Riesenandrang jetzt beim Fachtag „psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“

Die Corona-Pandemie habe – neben weiteren Krisen – nachhaltige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Das meldet das Landratsamt am heutigen Dienstag-Morgen in einer Pressemitteilung. Deshalb hatten die Kommunale Jugendarbeit und die Gesundheitsregion plus  des Landkreises Rosenheim jetzt zu einem Fachtag „psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen eingeladen. Und ausgesprochcn viel Fachpersonal nahm teil – siehe Foto …

Eine Intension der Veranstaltung war auch, eine bessere Vernetzung zwischen Angeboten der Jugendhilfe und der Gesundheitsversorgung zu initiieren.

Eingeladen waren Fachpersonen aus der Jugendarbeit, dem Kreisjugendamt, sozialpädagogische Fachkräfte an Schulen, Mitglieder des Netzwerks Jugendschutz sowie Fachkräfte der psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung von Jugendlichen und Kindern aus Stadt und Landkreis Rosenheim. Mit 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der Sitzungssaal im Landratsamt ausgebucht.

Eine Warteliste musste angelegt werden, so Katrin Posch, Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus.

Bereits in ihrer Begrüßung verdeutlichten Sabine Stelzmann, Leitung Kreisjugendamt und Katrin Posch die Notwendigkeit des interdisziplinären Austausches. Um Kinder und Jugendliche optimal in psychischen Kiesen zu versorgen, brauche es sowohl die Brille der Jugendhilfe, als auch die Kenntnisse von Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitswesen und der Gesundheitsversorgung.

Sabine Stelzmann: „Dieser Tag dient dem Zugewinn an Information, aber auch die Kooperation und das Netzwerken stehen im Fokus“.

Ein Impulsvortrag zum Thema „Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – Bedarfe und Bedürfnisse ein Jahr nach der COVID-19 Pandemie“ von Dr. Silke Naab, Chefärztin Psychosomatik und Psychotherapie und Leitung der Jugendabteilung Schön Klinik Roseneck in Prien, machte den Anfang. Der Vortrag stellte aktuelle Studien und Erkenntnisse zur psychischen Gesundheit von jungen Menschen vor.

Bereits in den Jahren vor der Pandemie hätten psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zugenommen. Allerdings sei bei vielen Kindern und Jugendlichen das Leben während der Pandemie außer Kontrolle geraten. Eine fehlende Tagesstruktur, die Schließung von Sportstätten und fehlende Sozialkontakte gepaart mit dem Gefühl der Ungewissheit seien nur einige Faktoren, die bei jungen Patientinnen und Patienten zu einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit führten.

Auch nach der Pandemie würden die Folgen für die Psyche vieler junger Menschen weiterhin bestehen. Deshalb sei die Prävention, Früherkennung und frühzeitige Versorgung mit spezialisierter Therapie weiterhin das wichtigste Anliegen.

Im Anschluss tauschten sich die Teilnehmer zu Unterstützungs-Möglichkeiten und Hilfestrukturen in der Region aus. Danach gaben Sandra Appel und Marina Scheele von der Universität Regensburg wichtigen Input zu konkreten Handlungsstrategien, die auch für junge Menschen umsetzbar seien.

Im Fokus stand dabei das neue Konzept „Hilfe in seelischer Not“, einen Ersten-Hilfe-Kurs für psychische Notfallsituationen.

Der Austausch soll nun weiterhin gepflegt und gefördert werden.