Protestzug am in Rosenheim mit knapp 1.000 Fahrzeugen

Am Samstag durchzog ein eindrucksvoller Protestzug der Landwirte die Stadt Rosenheim und die umliegende Region. In einem langen Konvoi aus Traktoren, Lastwagen, Pkw und anderen Fahrzeugen brachten die Bauern, begleitet von Handwerkern und Spediteuren, ihren Unmut über die Politik der Ampelregierung lautstark zum Ausdruck. Das Motto „Zu viel ist zu viel!“ wurde dabei vehement vertreten.

Die Veranstaltung sowohl in Stadt als auch in Landkreis Rosenheim verlief nach Angaben der Rosenheimer Polizei geordnet und friedlich. Das ist umso erfreulicher, als dass am Zug aus Richtung Süden 510 Traktoren, 170 Lkw und 270 Pkw – also 950 Fahrzeuge beteiligt waren. An dem Protestzug aus Richtung Norden waren über 600 Fahrzeuge beteiligt, die sich von Pfaffenhofen bis hinter Mühlstätt aufgestellt hatten. Dabei nahmen aus den Reihen der Landwirte 60 Prozentteil und die restlichen 40 Prozent der Demonstranten waren aus sich anschließenden Verbänden, Unternehmen und Handwerkern.

Die Bevölkerung entlang der Straßen applaudierte dem Protestzug, was auf breite Zustimmung für den Protest hinweist. Insgesamt fanden im Stadtgebiet vier Versammlungen statt.

Die Konvois, die im Süden und Norden der Stadt gestartet waren, bewegten sich entlang genehmigter Routen durch die Rosenheimer Innenstadt. Schätzungen der Polizei zufolge nahmen etwa 1600 Fahrzeuge an der Versammlung teil. Die meisten Fahrzeuge starteten gegen 13 Uhr und bildeten eine imposante Schlange, die sich durch das gesamte Stadtgebiet zog. Gegen 17 Uhr kehrten die Teilnehmer laut Polizei zu ihren Ausgangspunkten zurück. Vielen der Bauern war anzumerken, wie gut ihnen der gemeinsame Protest und die Sympathiebekundungen aus der Bevölkerung taten. Die Unterstützung und der Zusammenhalt waren enorm.

Auf dem Max-Josefs-Platz standen Bäuerinnen und Bauern für Gespräche mit der Bevölkerung zur Verfügung, wobei auch für Kinder die Demonstrationen anschaulich erklärt wurden. Das Interesse der Passanten war groß und der Raum für die Begegnungen wurde zur Erklärung der Protestaktion genutzt. Dabei wurde immer wieder deutlich, wie viel Wertschätzung der Aktion und den regionalen Bäuerinnen und Bauern entgegengebracht wird.

Ganz konkrete Unterstützung kam von der Metzgerinnung, die den Austausch großzügig mit Lunchpaketen unterstützten.

Bereits am Freitag setzten die Landwirte in Schechen ein starkes Zeichen. Mehr als 60 Fahrzeuge versammelten sich gegen 20.30 Uhr links und rechts der B15 bei Schechen. Etwa 300 Teilnehmer wärmten sich an Feuerstellen und einem großen Feuer auf dem Feld. Neben der Forderung nach einer Rücknahme der Steuern für Landwirte stand die Wertschätzung ihrer Arbeit im Fokus. Die Polizei berichtete, dass der Verkehr auf der Staatsstraße nicht beeinträchtigt wurde.

Auch die Mahnwache in Halfing verlief friedlich. Etwa 60 landwirtschaftliche Fahrzeuge und rund 400 Personen versammelten sich dort, ohne den Verkehr zu behindern. Dies zeugt von einem großen Zuspruch seitens der Halfinger Bürger.

Daneben fanden in den letzten Tagen Mahnfeuer in Pang, am Samerberg, in Kirchreit, in Griesstätt und in vielen weiteren Orten statt, bei denen nicht nur die Landwirte, sondern auch große Teile der Bevölkerung beteiligt waren.

Heute startet die große Demo in Berlin, zu der aus Stadt und Landkreis Rosenheim allein 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Bussen anreisen.