Ausstellung in Pfaffing bis zum Sonntag: Herausforderndes Thema stark umgesetzt
Der Blick in schwarz-weiß: Diesen wagen aktuell 14 Künstler aus der Gemeinde Pfaffing und eine Gast-Ausstellerin bei der großen Kunstausstellung des Gestalter- und Malerkreises Pfaffing, die alle zwei Jahre stattfindet im Gemeindesaal. Am Wochenende war die feierliche Vernissage 2024 – mit so vielen Besuchern wie noch nie.
Fotos: Renate Drax
Das Schwarze und Weiße: In der Kunst ist es eine Magie mit vielen Zwischentönen für den Betrachter – so auch in Pfaffing. Im Gegensatz zu einem bloßen „Schwarz-Weiß-Denken“ in einem Leben, das keine Zwischentöne zulässt.
Da gibt es im Denken keinen mentalen Platz für ein „Dazwischen“. Etwas ist entweder nur gut oder nur böse. Jemand ist entweder ein Freund oder eben ein Feind. Wer „schwarz-weiß denkt“, der hat kein Interesse an Alternativen und er hat keine Fähigkeit, Kompromisse zu schließen. Schattierungen gibt es in einem solchen Denken nicht.
Es ist leicht, eine Idee nur als „gut“ oder „schlecht“ oder eine Handlung nur als „moralisch“ oder „unmoralisch“ anzusehen. Aber alle wissen, wie gefährlich so ein Denken in Extremen ist und doch scheinen sie in der Gesellschaft immer mehr eine Rolle zu spielen – diese Extreme in einer Welt, die brennt.
Aber was ist mit den Zwischentönen, die das Leben nicht nur schwarz oder weiß machen? Die Kunst in Pfaffing hat sich diesem herausfordernden Thema als Antwort angenommen – ausgiebig diskutiert im Vorfeld. Und es ist gelungen, dieses Kunstprojekt – das Nachdenken erzielend.
Denn die Kunst gibt hier Raum für die Zwischentöne – auf so vielfältige Weise bei der Ausstellung im Gemeindesaal interpretiert. Gemälde, Fotografie, Skulptur, ja sogar Schmuck in Schwarz und Weiß.
Auf genau diese Zwischentöne machten sowohl Lisa Echcharif als Sprecherin der Pfaffinger Künstlergemeinschaft (im Bild oben vorne links) in ihrer Ansprache aufmerksam, als auch Bürgermeister Josef Niedermeier (Bild unten) in seinen Begrüßungsworten. Sie regten zum Nachdenken an und Lisa Echcharif wünschte sich abschließend, die Besucher mögen genau auf diese Zwischentöne der Kunst achten, in einen Dialog treten mit den ausgestellten Werken in Pfaffing – um die Kommunikation mit dem Anderen zuzulassen und zu leben.
Ein sehenswertes Kaleidoskop wartet in Pfaffing mit vielem Entdeckenswerten. An Ideen und Techniken der Kunst: Von Frieden ist da die Rede und von der Wahrheit, von der Nacht und dem Tag, von Träumen und der Realität sowie auch vom Berge-Versetzen und ganz besonders von der Hoffnung …
Sich einfach mal Zeit nehmen dafür: Noch bis zum kommenden Sonntag ist die Ausstellung geöffnet.
Bis einschließlich Freitag täglich von 16 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag jeweils von 11 bis 18 Uhr.
Birgit Maurer, Monika Rohde, Len Pottrick,
Ursula Kammerl, Claudia Rester, Doris Wolf-Reich,
Kurt Scholz, Heidi Schmidinger (Gast-Ausstellerin),
Maria Mock, Irmi Schweiger, Ramona Stoll,
Christl Stenglin, Elias Barnreiter sowie
Lisa und Hassan Echcharif.
Weitere Programm-Punkte:
Eine Lesung von Kurzgeschichten und Lyrik mit Lisa Echcharif gibt es am kommenden Freitag, 15. November, um 19 Uhr.
Und zudem bietet die Autorin auch eine kreative Schreibwerkstatt für Jung und Alt an:
Am Samstag, 16. November, in der Ausstellung
für Kinder von 14 – 16 Uhr
für Erwachsene von 18 bis 20 Uhr
(Anmeldung noch unter der 08076/8626 möglich).
Die Finissage findet am Sonntag, 17. November, um 15 Uhr statt.
Ein paar weitere Eindrücke zur aktuellen Ausstellung in Pfaffing
(absichtlich ohne Künstler-Namen, um niemanden aus der Gruppe hervorzuheben)
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