Mit den Bürgern ins Gespräch gekommen: ÜWG präsentierte fünf Themen der Zukunft
Ins Gespräch gekommen: Für ein neues, starkes Miteinander. Die ÜWG in Pfaffing – die Überparteiliche Wählergemeinschaft – hat sich viel vorgenommen für die Zukunft und der Anfang ist gemacht. Als partei-unabhängiges Gremium haben einige Mitglieder zu fünf wichtigen Themen der Zukunft ein Positionspapier erarbeitet (wir berichteten), das nun im Pfaffinger Hof den Bürgern – darunter auch Bürgermeister Josef Niedermeier, Altbürgermeister Josef Niedermeier sen. und auch einige junge Leute – präsentiert wurde.
Fotos: Renate Drax
Der Titel: „Dafür stehen wir!“
Der Dialog mit den anwesenden Interessierten motivierte. Sich gemeinsam für die Zukunfts-Belange Pfaffings begeistern lassen: Die ÜWG in Pfaffing geht hier mit einem guten Beispiel voran. Ein Infoabend, der nachhallt …
Sie sagten ihre Meinung und hatten Fragen zur Gemeindepolitik – die Jugend Pfaffings mit hier Viktoria Battran (2. von links), der heimischen Apothekerin, Inhaberin der Glocken-Apotheke.
Nicht Teil von theoretischen Bemühungen sein – sondern Teil von Lösungen. Das ist das nahe Ziel der ÜWG.
Oder anders gesagt: Also tun, einfach mal machen.
Bürgerschaftliches Engagement sei ein Grundpfeiler der Demokratie, sei Ausdruck von Freiheit und Eigeninitiative, schaffe Lebensqualität und stärke den Gemeinsinn, ist sich die ÜWG in Pfaffing mit ihrem Vorsitzenden Tobias Forstner (Foto) an der Spitze sicher. Sein ganz persönlicher Wunsch: Eine Art Leuchtturm-Projekt für Pfaffing, das beispielgebend für andere Gemeinden werden könnte.
Um diese nachfolgenden fünf Themen ging es, die in einer Arbeitsgruppe über Monate diskutiert und ausgearbeitet worden waren – als ein Positionspapier, das nun schriftlich vorliegt. Es diene als Leitbild für eine mittelfristige Orientierung, an der sich die Entscheidungen zu konkreten Einzelthemen ausrichten sollen.
Die Ortsentwicklung Pfaffings – die Wohnsituation, der Flächenverbrauch …
Darüber informierte Christian Rosenauer (siehe Foto unten). Es ging darum, die richtigen Schritte in die richtige Richtung zu gehen. Für ein umweltverträgliches Wachstum der Gemeinde. Das Wohnen müsse zum Leben passen. Soll heißen, Wohnbaumodelle verwirklichen, die zu den Pfaffinger passen. Gerade auch die angedachten Mehrfamilienhäuser im neuen Baugebiet bei Werfling (wir berichteten) als Mehrgenerationen-Chance zu sehen. Für Jung und für Alt gemeinsam.
Wohnungen – um die 70 Quadratmeter – zum einen für die Bedürfnisse von Senioren und zum anderen für die Bedürfnisse junger Menschen zugeschnitten. Das solle auch für die Mietpreise gelten, so das ÜWG-Anliegen.
Aber auch der Bestand müsse neu gedacht werden. Eine Art Wohnungs-Börse unter den Einheimischen Pfaffings brachte hier Zuhörer Sepp Hartl mit in die Diskussion.
Geradezu nahtlos fügte sich das weitere ÜWG-Thema an:
Das „Leben im Alter“ in Pfaffing
Hat doch die Wählergruppe mit Gemeinderat Josef Rester und auch mit Andreas Demmel (Foto unten), Vorsitzender der Bürgerhilfe in Pfaffing, seit Jahrzehnten engagierte Mitglieder im Namen der älteren Bevölkerung in ihren Reihen. Ein Herzens-Thema, das alle angeht und über das Andreas Demmel an dem Infoabend berichtete: Über Wohnideen auf Pfaffing zugeschnitten auch für das Ortszentrum (Rauchbart-Gebäude, Bereich Kindergarten und Pfarrhaus), altersgerechte Infrastruktur und Begegnungsstätten.
Die ÜWG will sich einsetzen. Im Baugebiet West V bei Werfling für eine moderne und nachhaltige Mehrgenerationen-Wohnanlage – wie ein neues Kapitel, das man aufschlägt. Eine Chance für mehr als nur Nachbar sein …
Eine Hintergrund-Info
Förderungen gibt es: Das Bundesprogramm „Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander“
des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Förderung von Mehrgenerationenhäusern in Deutschland löste das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus (2017-2020) ab.
In dem auf acht Jahre angelegten Programm werden Maßnahmen bis zum 31. Dezember 2028 gefördert.
Die Zuwendung wird als Projektförderung in Form einer Festbetrags-Finanzierung auf Ausgabenbasis gewährt.
Die Förderung besteht in der Gewährung
eines nicht rückzahlbaren Zuschusses von bis zu 40.000 Euro jährlich je Mehrgenerationenhaus durch den Bund.
Voraussetzung hierfür ist eine Kofinanzierung in Höhe von je 10.000 Euro von den Kommunen, Landkreisen und/oder Ländern.
Es folgte an dem Abend dieses Thema:
Wasser, die Nachhaltigkeit und eine klimaneutrale Wärme- sowie Energieversorgung
Das Ziel der Treibhausgas-Neutralität erfordert eine umfangreiche Transformation – Klimaschutz sollte deshalb in allen kommunalen Handlungsfeldern verankert werden. Richard Krötzinger (Foto oben), der das Thema an dem Abend vorstellte, nannte es eine „Geisteshaltung“ – und zwar bei allem …
Nur dann würden sich die Lebenswelten auf dem Land – zukunftstauglich (um)gestalten lassen.
Um das nationale Klimaziel der Treibhausgas-Neutralität bis 2045 zu erreichen, müssten ambitionierte Klimaschutz-Aktivitäten auf allen Ebenen ab sofort sinnvoll ineinandergreifen.
Die konsequente Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen senke dauerhaft Energiekosten, entlaste den Finanzhaushalt, leiste einen wertvollen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und erhöhe die Lebensqualität der Bürger. Der Nachhaltigkeitsbericht der Gemeinde (wir berichteten – siehe Link ganz unten im Text) müsse auch „gelebt“ werden, forderte Richard Krötzinger. Nur alles auf Papier – das reiche nicht.
Ein nachahmenswertes Beispiel auch für Pfaffing sei: Die Ameranger Autogemeinschaft – neudeutsch Carsharing – die (Achtung) im Jahr 2006 gegründet wurde und sich enormer Beliebtheit erfreut. Also dort seit fast 20 Jahren schon …
Aber auch die Solar- und Windenergie waren Themen des Abends.
Und wie unsicher sich die Bevölkerung zum Thema kommunale Wärmeplanung fühle, machte Sepp Schweiger als Zuhörer deutlich: Wie solle man es anpacken, wie gehe man in Vorleistung oder eben nicht? Welches Konzept solle man denn verfolgen? Auch hier will sich die ÜWG einsetzen, zu informieren, um die Pflicht einer Wärmeplanung als Chance zu sehen.
Die Förderung der Kinder und Jugend Pfaffings – die Förderung der Dorfgemeinschaft
Diesem Bereich widmeten sich an dem Abend Alexander Perl (im Bild links) und Sepp Reich (rechts).
Zusammenfassend wollen sie sich für mehr Freiräume einsetzen für die Jugend, mehr ‚hemdsärmelige Entscheidungen‘, als ständiges Reglementieren. Zum Glück gebe es Vereine am Ort mit extrem starker Jugend-Arbeit in den verschiedensten Richtungen – aber die offene Jugendarbeit brauche eine Gemeinde ebenso.
Ein sich unkompliziertes Begegnen.
Am Platz des katholischen Kindergartens, der – wie berichtet – in einen Neubau bei der Schule umziehen soll, könne sich die ÜWG zum Beispiel unter anderem auch eine Freilichtbühne vorstellen zum Beispiel.
Und warum keinen Pumptrack erschaffen – eine speziell errichtete Mountainbike-Strecke – für Fahrvergnügen und Trainingseffekt für Groß und Klein? Es sei schon so lange der Wunsch einiger junger Leute am Ort. Die ÜWG in Pfaffing will die Jugendlichen in Eigeninitiativen unterstützen, ihnen kreativen Freiraum geben …
Ganz grundsätzlich dürfe nach der Spielplatz-Zeit nicht Schluss sein – was gebe es denn in Pfaffing für die Ü10-Jugend von der Gemeinde? Abgesehen vom sommerlichen Ferienprogramm der Gemeinde?
Und nicht zuletzt
das Thema Finanzen.
Der ÜWG-Vorsitzende Tobias Forstner stellte es aus dem Positionspapier vor. Große Herausforderungen stehen an und Vieles stehe und falle in einer Gemeinde mit der Finanzierung. Eine Anhebung von Hebesätzen, Gebühren oder Beiträge dürfe es aber nur im Notfalle geben.
Es brauche aktuell keine Erweiterung des Rathauses, ganz grundsätzlich müsse eine nachhaltige Sanierung im Bestand stets vorgezogen werden. Durch schlanke Prozesse könne man sparen.
Und Erbpacht-Modelle, Solar-Erträge, Mieteinnahmen – das seien Einnahmequellen.
Abschließend sagte Bürgermeister Josef Niedermeier ganz allgemein mehr Kommunikation zu anstehenden Projekten zu, nachdem einige Bürger das als ‚zu sehr fehlend‘ angesprochen hatten.
Das Fazit des kurzweiligen Abends:
Nur engagierte Bürger, denen das Gemeinwohl ihrer Mitbürger ein Anliegen ist, könnten all diese Herausforderungen bewältigen und die Zukunft der Gemeinde nachhaltig gestalten.
Die ÜWG will hier einen wichtigen Beitrag leisten – auf einem gemeinsamen Weg mit den Bürgern möchte man die ganze Gemeinde zu einer starken Verantwortungs-Gemeinschaft machen.
Und zwar mit Taten statt Theorie.
RD
Hier der Nachhaltigkeitsbericht der Gemeinde Pfaffing zum
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