Bund Naturschutz im Landkreis Mühldorf hatte Gäste aus Afrika zu Besuch

Rauschende Quellbäche? Das waren die Besucher aus Tansania nicht gewöhnt. Der Bund Naturschutz im Landkreis Mühldorf hatte jetzt Dekan Yona Emanuel Kitundu und drei weitere Vertreter der Kirchengemeinde Kongwa zu einer Führung bei Jettenbach eingeladen. Im Gespräch stellte man fest: „Die Folgen des Klimawandel treffen beide Länder.“
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Auf einem Ausflug nach Jettenbach verdeutlichte BN-Vorsitzender Andreas Zahn, dass auch in Bayern der Klimawandel mehr und mehr Probleme bereite und der Freistaat Bayern in seinen Augen unzureichend dagegen vorgehe.
Während an den Quellhängen bei Jettenbach die Besucher noch über Gelbbauch-Unken staunen konnten, mussten die Naturschützer aber auch vom Sterben der Amphibien in den schon im Mai austrocknenden Tümpeln und einem aktuell sinkenden Grundwasserstand in anderen Teilen des Landkreises berichten.
Anlass der Exkursion war der Aufenthalt der kleinen Gruppe aus Tansania in Waldkraiburg – im Rahmen der Dekanats-Partnerschaft der afrikanischen Gemeinde mit der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde.
Der Partnerschafts-Beauftragte Joachim Grytzyk hatte den Kontakt zu den Naturschützern vermittelt.

Im Gespräch in der Geschäftsstelle des BN in Waldkraiburg (Foto) stellte man schnell gemeinsame Probleme fest – rund um den Klimawandel und seine Folgen für Mensch und Natur.
So berichtete die Lehrerin Mery Gervas Masawe von den großen Anstrengungen, Bäume im Umfeld ihrer Schule zu pflanzen und dabei auch die Familien der Kinder einzubeziehen. Trockenheit und immer unzuverlässigere Regenfälle würden das Leben in Tansania aber immer mehr erschweren.
„Hitzewellen und Dürren durch die Klimakrise werden auch in Bayern zur Normalität“, bedauerte Joachim Grytzyk.
Ein Vorbild für Europas Naturschützer sei Tansania in anderer Hinsicht: In großen Nationalparks schütze das Land seine wilden Tiere, vom Elefanten bis zum Löwen und manage die Konflikte mit der Bevölkerung. „In Bayern haben wir Elch, Wisent und Auerochs ausgerottet und kommen nicht einmal mit Biber und Wolf zurecht“, erklärte Andreas Zahn den Gästen vor einer Biberburg.
Den Abschluss bildete der Besuch der Büffelweide des BN. Die Gäste aus Tansania waren beeindruckt und freuten sich über den Versuch, im Landkreis Mühldorf auf kleiner Fläche einen Lebensraum entstehen zu lassen, die den von Weidetieren geprägten Naturlandschaften südlicher Länder durchaus ähnlich sehen würden.
Schaufenster

Da machen wir doch gerne den Geldbeutel auf!
In Tansania Bäume pflanzen zu wollen ist für mich wie das „Wasser in die Isar tragen“.
Dein Interpretationstalent ist echt beeindruckend