Abfallwirtschaftsbericht für das Jahr 2022 vorgestellt

Im Landkreis Rosenheim wurde im zurückliegenden Jahr weniger Müll entsorgt – das geht aus dem Abfallwirtschaftsbericht 2022 hervor. Georg Kirchhuber, Leiter des Sachgebiets Kreislaufwirtschaft-Abfallberatung im Landratsamt Rosenheim, hat im Ausschuss für Umweltangelegenheiten, Landwirtschaft, räumliche Entwicklung, Natur- und Klimaschutz sowie Mobilität die Inhalte des Berichts für das Jahr 2022 vorgestellt.

Rund 74.000 Tonnen an Wertstoffen haben die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Rosenheim im vergangenen Jahr gesammelt (ohne die Stadt Wasserburg, die eine eigene Abfallwirtschaft betreibt). Das sind 8,13 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch die Restmüllmenge ist mit knapp 46.200 Tonnen gesunken. Das bedeutet, pro Einwohner fielen 182,5 Kilogramm an, rund zehn Kilogramm weniger als im Vorjahr.

Beim Altpapier haben die eingesammelten Mengen mit knapp 18.900 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Die Bürgerinnen und Bürger brachten gut 9.700 Tonnen, also rund 940 Tonnen weniger, zu den Altpapiercontainern in den 42 Wertstoffhöfen und rund 1.300 dezentralen Containerstandorten. Etwa 9.200 Tonnen kamen über die so genannten „Blauen Tonnen“ zusammen sowie 37 Tonnen über gemeinnützige Altpapiersammlungen.

In die Altglascontainer an 245 Standorten wurden mehr als 6.200 Tonnen eingeworfen. Das sind gut 400 Tonnen weniger gegenüber dem Vorjahr. Bei den Leichtverpackungen nahm die Menge auch minimal ab von 1.938 Tonnen 2021 auf 1.925 Tonnen nun im Jahr 2022.

Um das Hausmüllvolumen zu reduzieren, werden im Landkreis Rosenheim seit vielen Jahren Grünabfälle getrennt erfasst. In den drei Kompostieranlagen in Noderwiechs in der Gemeinde Bruckmühl, in Perfall bei Eiselfing und in Weiher in Aschau wurden 2022 knapp 111.000 Kubikmeter Häckselgut, Laub und Gras angeliefert. Daraus wurden fast 15.500 Tonnen Kompost erzeugt, der im Landschafts- und Gartenbau, im Sportanlagenbau und in Privatgärten eingesetzt wird. Zudem können die Bürgerinnen und Bürger den Kompost abgepackt in Säcken oder bei den Kompostieranlagen lose kaufen. Aus Umweltschutzgründen stellt der Landkreis in seinen eigenen Kompostieranlagen in Noderwiechs und Perfall nur torffreie Substrate her. Ihre Akzeptanz nimmt stetig zu, heißt es im Abfallwirtschaftsbericht.

Die Entsorgung der Küchen- und Speiseabfälle hat sich weiter etabliert. Die 10-Liter-Sammelbehälter  werden auf allen Wertstoffhöfen und Kompostieranlagen in Bruckmühl sowie Eiselfing angenommen. 2022 wurden 395 Tonnen eingesammelt, 12 Tonnen weniger als das Jahr zuvor.

Seit 1989 fördert der Landkreis Rosenheim die Kompostierung im eigenen Garten. Rund 12.100 Kompostbehälter wurden seit damals bezuschusst. Zudem gewährt er einen Abschlag von rund zehn Prozent auf die Müllgebühren, wenn im Garten kompostiert wird.

2022 wurden 6.727 Tonnen Altholz, knapp 2.200 Tonnen Altmetall, 2 Tonnen Autobatterien gesammelt und verwertet. Darüber hinaus lieferten die Bürgerinnen und Bürger 533 Tonnen Altreifen, mehr als 820 Tonnen Haushaltsgroßgeräte, gut 730 Tonnen Haushaltskleingeräte einschließlich Informations- und Telekommunikationstechnik, 184 Tonnen Bildschirme und Fernsehgeräte, 341 Tonnen Kühlgeräte, 68 Nachtspeicheröfen, fünf Tonnen Photovoltaikmodule und vier Tonnen CDs ab.

Über die Wertstoffhöfe und das Umweltmobil wurden 216 Tonnen Problemabfälle eingesammelt. 55 Tonnen davon waren Altöl, knapp 43,5 Tonnen Farben und Lacke, etwa 53,6 Tonnen Batterien, knapp 3,5 Tonnen Ölfilter, mehr als 14,7 Tonnen Laugen, etwa 3,5 Tonnen Säuren, 2,6 Tonnen Pestizide, knapp 8 Tonnen Lösemittel sowie knapp über 12 Tonnen Ölabscheiderabfälle und Ölschlämme. Letztere haben sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert.

Ziel des Abfallwirtschaftskonzeptes des Landkreises ist es, die Restmüllmenge durch wirksame Vermeidungs- und Verwertungsmaßnahmen so weit wie möglich zu verringern um dadurch die Umwelt zu schonen.

Das im Landratsamt Rosenheim zuständige Sachgebiet Kreislaufwirtschaft und Abfallberatung fördert diese Entwicklung unter anderem durch telefonische, persönliche oder schriftliche Beratung, Unterrichtsstunden in Schulklassen sowie regelmäßige Schulungen des Personals von Gemeinden und Wertstoffhöfen. 2022 waren die persönlichen Schulungen in den nun auch nach der Pandemie wieder möglich. Auch die Webseite https://abfall.landkreis-rosenheim.de sowie die Abfall-App wurden erneut genutzt, um die Bürgerinnen und Bürger möglichst umfassend zu informieren.