Die Bilanz der Agentur für den Dezember und das ganze vergangene Jahr

Im Landkreis Rosenheim lag die Arbeitslosenquote zum Jahresende 2023 so wie im November bei 2,6 Prozent (Dezember 2022: 2,4 Prozent). Die Zahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, beträgt 3.908. Hier sind 2.149 Männer und Frauen nach dem SGB III bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 100 mehr als im Vormonat. Im Jahresdurchschnitt waren im Landkreis Rosenheim 3.839 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag bei 2,6 Prozent. Zum Vergleich: In 2022 waren es 2,4 Prozent – 2021 waren es auch 2,6 Prozent).

Das Jobcenter Landkreis Rosenheim betreut aktuell 1.759 arbeitslose SGB II-Kundinnen und –
Kunden, 32 weniger als im Vormonat. Insgesamt sind beim Jobcenter 3.699
erwerbsfähige Leistungsberechtigte gemeldet, die in 2.831 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Michael Vontra nimmt den Abschlussbericht für das Jahr 2023 zum Anlass, um sich aus Rosenheim zu verabschieden, da er seit 1. Januar Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein ist. „Ich möchte mich bei allen Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartnern für die angenehmen Zusammenarbeit in den vergangenen sieben Jahren bedanken. Diese durfte ich seit Ende 2016 als Geschäftsführer operativ und seit Mai 2023 als Vorsitzender der Geschäftsführung erleben. Ich bleibe im Landkreis wohnen, verlasse den Agenturbezirk mit vielen positiven Erinnerungen und freue mich, die bestens aufgestellte Agentur in die Hände meiner Nachfolgerin Dr. Nicole Cujai übergeben zu können“, sagt er.

Dr. Nicole Cujai, die die Agentur für Arbeit Rosenheim von 2013 bis 2019 bereits geleitet hat, ist seit dem 1. Januar wieder Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim. Sie freut sich, an ihre alte Wirkungsstätte zurückzukehren und sagt zur Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen: „Es ist erfreulich, dass sich der Arbeitsmarkt auch zum Jahresabschluss stabil zeigt. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist im Dezember nur leicht um 230 auf 8.610 gestiegen.“

Die Arbeitslosenquote für den ganzen Agenturbezirk war zum Jahresabschluss mit 2,7 Prozent (Vormonat: 2,7 Prozent; Dezember 2022: 2,5 Prozent) im deutschlandweiten Vergleich weiterhin gering.
Dennoch sind die konjunkturellen Eintrübungen, die sich seit einigen Monaten auf dem Arbeitsmarkt zeigen, auch in der Region erkennbar: Sowohl im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch (SGB) III) – diese umfasst die Menschen, die sich nach dem Ende eines Arbeitsverhältnisses bei der Agentur für Arbeit melden (+590 Personen) – als auch im SGB II-Bereich (+250 Personen), dieser umfasst die Kunden, die durch die Jobcenter betreut werden, waren im Dezember mehr Menschen arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr.

Dr. Cujai betont, dass der Arbeitsmarkt weiterhin aber gute Möglichkeiten biete. „Die Zahl der gemeldeten Stellenangebote war im Dezember mit knapp 4.500 weiterhin hoch und es gibt beispielsweise im Verkauf, in den medizinischen Gesundheitsberufen (Pflege), in den Metall-, Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen sowie in den Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen weiterhin viele Stellenangebote“, sagt sie.

Als einen der Gründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Wochen nennt die Vorsitzende der Geschäftsführung das winterliche Wetter zum Monatsanfang: „Betriebe aus der Land-, Tier- und Forstwirtschaft, dem Gartenbau sowie dem Baugewerbe haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Wintermonate freigestellt. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist bei diesen Berufsgruppen im Dezember um mehr als 180 angestiegen. Und wir rechnen damit, dass sich in den kommenden Wochen weitere Menschen aus diesen Berufsgruppen bei uns arbeitslos melden werden“, erklärt sie. Dr. Cujai spricht die von der sogenannten „Winterarbeitslosigkeit“ betroffen Frauen und Männer direkt an:

„Wir möchten Sie, wie alle Menschen, die eine neue Stelle suchen, gerne unterstützen. Sie können die Zeit ohne Arbeit gut für Weiterbildungen von der Anpassungsqualifizierung bis zum Berufsabschluss nutzen. Dies ist der richtige Schritt, um sich beruflich gut für die Zukunft aufzustellen und sich einen attraktiven Arbeitsplatz – in der Regel mit einem höheren Einkommen – langfristig zu sichern. Ihr Ansprechpartner in der Arbeitsvermittlung informiert Sie gerne darüber“, sagt sie.

An die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gerichtet, in deren Betrieben im Winter weniger Arbeit anfällt und die überlegen Beschäftigte in den kommenden Wochen vorübergehend freizustellen, fügt die Agenturleiterin hinzu:

„Die Agentur für Arbeit bietet im Rahmen des Aus- und Weiterbildungsgesetzes attraktive Angebote für Beschäftigte direkt am Arbeitsplatz an, beispielsweise im Lager, im Handwerk oder im Büro. Wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, können die Weiterbildungs- und die Lohnkosten bis zu 100 Prozent übernommen werden. Melden Sie sich gerne bei unseren Weiterbildungsberaterinnen.

Sie finden die Kontakte unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/unternehmen/arbeitskraefte-finden-und-weiterbilden/weiterbildung-fuer-beschaeftigte.

So haben Sie die Möglichkeit ihr angestammtes Personal zu halten und von dessen erweitertem Wissen zu profitieren. Denn arbeitslos gemeldeten Menschen müssen sich bewerben, auch wenn sie eine Wiedereinstellungszusage haben.“

Jahresrückblick 2023: Der Arbeitsmarkt bietet weiterhin Möglichkeiten

Die Vorsitzende der Geschäftsführung blickt auf das Jahr 2023 zurück und sagt: „Die vergangenen zwölf Monate waren ereignisreich und sehr bewegt: Die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund – nicht nur aus der Ukraine – die Energiewende, steigende Kosten sowie verschiedene politische Unstimmigkeiten haben zu zahlreichen neuen Herausforderungen geführt.“
Dabei hatte der Krieg in der Ukraine bereits im vergangenen Jahr spürbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Während die ersten Monate des Jahres 2022 noch von einem Aufholprozess geprägt waren, haben unter anderem die dadurch bedingten, wirtschaftlichen Unsicherheiten bei den Personalverantwortlichen einiger Unternehmen seit Mitte des Vorjahres zu einer abwartenden Haltung bei Neueinstellungen und vereinzelt zu Personalfreisetzungen geführt. Dies hat mit dazu beigetragen, dass die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen bereits im Januar 2023 um 590 über dem Vorjahreswert lag. Diese Entwicklung hat sich in den Folgemonaten fortgesetzt, und im Dezember waren 840 mehr Menschen arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr.

Dr. Cujai betont, dass sich der Arbeitsmarkt jedoch auch im vergangenen Jahr robust gezeigt habe und weiterhin Möglichkeiten biete: „Im bundesweiten Vergleich ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen in unserer Region weiterhin gering. Seit Juni 2021 liegt die Arbeitslosenquote unter der wichtigen 3,0-Prozent-Marke. Dies entspricht landläufig der Definition von Vollbeschäftigung“, erklärt sie.

Als möglichen Grund für dieses positive Merkmal führt die Vorsitzende der Geschäftsführung die weiterhin verhältnismäßig hohe Personalnachfrage der Betriebe an: „Die Unternehmen in unserem Agenturbezirk haben uns im Laufe des Jahres mehr als 10.000 Stellenangebote gemeldet. Das waren zwar weniger als in den beiden Vorjahren, aber mehr als in den meisten Jahren zuvor seit Beginn der entsprechenden Auswertungen. Und auch der Stellenbestand war im Jahresdurchschnitt mit 5.210 weiterhin hoch. Dabei kann es auch als positives Signal gewertet werden, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in unserem Agenturbezirk bis zum 30. Juni 2023 auf 202.670 (+320) angestiegen ist. Betriebe haben demnach weiterhin einen erhöhten Personalbedarf, und wir freuen uns, dass auch unsere Kundinnen und Kunden davon profitieren“, sagt sie.

Insgesamt haben sich im abgelaufenen Jahr 29.860 Menschen bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern gemeldet. 29.000 Personen haben sich in diesem Zeitraum wegen Arbeitsaufnahme oder aus sonstigen Gründen abgemeldet. Im Jahresdurchschnitt waren 8.410 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren zwar mehr als vor einem Jahr (+630), aber weniger als 2021 (-450) und 2020 (-1.330).

Von den gemeldeten Kunden wurden 4.490 nach dem SGB III durch die Arbeitsagentur und 3.920 nach dem SGB II durch die Jobcenter betreut. Bei den Jobcentern waren im Durchschnitt 9.360 erwerbsfähige Leistungsberechtigte registriert, die in 7.310 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug 2,7 Prozent (2022: 2,5 Prozent; 2021: 2,9 Prozent; 2020: 3,2 Prozent).

Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent
(Vormonat: 4,4 Prozent; Dezember 2022: 4,1 Prozent). Derzeit sind 1.628 Bürgerinnen
und Bürger ohne Arbeit. Bei den Kundinnen und Kunden, die nach dem
Sozialgesetzbuch (SGB) III durch die Arbeitsagentur in Rosenheim betreut werden, ist
die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 21 auf 724 gestiegen.

904 arbeitslose Kundinnen und Kunden, 2 weniger als im November, sind nach dem SGB II beim
Jobcenter Rosenheim Stadt gemeldet. Insgesamt sind dort 2.157 erwerbsfähige
Leistungsberechtigte gemeldet, die in 1.679 sogenannten Bedarfsgemeinschaften
leben.
Im Jahresdurchschnitt waren in der Stadt Rosenheim 1.623 Menschen arbeitslos
gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 4,4 Prozent (2022: 4,1 Prozent; 2021: 4,6
Prozent).

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Dezember eine Arbeitslosenquote
von 2,2 Prozent (Vormonat: 2,0 Prozent; Dezember 2022: 1,9 Prozent) auf. Das
entspricht 1.564 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 875
Männer und Frauen, 103 mehr als vor einem Monat, nach dem SGB III in den
Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit in Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet.

689 SGB II-Kundinnen und -Kunden, 12 weniger als im November, sind beim Jobcenter Bad
Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.234
erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.723 sogenannten Bedarfsgemeinschaften
leben.
Im Jahresdurchschnitt waren im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 1.475 Personen
arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag bei 2,0 Prozent (2022: 2,1 Prozent;
2021: 2,6 Prozent).

Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.514 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit, was
einer Quote von 2,7 Prozent (Vormonat: 2,6 Prozent; Dezember 2022: 2,5 Prozent)
entspricht. Davon sind 962 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in
Holzkirchen gemeldet, 77 mehr als im Vormonat.

Für die Betreuung der Arbeitslosengeld
II-Empfängerinnen und -Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als
„zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter
sind 552 Personen arbeitslos gemeldet, 30 weniger als im November. Insgesamt betreut
das Jobcenter 1.272 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.077 sogenannten
Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Jahresdurchschnitt waren im Landkreis Miesbach 1.469 Menschen arbeitslos
gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 2,6 Prozent (2022: 2,3 Prozent; 2021: 2,8
Prozent).