Rott: Franz Ametsbichler schreibt Politikern - Unterschriftenliste der Gewerbetreibenden

Es geht um eine vom Landkreis geplante Erstaufnahme-Einrichtung für 500 Flüchtlinge im Rotter Gewerbegebiet (Foto) – das geplante, sogenannte ANKER-Zentrum: In seiner Funktion als 1. Vorsitzender des „Gewerbeverbands Rott am Inn“ und als Bezirksvorsitzender Oberbayern Ost des „Bundes der Selbstständigen Bayern“ hat jetzt zum Jahreswechsel Franz Ametsbichler aus Rott (Bild unten) nachfolgendes, offenes Schreiben an Ministerpräsident Dr. Markus Söder geschickt – nebst Unterschriftenliste der Gewerbetreibenden mit Sitz „am Eckfeld“.

Ebenso ging der Brief an Landtagspräsidentin MdL Ilse Aigner (CSU), den stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger (FW), an Staatsminister MdL Joachim Herrmann (CSU) sowie an Regierungspräsident Dr. Konrad Schober und an alle Bundestags-, Landtags- sowie Bezirkstags-Abgeordneten der Stimmkreise Rosenheim West und Ost der Parteien von CSU, Freien Wählern, SPD und den Grünen.

Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin Aigner,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Söder,
sehr geehrter Herr Staatsminister Aiwanger,
sehr geehrter Herr Staatsminister Herrmann,
sehr geehrter Herr Regierungspräsident Dr. Schober,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

in meiner Funktion als 1. Vorsitzender des „Gewerbeverbands Rott am Inn“ und
Bezirksvorsitzender Oberbayern Ost des „Bund der Selbstständigen (BDS) Bayern“ darf ich
Ihnen ein Schreiben nebst Unterschriftenliste der Gewerbetreibenden mit Sitz „Am Eckfeld“
in Rott am Inn übersenden. Diese sprechen sich ganz klar gegen das von Seiten des
Landratsamtes im dort gelegenen Gewerbegebiet geplante ANKER-Zentrum aus.

Eine solche Einrichtung gehört meines Erachtens nicht in ein Gewerbegebiet einer kleinen
Gemeinde, sondern in die Nähe zum Beispiel eines Flughafens, wie in München bereits realisiert.
Der Mittelstand in Bayern – da werden Sie mit Sicherheit zustimmen – ist der Garant für
wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand im Lande. Dies wird auch bei jeder passenden
Gelegenheit seitens der Politik so kommuniziert.

Geht es dem Mittelstand schlecht, geht es Bayern schlecht.

Wie sie sehen, befürchten unsere Mitglieder – und auch nicht bei uns im Gewerbeverband
organisierte Selbstständige – für den Wirtschaftsstandort Rott erhebliche Nachteile, sollte die
geplante Erstaufnahme-Einrichtung im Gewerbegebiet „Am Eckfeld“ realisiert werden. Erste
Überlegungen, den Firmenstandort zu verlegen, gibt es bereits. 

Aber nicht nur wirtschaftliche Gesichtspunkte treiben unsere Mitglieder um, sondern vor
allem die Sorge vor dem sozialen Sprengstoff, den so eine Unterkunft in eine kleine Gemeinde
bringt.

Einige unserer im Gewerbeverband organsierten Selbstständigen berichten, wie sie das
täglich immer größer werdende Misstrauen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die
Politik, insbesondere im Hinblick auf die Migrationsfrage, erleben.

Die schiere Anzahl an Personen, die die Gemeinde Rott aufnehmen soll, überfordert nicht nur die Infrastruktur,
sondern vor allem die Menschen in ihrer Integrationsfähigkeit.

Diese sehen angesichts immer häufigerer Konfliktherde auf der Welt und die auch durch den Klimawandel bedingten
Migrationsströme schlicht und ergreifend ihre Existenzen bedroht.
„Ein Gespenst geht um in Europa“ – das Gespenst namens Radikalisierung. Richtet man den
Blick in unsere europäischen Nachbarländer wie Italien, Ungarn oder zuletzt die Niederlande,
kann man sich die absolut nicht wünschenswerte, politische Entwicklung auch hierzulande
ausrechnen.

Wir als Gewerbetreibende tun unseren Teil, um den Menschen Lohn und Brot und damit ein
Auskommen zu ermöglichen. Wird dieses Auskommen allerdings aufgrund politischer
Entscheidungen von anderer Seite her bedroht, so kommen wir an unsere Grenzen.

Helfen Sie uns – es ist an der Zeit auszusprechen, dass die Kommunen und Landkreise nicht
noch mehr leisten können, was die Unterbringung von hierher geflüchteten Menschen
angeht.
Wird diese Erkenntnis von den politisch Verantwortlichen jetzt endlich so benannt – und es
wird auch danach gehandelt – besteht die Hoffnung, weite Teile der Gesellschaft noch dem
Einfluss der radikalen Parteien zu entziehen.

Wir als Gewerbeverband jedenfalls werden mit allen Mitteln, die uns unsere Rechtsordnung
zugesteht, versuchen, Rott am Inn vor dieser „Überforderung mit Ansage“ und allen damit
verbundenen negativen Konsequenzen zu schützen.

Hochachtungsvoll,
Franz Ametsbichler