Mehr Notruf-Einsätze für die Polizei - Aufklärungsquote zum Vorjahr gesteigert

Am heutigen Mittwoch hat Polizeipräsident Manfred Hauser und Polizeivizepräsident Frank Hellwig mit dem Sicherheitsbericht 2023 die Polizeiliche Kriminalstatistik für das südliche Oberbayern bekanntgegeben. Bilanzierend stellte das Jahr 2023 eine einsatzreiche Periode voller Herausforderungen für das Polizeipräsidium dar.

Nachdem die Einsatzbelastung 2022 erstmals seit den Corona-Jahren angestiegen war, setzte sich dieser Trend nun fort. Im Jahr 2023 verzeichnete das Polizeipräsidium Rosenheim mit seinen nachgeordneten Polizeidienststellen erneut Steigerungen – sowohl im Bereich der eingehenden Notrufe als auch in den daraus generierten Einsätzen.

Dieser Anstieg war auch in der Gesamtanzahl der 2023 erfassten Straftaten zu erkennen. Das Polizeipräsidium registrierte im Jahr 2023 48.715 Straftaten (ohne ausländerrechtliche Delikte) und damit im Vergleich mit dem Vorjahr ein Plus von 3,8 %.

Erfreulicherweise lag die Aufklärungsquote (ohne ausländerrechtliche Delikte) aller im Präsidiumsbereich erfassten Straftaten mit 69,1 % über dem Wert des Vorjahres (68,5 %) und sogar deutlich über dem bayernweiten Wert (65,2 %).

Ausführliche Informationen zu allen Phänomenbereichen und Deliktsfeldern sowie zu den Organisationseinheiten sind im vollumfänglichen Sicherheitsberichts 2023 des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd berücksichtigt. Diesen findet man unter folgendem Link:

Die Bayerische Polizei – Sicherheitsbericht und Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Datengrundlage des Sicherheitsberichts ist in erster Linie die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS). In der PKS werden deutschlandweit alle polizeilichen Straftaten nach dem Strafgesetzbuch und dem Nebenstrafrecht, ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte, erfasst. Die wesentlichen Aussagen für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd werden in dieser Pressemitteilung zusammenfassend dargestellt.

Der polizeilich zu betreuende Schutzbereichs des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd beinhaltet eine Fläche von 9.180 Quadratkilometer, 438 Kilometer Grenzverlauf zu Österreich und mit der Zugspitze den höchsten Punkt Deutschlands. Dieser geografische Zuständigkeitsbereich wird durch die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die neun Landkreise Altötting, Bad Tölz-Wolfratshausen, Berchtesgadener Land, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, Mühldorf am Inn, Rosenheim, Traunstein und Weilheim-Schongau gegliedert. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mit seinen Dienststellen ist hier für die Sicherheit von 1.311.375 Einwohnern (Stand: 31.12.2022) zuständig.

Polizeipräsident Manfred Hauser: „Erfreulicherweise konnte die Aufklärungsquote noch einmal gegenüber dem Jahr 2022 gesteigert werden, obwohl die Zahl aller Straftaten im Jahr 2023 etwas angestiegen ist. Wir als Polizei im südlichen Oberbayern werden weiterhin gezielt Präventions- und Repressionsmaßnahmen forcieren, um das Sicherheitsgefühl unserer Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Wir können sehr stolz darauf sein, in einer der sichersten Regionen Deutschlands zu leben.“

Polizeipräsident Manfred Hauser: „Der Anstieg im Bereich der Diebstahlsdelikte fällt mit 4,5 % gegenüber dem bayernweiten Vergleich (+10,5 %) etwas geringer aus. Dieser Anstieg ist zu einem sehr großen Anteil auf die gestiegenen Fallzahlen im Bereich des Ladendiebstahls zurückzuführen. Als großen Erfolg unserer intensiven Präventionsmaßnahmen sehe ich den positiven Trend im Bereich der Wohnungseinbruchsdiebstähle, wo wir einen Rückgang von 11,5 % verzeichnen können. Hierunter fällt beispielsweise auch die Arbeit unserer kriminalpolizeilichen Fachberater, welche bei unseren Kriminalpolizeidienststellen tätig sind. In einer Vielzahl von Veranstaltungen und Vorträgen sensibilisieren sie unsere Bürgerinnen und Bürger und weisen so auf die Gefahren für deren „zu Hause“ hin, um einen möglichst hohen Schutz gegen Wohnungseinbruchsdiebstahl zu gewährleisten.“

Politisch motivierte Kriminalität

Polizeipräsident Manfred Hauser: „Im Bereich der politisch motivierten Kriminalität führten vor allem Beleidigungs- und Sachbeschädigungsdelikte im Zusammenhang mit den Wahlen 2023 zu einem Anstieg der Fallzahlen. Hinsichtlich der Straftaten mit antisemitischem Hintergrund ist unser Zuständigkeitsbereich weniger belastet, als dies im bayernweiten Vergleich der Fall ist. Im Zusammenhang mit Hasskriminalität und Antisemitismus werden wir Straftaten weiterhin konsequent verfolgen und zur Anzeige bringen. Ferner darf beim Thema Antisemitismus kein Raum für Toleranz entstehen, weshalb die Bekämpfung des Antisemitismus einer der Tätigkeitsschwerpunkte des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd für das Jahr 2024 darstellt.“

Polizeivizepräsident Frank Hellwig: „Trotz eines Anstiegs an Versuchen im Bereich des Callcenter-Betrugs kam es zu einer deutlichen Verringerung der vollendeten Taten. Erwähnenswert ist ebenso, dass die Schadenssumme im Jahr 2023 um knapp 50,0 % geringer als im Vorjahr beziffert werden kann. Diese Entwicklung kann unter anderem auch auf unser Fahndungskonzept, bei dem verschiedenste Dienststellen eingebunden sind, zurückgeführt werden. Bei über 2.000 Präventionsveranstaltungen wurden im Jahr 2023 über 50.000 Menschen persönlich erreicht und über die diesbezüglichen Gefahren sensibilisiert. Wir werden nicht müde, auch in Zukunft durch gezielte Präventionsarbeit unseren Anteil zur Verhinderung solcher Straftaten beizutragen. Sprechen auch Sie mit Ihren Angehörigen über die vielen Facetten dieser Betrugsdelikte. Ihre einfühlsame Sensibilisierung kann entscheidend dazu beitragen, dass Ihre Angehörigen nicht zum Opfer werden. Sie erhalten verdächtige Anrufe, Kurznachrichten, Whats-App-Nachrichten oder Emails – zögern Sie nicht und melden dies sofort dem Polizeinotruf unter der 110 bzw. Ihrer örtlich zuständigen Polizei!“

Polizeivizepräsident Frank Hellwig: „Die erfolgreiche Arbeit unserer Grenzpolizeiinspektionen zeigt sich deutlich in der Steigerung der Fahndungserfolge im Bereich der grenzüberschreitenden Kriminalität. Hinsichtlich der Schleuserkriminalität bleibt mir der tragische Verkehrsunfall auf der BAB A94 mit sieben toten Personen in trauriger Erinnerung. Unser Ziel muss es weiterhin sein, insbesondere Straftaten in diesem Bereich möglichst lückenlos aufzudecken und die rücksichtslos handelnden Täter konsequent der Strafverfolgung zuzuführen.“

Einsatzzentrale

Durch die Einsatzzentrale wurden im vergangenen Jahr 128.540 Notrufe entgegengenommen (2022: 107.397), dies bedeutet im Schnitt 352 Notrufe täglich (2022: 294). Insgesamt wurden im Jahr 2023 183.809 Einsätze generiert (2022: 174.861).

Einsatzbelastung durch Versammlungen und Veranstaltungen

Im Jahr 2023 registrierte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd 902 öffentliche Versammlungen. Dies stellt eine Reduzierung von 1.174 gemeldeten Versammlungen gegenüber dem Jahr 2022 (2.076) dar.

Gefahrenquelle Alpenraum – Einsatzbelastung Alpiner Einsatzzug

Der Alpine Einsatzzug des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd ist in drei Alpine Einsatzgruppen (Rosenheim, Traunstein und Weilheim) gegliedert. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 193 Einsätze durch diese Einsatzkräfte bewältigt (2022: 350). Dabei verloren 37 Personen ihr Leben im alpinen Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd (2022: 47), 80 Personen wurden verletzt (2022: 122).