Einstimmiges Votum gestern für die Kurzzeit- und Langzeit-Buchungen im neuen Hort

Seit gut vier Monaten ist er in Betrieb – der neue Integrationshort der Gemeinde Rott mit der Stiftung Attl als Träger. Untergebracht im völlig neu erstellten Rotter Schulhaus. Verantwortlich für diesen Hort ist auch hier – wie in Pfaffing – die Heilpädagogin Sarah Kern (Foto). Sie war nun am gestrigen Abend in der Rotter Gemeinderatssitzung zu Gast. Denn es ging um die Mindest-Buchungszeiten für die Kinder des Horts ab dem kommenden Schuljahr heuer im Herbst.

Für Sarah Kern war klar, wie sie dem Gremium mehrfach deutlich machte, alle Eltern sollten für ihre Kinder ab diesem Zeitpunkt im Herbst nur mehr die längere Buchungszeit von drei bis vier Stunden täglich buchen müssen – ohne Alternative wie bisher zwei bis drei Stunden – denn nur so könne man pädagogisch auch wertvoll arbeiten, sagte sie. Und nur so könne vermieden werden, dass die für eine finanzielle, staatliche Beihilfe benötigten 50 Prozent der Langzeit-Buchungen auch tatsächlich erreicht würden.

Abrücken wollte sie von dieser Ansicht im Verlauf des Abends nicht, wie sie betonte, auch wenn sie natürlich eine andere Entscheidung des Gemeinderates akzeptieren werde.

Genau das musste sie dann auch. denn die Rotter Ratsmitglieder führten Argument um Argument auf, wie durch ein geschicktes Buchungsangebot auch sicher die benötigten 50 Prozent der Langzeit-Bucher zustande kommen könnten.

Sebastian Mühlhuber von der CSU war die bisherige Zeit von vier Monaten ohnehin zu kurz, um jetzt gleich wieder umzuschwenken – ebenso äußerte sich auch Bürgermeister Daniel Wendrock. Man stehe ja erst am Anfang …

Und Hans Gilg von den Bürgern für Rott bezweifelte, ob das pädagogisch mit dem Anspruch einer Perfektheit agrad an eventuell einer Stunde Unterschied von der Betreuung her hapere. Auch er appellierte für die Flexibilität mit Blick auf die ganze Familie.

Gemeinderat Sepp Riedl von den Bürgern für Rott brachte es schließlich auf den Punkt:

Für die Kurzbuchung von zwei bis drei Stunden solle es 20 feste Plätze geben – bevorzugt für die Kinder mit bereits längeren Schulzeiten. Ansonsten werde es ein Losverfahren geben.

Für alle anderen seien die Langzeit-Buchungen von drei bis vier Stunden gedacht. Abholen könne man sein Kind natürlich aber auch mal früher.

Genau so beschloss der Rotter Gemeinderat das gestern Abend einstimmig – im Namen der größeren Flexibilität für die Eltern.

Zur Info zum Hort in Rott

Gleich nach dem Haupteingang der Schule befindet sich links der Hort und belegt damit den gesamten Seitenflügel im Erdgeschoss. Denn als die neue Rotter Grund- und Mittelschule geplant wurde, legten schon die Vorgänger von Bürgermeister Daniel Wendrock und Schuldirektorin Manuela Strobl großen Wert auf genügend Platz für eine pädagogisch-geführte Nachmittagsbetreuung der Grundschüler. Ab 2026 gilt der Anspruch auf einen Ganztagesplatz. Die Gemeinde hat mit dem Neubau gut in die Zukunft geplant … 

Der Rotter Integrationshort startete mit zwei Gruppen, wobei eine dritte Gruppe räumlich noch möglich wäre – personell aber aktuell nicht zu stemmen sei, wie Sarah Kern gestern erklärte.

45 Kinder besuchen den Hort seit dem Schulstart im September. Montag bis Donnerstag ist bis 17 Uhr geöffnet und am Freitag bis 16 Uhr. 

Außerdem bietet der Hort in Rott eine Ferienbetreuung an und stimmt die Schließzeiten mit dem benachbarten Gemeindekindergarten ab.

Zudem kann der Rotter Hort bis zu fünf Integrationskinder pro Gruppe aufnehmen. Ein Integrationskind entspreche wegen der intensiveren Betreuung in der Planung drei Hortplätzen. 

Gemeinsames Mittagessen in der Schulmensa, eine Hausaufgaben-Betreuung sowie verschiedene Freizeitangebote am Nachmittag, darunter Bastel- und Kreativangebote oder Bewegungs- und Entspannungseinheiten, lockern den Tag auf.

Den Pausenbereich und je nach Belegung auch die Sporthalle dürfen die Erzieherinnen mit den Kindern nutzen und die breiten Flure der Schule sind als Spielfläche ausgewiesen. Eine große Teeküche bietet Platz zum Brotzeitmachen oder für Aktionen.

Sarah Kern: „Jede Gruppe verfügt über einen geräumigen Aufenthaltsraum mit Spielangeboten und über ein kleineres Nebenzimmer, in dem sie die Hausaufgaben machen können. Damit haben die Kinder genügend Bewegungsspielraum und finden auch Rückzugsmöglichkeiten, wenn sie Ruhe zum Lernen brauchen oder auch mal für sich sein wollen.“

Die Schüler werden pro Gruppe mindestens von einer pädagogischen Fachkraft und einer qualifizierten Hilfskraft betreut, wobei Sarah Kern von Beginn an und auch weiterhin immer noch auf der Suche nach weiteren motivierten Mitarbeitenden ist. Eine freundliche und offene Atmosphäre liege ihr besonders am Herzen.