Rettungsübung mit über 150 Einsatzkräften im Tunnel Bad Aibling

Mitten im Tunnel der Bad Aiblinger Umfahrung stoßen zwei Fahrzeuge frontal zusammen; ein drittes Fahrzeug ist ebenfalls beteiligt und wird beschädigt. Mehrere Menschen werden in den Fahrzeugen eingeklemmt und müssen befreit werden. Drei Personen werden schwer verletzt. In einem Fahrzeug entwickelt sich Rauch, der sich im Tunnel auszubreiten droht. Dieses Szenario hatte sich die Kreisbrandinspektion Rosenheim für den gestrigen Abend für eine umfassende Rettungsübung im Tunnel der Staatsstraße St 2078 vorgenommen.

Die Übung fand in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Rosenheim statt, das für den Tunnel der Staatsstraße zuständig ist. Das Amt nutzte die Einsatzübung für eine Funktionsprüfung der Tunneltechnik. Beteiligt an der Übung waren am Ende über 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Bad Aibling, Willing, Berbling, Heufeld und Irschenberg sowie weiterer Hilfsorganisationen, darunter das Rote Kreuz und die Johanniter Unfall-Hilfe. Auch die Polizei war beteiligt.

„Solche Rettungsübungen sind von großer Bedeutung, um die Effizienz der Rettungskette zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Beteiligten im Ernstfall optimal zusammenarbeiten“, erklärte der für die Übung zuständige Kreisbrandrat des Landkreises Rosenheim, Richard Schrank.

Um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, jedoch ein Verkehrschaos im Feierabendverkehr zu vermeiden, hatte das Staatliche Bauamt Rosenheim eine Funktionsprüfung im Tunnel angekündigt und die Sperrung veranlasst. Der Verkehr wurde kleinräumig umgeleitet. Um 17.30 Uhr begann die Feuerwehr mit der Vorbereitung der Einsatzübung. Anschließend bezogen die Statisten in den Unfallfahrzeugen ihre Plätze. Um 19 Uhr erfolgte eine offizielle Alarmierung. Wenige Minuten später trafen die Polizei, die Feuerwehren sowie die ersten Rettungskräfte am Unfallort ein.

Die Einsatzkräfte verschafften sich einen Überblick und begannen mit der medizinischen Erstversorgung der Verletzten. Teilweise mussten mit Hilfe von hydraulischen Rettungsgeräten Türen oder Dächer der Unfallfahrzeuge geöffnet werden, um eingeklemmte Personen befreien zu können. Gleichzeitig wurde der Brandschutz sichergestellt.

Die Feuerwehren sicherten zeitgleich den Bereich außerhalb des Tunnels ab und übernahmen die Koordination des Verkehrs. Die Abstimmung der verschiedenen Einsatzkräfte erfolgte über eine zentrale Einsatzleitung, die sicherstellte, dass alle Maßnahmen ineinandergreifen. Gegen 20.30 Uhr wurde die Übung nach dem Abtransport der Unfallfahrzeuge und der Reinigung durch eine Kehrmaschine abgeschlossen. Anschließend wurde der Tunnel wieder für den Verkehr freigegeben.

Im „Gmoahof“, nahe der Feuerwehr Willing, fand im Anschluss ein Empfang für alle statt, die bei der Übung mitgeholfen hatten. Kreisbrandrat Richard Schrank zog dabei eine erste positive Bilanz und sprach dem Staatlichen Bauamt Rosenheim sowie allen Beteiligten seinen Dank aus: „Die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften war sehr gut, alle Beteiligten arbeiteten konzentriert und professionell. Der Ablauf der Übung wird in den kommenden Tagen nun genau analysiert. Die Erkenntnisse, die wir daraus gewinnen, helfen uns, für den Ernstfall bestmöglich gerüstet zu sein und mögliche Schwachpunkte zu erkennen und zu beheben.“

Auch aus Sicht des Staatlichen Bauamts Rosenheim war die Übung ein Erfolg. „Die Rettungsübung hat uns die wichtige Möglichkeit gegeben, die Sicherheitsvorrichtungen des Tunnels unter realistischen Bedingungen zu testen. Mit einem positiven Ergebnis: Im Fall des Falles ist alles einsatzbereit“, so eine Sprecherin des Bauamtes. „Ein großer Dank geht an die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer für ihr Verständnis für die auftretenden Verkehrsbehinderungen während der Rettungsübung.“

Bilder: Staatliches Bauamt Rosenheim

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