Stadtrat ändert Nutzungsbedingungen – Junge Leute als Fahrer werden gesucht
Seit 2003 gibt es den von der Heiliggeist-Spitalstiftung eingerichteten Fahrdienst für Senioren. Ursprünglich war der Fahrdienst an die Wohnanlage im Stadler Garten angegliedert, später wurde das Angebot auf das übrige Stadtgebiet ausgeweitet.
Bürgermeister Michael Kölbl informierte, dass die Aufgaben überwiegend im Rahmen des freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) erfüllt werden, die Vertretung für Notfälle erfolgt ehrenamtlich beziehungsweise über Minijobs. Die jungen Leute fahren die älteren Mitbürger unter anderem zum Arzt, zur Krankengymnastik, zum Einkaufen oder zur Apotheke. Darüber hinaus sind sie Hilfe für kleinere Tätigkeiten in Haus und Garten oder auch Begleiter für die Freizeit, beispielsweise für Spiele und Gespräche.
Der Stadtrat stimmte einer Änderung der Nutzungsbedingungen einstimmig zu. So ändern sich die Zeiten, in denen der Fahrdienst gebucht werden kann und das Entgelt beträgt künftig fünf Euro pro Stunde.
Alle Nutzer des Fahrdienstes werden über die Änderungen informiert, sobald feststeht, ob und in welchem Umfang der Fahrdienst ab August angeboten werden kann, weil bisher noch keine Bewerbungen vorliegen, was vor allem auf den fehlenden Abiturjahrgang zurückzuführen sei.
Die Buchungszeiten sind künftig an die Öffnungszeiten des Rathauses gekoppelt – Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr und am Freitag von 8 bis 12.30 Uhr. Es besteht kein Anspruch auf einen bestimmten Fahrer.
Seniorenreferentin Friederike Kayser-Büker (SPD) befürwortete den Seniorenfahrdienst und wünschte sich, dass die Wasserburger diesen Dienst wertschätzen. Hinzuzufügen sei, dass es sich bei den jungen Leuten nicht um Haushaltshilfen handele. Dem schloss sich auch Norbert Buortesch (Bürgerforum) an. „Ich hoffe auf neue Fahrer, denn Nachwuchs ist sehr wichtig.“
Auf die Frage von Christian Flemisch (ÖDP), ob auch Rollstuhlfahrer transportiert werden können, erklärte Bürgermeister Michael Kölbl, dass die zu befördernde Person derzeit selbständig in das Auto steigen können muss. Ein Bus, der auch Rollstuhlfahrer transportieren kann, sei derzeit noch in der Diskussion.
Auf die Anregung von Armin Sinzinger (FW-WBl), den Aktionsradius des Seniorenfahrdienstes beispielsweise auch auf Ausflugsfahrten nach Starnberg auszuweiten, erklärte Friederike Kayser-Büker (SPD), dass der Fahrdienst sehr stark frequentiert sei und sich auf Alltagsfahrten wie Arztbesuch oder Frisör beschränken sollte, denn „in der Zeit, in der das Fahrzeug weg ist, können andere nicht gefahren werden.
Bewerbungen für ein freiwilliges soziales Jahr können mit den üblichen Unterlagen an die Stadtverwaltung, Marienplatz 2, 83512 Wasserburg oder per E-Mail an info@wasserburg.de gesendet werden.
TANJA GEIDOBLER / Bild: Stadt Wasserburg
Der Seniorenfahrdienst ist wirklich eine tolle Sache!👍 🫶