Schulprojekt der Caritas an der Franziska-Lechner-Schule in Edling

„Welche Gründe wären für euch Anlass, euer Leben hier aufzugeben? Was müsste passieren, damit ihr fliehen würdet? Wohin würdet ihr gehen? Und was würdet ihr mitnehmen?“, schwere Fragen, die Flüchtlings- und Integrationsberater Kevin Komorek vom Fachdienst Asyl und Migration der Caritas, den Schülerinnen und Schülern der 7b der Grund- und Mittelschule Edling stellte.
Eingebettet sind die Fragen in einen Workshop, der mehrere Schulstunden umfasst und bei dem die Schüler vieles über Fluchtursachen, Fluchtgründe und auch das Ankommen in einem fremden Land erfahren. Sehr persönlich wird der Workshop, wenn, wie bei der Veranstaltung in Edling, eine Person mit eigener Fluchterfahrung zu den Jugendlichen sprechen kann.
Mahmoud Alhussein, 26 Jahre, war als Jugendlicher aus seinem Heimatland Syrien geflohen, nachdem er als 14-jähriger mit der Willkür einer terroristischen Organisation konfrontiert war. Seitdem hat er seine Eltern nicht mehr gesehen. Behutsam führte Komorek die Siebtklässler durch die Frage durch, was man auf eine Flucht mitnimmt und was man unterwegs vielleicht auch abgeben muss, um sich eine Weiterfahrt, Trinken oder Essen zu finanzieren. Dies führte zu angeregten Diskussionen bei den Schülern. Ein Handy könnte man unterwegs vielleicht für viel Geld verkaufen, doch Komorek stellte klar: „Leider werden erkennbare Notsituationen oft ausgenutzt und man würde überhaupt nicht den Marktwert eines Geräts erhalten.“ Das Handy war auch für Alhussein sehr wichtig: „Damit habe ich Kontakt zu meiner Familie gehalten.“ Er arbeitet jetzt als Pfleger in der Stiftung Attl. „Oft werde ich mittlerweile gefragt, warum ich nicht nach Syrien zurückkehre, jetzt wo das Regime von Assad gestürzt ist. Doch dort ist alles zerstört, es gibt nicht einmal durchgehend Strom. Ich habe mir die letzten Jahre hier in Deutschland so viel aufgebaut, das möchte ich nicht aufgeben.“
An diesem Vormittag konnten die Schülerinnen und Schüler der 7b alle Fragen stellen, die ihnen zu den Themen Flucht, Asyl und Integration in den Kopf kamen oder die sie auch vorbereitet hatten. Komorek informierte umfassend zu Beratungsthemen, zu Fluchtursachen und lieferte dabei auch Zahlen und Fakten. Klassenlehrer Felix Lorenzet und Schulsozialarbeiterin Johanna Härtl waren sich einig: „Wir sind nachhaltig sehr begeistert von dem Projekt und wir hoffen, dass wir auch im nächsten Schuljahr den Workshop wieder organisieren können.“
Die Workshops werden angeboten vom Fachdienst Asyl und Migration der Caritas Rosenheim und können angefragt werden unter eak-ro@caritasmuenchen.org.
Unser Bild zeigt von links Klassenlehrer Felix Lorenzet, Kevin Komorek und Mahmoud Alhussein.
Bild:Caritas
Schaufenster

Wenn ich könnte, würde ich gleich abhauen.
Woran bist du gefesselt?
Tja, ich müsste ein Land finden welches sagt:
Du kannst gerne kommen, uns interessiert Deine Historie oder Name nicht, Du bekommst von uns Geld und Wohnung, arbeiten brauchst Du nicht. Sollest Du mit den Gesetzen unseres Landes in Konflikt geraten – keine Sorge sie gelten nicht für Dich.
An solchen Kommentaren sieht man, wie die gezielte Stimmungsmache bestimmter Parteien funktioniert. Eine sachliche und differenzierte Betrachtung von gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen findet da nicht mehr statt und ist auch nicht gewünscht.
Viele der Menschen, die in ihrer Not nach Deutschland geflohen sind, sind froh und dankbar, hier leben zu können und bemühen sich um wirkliche Integration. Aber leider, leider gibt es tatsächlich viele, die (ich will es höflich ausdrücken) weder dankbar sind noch bemüht.
Und das ist keine Stimmungsmache sondern gemachte Erfahrungen.
Weshalb ich inzwischen genau hinschaue, wo und wem ich helfe.
Genau! An solchen Kommentaren sieht man, wie die gezielte Stimmungsmache bestimmter Parteien funktioniert. Eine sachliche und differenzierte Betrachtung von gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen findet da nicht mehr statt und ist auch nicht gewünscht.
Dieses Ausmaß an Realitätsverlust unter dem Artikel zu einem für unsere polarisierte Gesellschaft so wichtigen Projekt ist kaum noch zu fassen. Wer sich in dieser Parallelwelt wohler fühlt, möge bitte ein passenderes Land finden – und Deutschland verlassen.