstützen. In Zeiten des Fachkräftemangels sind Betriebe gut beraten, dieses Potenzial zu nutzen, damit sie sich gut für die Zukunft aufstellen können. Ich möchte Arbeitgeber ermutigen, den jungen Fachkräften, die eine neue Stelle suchen, eine Chance zu geben. Die Erfahrung zeigt, dass sich die „Neulinge“ und das Stammpersonal bei der Arbeit häufig positiv ergänzen. Die Ansprechpersonen des Arbeitgeberservices beraten sie hierzu gerne, auch über etwaige
Unterstützungsangebote bei Neueinstellungen. Sie sind auch unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 zu erreichen.“
Dr. Cujai lädt Personalverantwortliche genauso wie Bewerber, die bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter gemeldet sind, ein, die mehr als 70
eService-Angebote (www.arbeitsagentur.de/eservices) der Bundesagentur für Arbeit zu nutzen. „So sparen Sie Wartezeiten und können die Angebote jederzeit
und von überall nutzen“, erklärt sie.
Die Agenturleiterin sagt zum Thema Lohn:
„Die Arbeitslosenquote von Menschen mit einer
abgeschlossenen beruflichen Ausbildung ist in unserem Agenturbezirk statistisch
gesehen sechsmal so gering wie die von Personen, die keinen Berufsabschluss
haben. Und eine gute berufliche Qualifikation hat auch positive Auswirkungen
auf das Einkommen: Aus einer aktuellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit
geht hervor, dass die sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten mit einem
Berufsabschluss zum Stichtag am 31.12.2024 in allen Regionen unseres
Agenturbezirks deutlich mehr verdienten als die Menschen ohne Berufsabschluss:
Konkret bedeutet das, dass Menschen, die als Fachkraft arbeiten, im
Agenturbezirk durchschnittlich 3.680 Euro verdienten, während das Einkommen
von Angestellten auf Helferniveau im Mittel bei 2.985 Euro lag.“
Bezogen auf die
Gesamtzahl der in Vollzeit Beschäftigten lag der Durchschnittsverdienst bei
3.878 Euro.
Am höchsten war das durchschnittliche Einkommen bei Menschen, die
auf dem Qualifikationsniveau „Experte“ arbeiteten (6.204 Euro),
gefolgt von Spezialist/Spezialistin (4.910 Euro).
Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt
Die Agenturleiterin sagt zur aktuellen Situation auf dem Ausbildungsmarkt: „Junge Menschen, die noch einen Ausbildungsplatz mit Starttermin im Herbst suchen, haben
auch jetzt noch Chancen. Unter anderem in den Berufsfeldern Handel / Verkauf, Büro, Gastronomie, Lager und Logistik, Kfz-Mechatronik – Pkw-Technik und für Arzt- und Praxishilfen sind noch Angebote vorhanden.“
Im Juli standen sich in der ganzen Agentur-Region 1.260 unbesetzte Stellen und 540 Bewerber gegenüber.
Direkt an die jungen Frauen und Männer gewandt, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, fährt sie fort: „Schreibt am besten gleich eine E-Mail an
Rosenheim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de, um unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater zu erreichen. Diese helfen, den richtigen beruflichen Weg zu finden,
und unterstützen bei der Stellensuche und bei der Bewerbung. Manchmal hilft es dabei auch, den Blick bei der Suche in den benachbarten Landkreis oder auf ein
ähnliches Berufsfeld zu richten, um das passende Angebot zu finden. Die Ausbildungsplatz-Angebote können
auch online unter https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/ abgerufen werden.“
Damit noch mehr Ausbildungsbetriebe und Bewerberinnen und Bewerber zusammen finden, bieten die Berufsberater in Rosenheim nächste Woche am Donnerstag, 7. August, von 14 bis 18 Uhr im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Arbeitsagentur eine offene Sprechstunde an. Sie sprechen mit den Jugendlichen über deren Stärken und Interessen und helfen den richtigen beruflichen Weg zu finden. Zudem geben sie Tipps zu Bewerbungen und halten offene Ausbildungs- und Studienplätze bereit.
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:
Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent
(Vormonat: 4,9 Prozent; Juli 2024: 4,7 Prozent). Derzeit sind 1.917 Bürgerinnen und
Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kundinnen und -Kunden, die durch die Agentur
für Arbeit in Rosenheim betreut werden, erhöhte sich die Zahl um 15 auf 984. Das
Jobcenter Rosenheim Stadt betreut nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II 933
arbeitslose Menschen, 13 mehr als im Juni. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.226
erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.733 Bedarfsgemeinschaften leben.
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Juli eine Arbeitslosenquote von
2,4 Prozent auf (Vormonat: 2,3 Prozent; Juli 2024: 2,2 Prozent). Das entspricht 1.773
beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 1.026 Männer und
Frauen, 15 mehr als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und
Wolfratshausen gemeldet. 747 Betroffene, 39 mehr als im Juni, sind beim Jobcenter
Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter
2.329 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.762 sogenannten
Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.616 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos
gemeldet, was einer Quote von 2,8 Prozent (Vormonat: 2,8 Prozent; Juli 2024: 2,7
Prozent) entspricht. Davon sind 961 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur
für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 3 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der
Kundinnen und Kunden nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als
zugelassener kommunaler Träger (optierende Kommune) zuständig. Beim
Jobcenter sind 655 Menschen arbeitslos gemeldet, 16 mehr als im Juni. Insgesamt
betreut das Jobcenter 1.330 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.048
sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Schaufenster

Diese Zahlen sprechen doch für sich. Auf der einen Seite wird von den Babyboomern verlangt, sie sollen doch bitteschön (ein Danke schön dafür gibt es nicht) länger arbeiten, wogegen keiner mal thematisiert, dass viel zu viele junge arbeitsfähige Menschen als „arbeitssuchend“ gemeldet sind.
Es will sich keiner mehr zu groß anstrengen, das ist ein Teil der Misere unserer Sozialversicherungen.
Es steht zwar hier eindeutig, dass es an den Ferien liegt, wo sich Schüler arbeitslos melden, bevor sie weiterlernen, aber tun wir mal so, als wäre dein Beitrag unter einem passenden Artikel.
Vielleicht liegt es nicht am Wollen sondern am Können.
Es kamen viele hier her, die keine Ausbildung haben und die Sprache nicht ordentlich können. Das ist halt kein 1:1 Ersatz für einen Boomer, der in Rente geht.
Für Jobs ohne große Voraussetzungen gibt es ein Überangebot an Arbeitskräften.
Was hilft, ist da nur eine weitere Automatisierung.
Knöpferldrücken kann jeder.
Selten so einen unqualifizierten Kommentar gelesen.
Ich halt absolut nichts von diesem Generationen-Kampf den hier manche aufmachen, die Alten hab viel geleistet aber auch die Jungen tun es.
Die Produktivität ist in den letzten Jahrzehnten dank Digitalisierung und ständiger Erreichbarkeit enorm gestiegen. In den 40 Stunden pro Woche wird heute teils deutlich mehr produziert als noch vor 40 Jahren. Das dürfen die Boomer auch gerne mal anerkennen.
Dazu kommt die aktuell absolut schlechte wirtschaftliche Lage. Viele Firmen stellen gerade niemanden mehr ein oder bauen sogar Stellen ab.
Und wen triffts als ersten bei Stellenabbau? Die Jungen die noch nicht lange da sind, ist halt billiger als den Franz mit 30 Jahren Betriebszugehörigkeit auszuzahlen.
Und zum Thema Misere der Sozialversicherung, natürlich sollte niemand Sozialhilfe bekommen der einfach keinen Bock hat zu arbeiten.
Die alte Genrationen hat aber auch den Generationenvertrag gebrochen und zu wenig Kinder bekommen. Jetzt dürfen die Jungen in das kaputte Rentensystem einzahlen, aus dem Sie niemals mehr ihre Einzahlungen raus bekommen. Das ist auch Teil des Sozialstaates.
Dazu kommt die hohe Abgabenlast und grundsätzlich die Lebenshaltungskosten. Früher konnte ein Alleinverdiener durch sparen noch ein Eigenheim finanzieren. Heute können zwei Gutverdiener mit Glück noch irgendwo eine abgerockte Bude kaufen. Wofür soll man sich also noch anstrengen, wenn man eh zu nix kommt?
Problem ist hier nicht die faule Jugend, sondern der Staat der die absolut falschen Rahmenbedienungen setzt, in denen sich mehr Leistung zu erbringen einfach auch nicht mehr wirklich lohnt.
@hansguckindieluft
Sehr treffender Kommentar, dem immensen Fachkräftemangel vor allem im Handwerk könnte der Staat Anreize bieten, einen Handwerksberuf zu erlernen.
Handwerk hatte immer schon „goldenen Boden“, auch wenn dabei mancher schmutzig wird.
Leider kommt die Einsicht oft zu spät, auch weil die Schüler immer mehr zum höheren Schulabschluss getrimmt werden.
Aber mit nur mehr Akademikern kann eine Gesellschaft nicht funktionieren.
Es gibt viele fleißige, junge Menschen, man muss es ihnen nur schmackhaft machen, diesen Weg zu gehen.
Die zugewanderten Fachkräfte sind den Verlockungen des Bürgergeldes zum Opfer gefallen.