SPD-Nachwuchs im Landkreis mit neuer Melde-Plattform online für das Kreisgebiet

Sie solidarisieren sich mit den Rosenheimer Hausbesetzern (wir berichteten) und sie wollen leerstehende Immobilien im Landkreis enteignen und vergesellschaften: Die Jusos Rosenheim-Land um Vorstandsmitglied Luca Fischer vom Wasserburger Ortsverein der SPD fordern die Politik jetzt damit eindringlich dazu auf, „endlich Konzepte für bezahlbaren Wohnraum in der Region zu schaffen“.

Sie haben dazu eine Meldeplattform für Leerstand auf ihrer Website eingerichtet, die schon jetzt ein voller Erfolg sei: Nach wenigen Tagen gingen bereits einige Meldungen ein. Insgesamt wurden schon 14 leerstehende Immobilien gemeldet – täglich würden es mehr, so die Jusos …

Ziel dieser neuen Melde-Aktion sei es, aufzuzeigen, wie viel Leerstand es im Landkreis Rosenheim wirklich gebe und welches Potenzial es zum Entgegenwirken der Gentrifizierung des Landkreises in eben diesen leerstehenden Immobilien gebe.

Unter „Gentrifizierung“ versteht man die Verdrängung einkommens-schwächerer Haushalte durch wohlhabendere Haushalte in innerstädtischen Quartieren als Auswirkung sozialer Ungleichheit auf den Wohnungsmärkten.

Den aktuellen Stand der Meldungen kann man verfolgen unter

Jusos Ro-Land – Leerstandsmelder – uMap (openstreetmap.fr)

Leerstehende Immobilien (mit Adresse und Foto) kann man per Email melden an

leerstand@jusos-ro-land.de  .

Weiterhin unterstützen die Landkreis-Jusos die Forderungen der Gruppe „Rosenheim besetzen“. Wohnen sei ein Menschenrecht. Niemand sollte sich an diesem Grundbedürfnis bereichern dürfen:
Momentan lasse sich beobachten, so die Jusos, dass Menschen mit mittlerem und kleinem Einkommen aus der Region vertrieben würden, da sie sich die Mieten einfach nicht mehr leisten könnten.

Die Jungsozialisten: Der Erwerb einer eigenen Immobilie sei für die allermeisten schon lange ein unerfüllbarer Traum.

Auch die Enteignung von langfristig leerstehendem Wohnraum dürfe kein Tabu sein, sagen die Jusoso im Landkreis. Mit dem Berliner Bestreben, große Wohnungsgesellschaften wie Vonovia und Co. zu verstaatlichen oder zu vergesellschaften, solidarisiere man sich ausdrücklich.

Und die Jusos im Landkreis kritisieren in ihrer Pressemitteilung deutlich den Rosenheimer Bürgermeister Andreas März für dessen Aussage über die Bestrebungen der Hausbesetzer. Luca Fischer: „Bezahlbarer Wohnraum sollte auch für einen CSU-ler keine ‚kindlich-naive Umverteilungs-Phantasie‘ sein. Herr März hat eben keine konkreten Antworten auf die Probleme von uns jungen Menschen und interessiert sich scheinbar auch nicht dafür.“