Feuerwehr Wasserburg lud gestern zur Weihe von fünf Fahrzeugen ein

In Wasserburg erinnert man sich noch sehr gut an den 8. Juni 2023, als es den Großbrand am Weberzipfel gab. Doch auch ohne solch ein Ereignis müssen die Floriansjünger immer wieder zu Einsätzen ausrücken, damit die Bevölkerung vor größeren Katastrophen bewahrt werden kann. Allein im April 2025 wurde die Feuerwehr Wasserburg 37 mal zu einem Einsatz gerufen. Und dafür braucht sie natürlich ihre Einsatzfahrzeuge. Gestern hatte die Feuerwehr Wasserburg zu einer Fahrzeugweihe vor der Kirche St. Jakob eingeladen. Die Fahrzeuge, die in den letzten fünf Jahren angeschafft werden konnten, sollten gesegnet werden.

Da während der Zeit der Corona-Pandemie solche Segnungen nicht möglich waren und es danach auch zu personellen Veränderungen in der Feuerwehr Wasserburg gekommen war, fand diese Segnung nun am Vorabend des Florianstages statt.  Der aus Oberösterreich stammende und 304 ermordete Florian von Lorch gilt ja bekanntlich als der Schutzheilige aller Feuerwehrleute.

Und so versammelten sich am Vorabend des Namenstages des Heiligen St. Florian die Feuerwehrleute aus Wasserburg, Attel-Reitmehring, Aham, Bachmehring, Eiselfing, Babensham und Penzing zu einem gemeinsamen Zug zur Jakobskirche, wo Stadtpfarrer Bruno Bibinger gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Holger Möller eine ökumenische Florianimesse abhielten, zu der die Wasserburger Bevölkerung ausdrücklich eingeladen war. Und es kamen nicht wenige in die Jakobskirche, um an diesem Ereignis teilzunehmen.

Eigentlich hätte diese Segnung, so betonte es Pfarrer Bibinger, schon vor fünf Jahren geschehen können und auch geschehen sollen, aber die äußeren Umstände hätten eben diese Verschiebung verursacht. „Wenn die Sirene geht, geht es oft um Leben und Tod“, meinte Bibinger und betonte, dass ohne den Einsatz der engagierten Feuerwehrleute es wohl deutlich schlechter um die Unversehrtheit der Bevölkerung stünde. Er erinnerte auch an den großen Brand im Weberzipfel im Juni 2023, bei dem es die Wasserburger Feuerwehr war, die Schlimmeres verhindert habe.

Pfarrer Holger Möller ergänzte dann in seiner Predigt, dass die Gesellschaft die Feuerwehren dringend brauche. Und er zitierte Jesu Worte aus dem Matthäus-Evangelium: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Natürlich lebten wir in einer Welt, die immer schneller werde und eine höhere Geschwindigkeit im alltäglichen Leben begünstige eben Unfälle. „Ihr hört die Hilferufe“, wandte sich Pfarrer Möller an die versammelten Feuerwehrleute, „Ihr seid tatkräftig!“ Und er fügte hinzu: „Ihr tut das Notwendige und Ihr urteilt nicht.“ Denn wo Hilfe Not tue, stelle sich keine Schuldfrage, denn, so Pfarrer Möller, „jeder von uns kann gering werden“.

Die Feuerwehr komme immer dann so schnell wie möglich, wenn es brenne, es Unfälle gebe, eine Flut komme, also eine Not herrsche. Und damit seien sie eben ein Segen für alle Menschen.

Nach dem Gottesdienst begaben sich alle vor die Kirche, wo fünf Fahrzege der Feuerwehr Wasserburg bereitstanden, damit sie gesegnet werden können.

In seinem Grußwort betonte der Zweite Bürgermeister der Stadt Wasserburg, Werner Gartner, die außerordentliche Bedeutung der Feuerwehr. Die Stadt Wasserburg habe sich auch deshalb finanziell sehr stark für die Erweiterung des Fuhrparks verwendet. So hätten die fünf Fahrzeuge insgesamt 1,1 Millionen Euro gekostet, wovon allein die Stadt Wasserburg 750.000 Euro beigetragen habe.

Und der Kommandant der Feuerwehr Wasserburg, Timo Paul, ergänzte in seinem Grußwort, dass allein die Drehleiter 690.000 Euro gekostet habe. Diese sei aber äußerst hilfreich, könne man beispielsweise mit dem Rettungskorb fünf Personen gleichzeitig bergen. Und Kreisbrandinspektor Stefan Hangl schloss sich seinen Vorrednern an und betonte seinerseits die außerordentliche Wichtigkeit der Feuerwehr und deren gute Ausrüstung. Diese sei mit den neuen Fahrzeugen nunmehr gut gegeben.

Die Segnung nahm dann der ehemalige Kreisbrandinspektor und jetzige Diakon Georg Wimmer vor.

Zum Abschluss gab es einen langanhaltenden Applaus für den Einsatz und das Wirken der Feuerwehren. 

Die feierliche Segnung der nicht mehr ganz neuen Feuerwehrfahrzeuge klang mit einem geselligen Beisammensein mit Brotzeit auf dem Platz vor der Kirche aus.

 

PETER RINK