Rott muss sparen, sparen und noch mal sparen - Gemeinderat verabschiedet Haushalt

Rott muss sparen, sparen und noch mal sparen. Wir haben schon darüber berichtet und nun in der jüngsten Rathaus-Sitzung stand das Thema Haushalt ganz offiziell auf der Tagesordnung. Der Rotter Bürgermeister Daniel Wendrock blickte ernst in die Runde: Nach dem Millionen-Projekt Neubau Schule gebe es bekanntermaßen nun leider auch noch Einnahme-Wegbrüche und zudem zum Beispiel eine höhere zu zahlende Kreisumlage (zum Beispiel verursacht durch die RoMed-Klinik-Defizite).

Deshalb würden 2024 gravierende, finanzielle Turbulenzen bevorstehen. 1,8 Millionen Euro nämlich fehlen Rott jetzt im Verwaltungshaushalt – es werde ein Kunststück, das zu kompensieren.

Feststehe, so viel vorweg: In den nächsten Jahren 2024, 2025 und auch 2026 müsse Rott ohne neue Kreditaufnahmen auskommen, so der Bürgermeister.

Der Haushalt in Rott umfasst 16, 112 Millionen Euro – davon im verwaltungshaushalt 9, 951 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt 6,161 Millionen Euro. Im Jahr 2024 ist die Tilgung eines umgeschuldeten Kredits mit 1.800.000 € zur Zahlung und im Jahr 2025 ist die Tilgung eines endfälligen Kredits in Höhe von 1.100.000 € vor-gesehen.

Lag die Pro-Kopf-Verschuldung in Rott im Jahr 2023 bei 4.069,49 Euro – so wird sie heuer zumindest auf 3.378,16 Euro sinken. Zum Vergleich: Der Landesdurchschnitt zum 31. Dezember 2022 betrug in der entsprechenden Gemeindegrößen-Klasse 692 Euro je Einwohner.

Der Rotter Haushalt mit Investitionsprogramm war schon vorab bereits in der Sitzung des Finanzausschusses eingehend behandelt worden. Sämtliche Änderungen seien nun eingearbeitet, so Max Brockhoff in der Gemeinderatssitzung, der für die Verwaltung allen Räten den Haushalt Haushalt plus den Entwurf der Haushaltssatzung für das Jahr 2024 bis ins Detail präsentierte, wofür ihm Bürgermeister Daniel Wendrock herzlichst dankte.
Im Vergleich zum Vorjahr steigt das Volumen des Verwaltungshaushaltes um rund 650.000 Euro und beträgt etwa 9,9 Millionen Euro.
Im Verwaltungshaushalt erhöhen sich die Ausgaben bei den Personalkosten (+ 399.270 €). Dies sei vor allem dem Tarifabschluss sowie notwendigem, weiteren Personal für die Erweiterung der Kita Regenbogen (wir berichteten) und für den Bauhof geschuldet.

Zusätzlich erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr die Kreisumlage um mal eben 511.050 Euro auf 2.833.280 Euro.

Auch die Betriebskosten-Förderung für den Pfarrkindergarten sowie für Gastkinder verteuert sich um 60.000 Euro auf nunmehr 660.000 Euro. Die Verwaltungsumlagen an den Schulverband steigen um 104.260 Euro.
Verbunden mit den in 2024 zu erwartenden Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer (minus 835.000 €) und den Schlüsselzuweisungen (minus 226.680 €) ist eine Zuführung vom Vermögens- an den Verwaltungshaushalt in Höhe von 1.163.000 Euro notwendig.

Für das Finanzplanungsjahr 2025 ist nach derzeitigem Sachstand der Ausgleich des Verwaltungshaushaltes ebenfalls nur durch eine Zuführung vom Vermögenshaushalt möglich. Erst in den Folgejahren sei wieder mit einem Überschuss im Verwaltungshaushalt zu rechnen.

Im Vermögenshaushalt sind 450.000 Euro für die provisorische Erweiterung des Kindergartens eingestellt. Es werden Gesamtkosten in Höhe von 500.000 Euro erwartet.

In 2024 soll mit der Sanierung des Kiosks am Ausee begonnen werden, der Haushaltsansatz beträgt 100.000 Euro, die Gesamtkoten sind mit 150.000 Euro kalkuliert.
Die Fertigstellung des Anschlusses des Gewerbegebietes „Eckfeld“ an die Abwasserbeseitigung wird etwa 150.000 € kosten.
Für die Erschließung des Baugebietes „Meiling Süd“ sind 45.000 € eingestellt, wobei die Gesamtkosten bis einschließlich 2026 etwa 900.000 € betragen werden. Allerdings refinanzieren sich die Kosten durch die zu erwartenden Grundstückerlöse in 2025 und 2026.
Für die notwendige Erweiterung der Kläranlage sind in 2024 Planungskosten von 150.000 € angesetzt.

Ab dem Finanzplanungsjahr 2025 sind erhebliche Ausgaben Baukosten in den Haushalt eingestellt, die geschätzten Gesamtkosten betragen etwa sieben Millionen Euro. Hierfür sollen Vorauszahlungen erhoben werden, bei einem Verbesserungsbeitragssatz von 50 Prozent ist mit Einnahmen von rund 3,5 Millionen Euro zu rechnen.
Für die notwendige Sanierung der Rottbrücke sind Planungskosten von 50.000 € eingestellt. Die Maßnahme soll Ende 2026 abgeschlossen sein. Die Kosten werden auf 250.000 € geschätzt.

Bei der Wasserversorgung sollen sowohl die Versorgung am Bahnberg erweitert werden (250.000 €) als auch die Rottmoser Straße saniert werden (50.000 €).
Ebenfalls in 2024 soll mit der Sanierung des Dachs am Bauhofgebäude begonnen werden, außerdem ist dem Austausch der Fenster geplant. Es werden Gesamtkosten von 350.000 € angenommen.

Auch in Jahr 2024 ist eine Kreditaufnahme nicht vorgesehen.

Die Zuversicht in Rott: Auf Grund der erfolgten (Eckfeld) und zu erwartenden (Meiling Süd) Erlöse aus Grundstücks-Verkäufen können sowohl die Investitionen im Vermögenshaushalt bis Ende 2026 finanziert und auch bestehende Verbindlichkeiten reduziert werden.

Nach derzeitigem Stand sei allerdings in 2027 dann eine Kreditaufnahme notwendig.
Wie bereits im Vorjahr wurde seitens der Rotter Kämmerei noch einmal deutlich darauf hingewiesen, dass die finanzielle Situation der Gemeinde Rott in den kommenden Jahren, vor allem im Verwaltungshaushalt, eine sehr sparsame Haushaltsführung erfordere.

Der Haushaltssatzung 2024 wurde vom Rotter Gemeinderat unisono zugestimmt. Der Haushaltsplan 2024 wurde genehmigt.

Auch das Investitionsprogramm wurde dann vorgestellt. Von den Kinderspielplätzen und Kitas über die Sportförderung und Schule bis hin zu den Straßen, Brücken, der Wasserversorgung und auch der Tilgung … Diesem Finanzplan mit dem Programm für die Jahre 2023 bis 2027 wurde ebenfalls vom Rotter Gemeinderat gemeinschaftlich zugestimmt.